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Geschlossene Gesellschaft

Geschlossene Gesellschaft

Titel: Geschlossene Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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Goldrahmen: eine von ihm und meiner Mutter an ihrem Hochzeitstag, eine von Felix in der Armeeuniform und eine von Maggie an ihrem 21. Geburtstag. Es hatte einmal eine vierte dort gestanden, aber die schien seit dem Tod meiner Mutter verschwunden zu sein.
    »Dein Freund«, sagte mein Vater schließlich mit deutlicher Betonung, »hat einen Mann ermordet?«
    »Nicht unbedingt. Bis...«
    »Einen ehrenwerten Geschäftsmann. Den Vorsitzenden eines erfolgreichen Unternehmens. Und du hast ihm bei dieser verrückten Eskapade Beihilfe geleistet?«
    »Ich wusste nicht, wie es enden würde.«
    »Du wusstest es nicht?« Er biss so heftig auf sein Pfeifenmundstück, dass ich glaubte, es müsste brechen. Doch stattdessen brach etwas anderes. »Das wird morgen in den Zeitungen stehen, nicht wahr? Dein Name - mein Name - wird erwähnt werden.«
    »Wahrscheinlich wird niemand eine Verbindung...«
    »Sie werden uns damit in Verbindung bringen, Junge, mein Wort darauf. Ich werde nicht mehr im Kegelclub auftauchen können, ohne dass hinter meinem Rücken geflüstert wird. Man erinnert sich hier deiner noch sehr gut. Viel zu gut.«
    »Bestimmt nicht.«
    »O doch. Die Leute erinnern mich immer noch freundlich daran, wie du eine großartige Karriere ausgeschlagen hast.« Das war leicht zu glauben. Ich war mit Max von einem Wochenende in London zurückgekommen mit dem festen Entschluss, meinen Job zu kündigen, um mit ihm zusammen einer wesentlich rühmlicheren Beschäftigung nachzugehen. In Hitchin hatte ich die Reise unterbrochen, um meine Entscheidung mit einigen kräftigen Drinks zu festigen. Als ich Letchworth erreichte, diese Bastion der Mäßigkeit, war ich betrunken genug, um niemanden, besonders nicht den geschäftsführenden Direktor der Goddess Foundation Garment Company, im Zweifel darüber zu lassen, warum ich das Leben und die Arbeit in Garden City nicht mehr länger ertragen konnte. Wie mein Vater die peinliche Situation ertrug, in die meine Abreise ihn gestürzt hatte, habe ich mir nie ausgemalt, aber jetzt gab er mir eine schwache Ahnung davon. »Deine Mutter hat mich damals dafür getadelt, dass ich mir wünschte, du wärest niemals geboren worden. Aber ich habe es wirklich so gemeint, Junge; nur um ihretwillen habe ich etwas anderes geheuchelt. Aber jetzt ist sie nicht mehr unter uns. Also muss ich jetzt nicht mehr weiter heucheln, nicht wahr?«
    »Nein«, gab ich zurück. »Das musst du nicht.«
    Er grunzte, klopfte geräuschvoll seine Pfeife in einer Krönungsuntertasse von 1902 aus und stopfte dann seine Hände tief in die Taschen seiner Stoffhose. »Ich gehe zu Bett«, sagte er zu Maggie und schlurfte zur Tür.
    »Was ist mit deinem Kakao?«
    »Ich will keinen.«
    »Soll ich dir den Becher hinaufbringen?«
    »Ich will keinen!« Die Tür schlug hinter ihm zu, und ich schaute zu meiner Schwester hinüber. Sie seufzte.
    »Er war schon wütend, bevor du kamst, Guy.«
    »Warum?«
    »Er denkt, die Regierung führt uns in den Ruin. Er sagt voraus, dass Goddess - und alle anderen Firmen in der Stadt - bis Weihnachten bankrottgehen und er seine Pension einbüßen wird. Offensichtlich alles dank Mr. MacDonald.« Sie zuckte mit den Schultern. »Und jetzt das. Ich fürchte, es ist zu viel für ihn.«
    »Ich finde es selbst nicht besonders erfreulich.«
    »Natürlich nicht. Es klingt furchtbar.« Sie schüttelte den Kopf. »Die arme Miss Charnwood. Und der arme Max.«
    »Ich fand nur, ihr solltet vorgewarnt sein, das war alles. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn...«
    »Nein. Es war richtig, dass du es uns persönlich erzählt hast. Was Max getan hat, ist nicht deine Schuld.« »Ich bin nicht sicher, dass Dad da mit dir übereinstimmt.«
    »Vermutlich nicht.« Sie stand auf, trat hinter meinen Stuhl und legte schützend die Hand auf meinen Kopf. »Warum hast du Amerika verlassen, Guy? War es letztlich doch nicht das Gelobte Land?«
    »Nicht ganz. Aber ich wünschte jetzt...« Ich drehte den Kopf, um sie anschauen zu können. »Wir hätten nicht bleiben können«, murmelte ich. »Es gab... Probleme.«
    »Wird Dad davon hören?«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Ich auch.« Sie trat weg und schaute mich dann an. Die Hände hatte sie zusammengepresst, und den Kopf neigte sie auf eine lebhafte und geschäftsmäßige Weise, die ich sofort wiedererkannte. »Was wirst du jetzt tun? Nach Max suchen?«
    »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Hast du schon mit seinen Eltern gesprochen?«
    »Nein.«
    »Du solltest sie so schnell wie

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