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Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Titel: Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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erstaunt die Brauen, und sein Kollege warf ihm einen alarmierten Blick zu.
    »Können Sie uns bitte einmal den vollständigen Namen Ihres Freundes nennen?«
    Fabian Köppe seufzte theatralisch.
    »Auch das kann ich: Er heißt Enzo Calese.«
    »Lorenzo Calese?«
    »Ja, aber wir sagen hier nur Enzo.«
    »Sagt Ihnen der Name Victor Hagebusch etwas?«
    »Ja, natürlich. Das ist Enzos böser Stiefvater. Hab mir genug Geschichten über den anhören müssen. Der muss Enzo als Kind ja richtig misshandelt haben. Unglaublich, was der mir über diesen Fleischfresser alles erzählt hat.«
    Der junge Mann schüttelte seinen Kopf.
    »Zum Glück bin ich dem noch nie begegnet. Scheint ein schlimmer Finger zu sein, der Typ! Und warum fragen Sie mich nach dem?«
    »Victor Hagebusch wurde tot aufgefunden. Er ist keines natürlichen Todes gestorben.«
    »Ach, ehrlich?«, kommentierte Köppe diese Nachricht. »Ein Arschloch weniger.«
    Als keiner der beiden Beamten reagierte, sah er halb besorgt, halb belustigt von einem zum anderen.
    »Aber Sie denken jetzt nicht, dass ich das war, oder?«
    Ungerührt fuhr Angermüller mit seinen Fragen fort.
    »Sie geben also an, eben erst erfahren zu haben, dass Hagebusch tot ist?«
    »Natürlich! Woher sollte ich das denn wissen?«
    »Ihr Freund Enzo hat Sie nicht über den Tod seines Stiefvaters informiert?«
    »Nein, verdammt!«, antwortete Fabian Köppe ungehalten. »Vielleicht weiß er ja selbst noch nichts davon.«
    Unauffällig wechselten die Kommissare einen Blick. Angermüller ließ das Thema ruhen und fragte, ob Lorenzo Calese auch zu den Tierrechtsaktivisten gehöre. Laut Köppe war er nie festes Mitglied der Wachen Hunde gewesen. Nur in der Zeit, als er in der WG wohnte, hatte er hin und wieder bei Aktionen mitgemacht.
    »Und wie ich schon sagte: Ich hab mich längst aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Mein Studium. Sie wissen schon«, behauptete der Student mit einem harmlosen Lächeln.
    Als er auch auf neuerliches Nachfragen bei seiner Darstellung des vorgestrigen Abends blieb, konnten sich die Kommissare nur noch verabschieden, nachdem sie ihn gebeten hatten, sich für gegebenenfalls weitere Befragungen zur Verfügung zu halten.
     
    »Enzo, Lorenzo! Dat is ja wohl der Hammer!«, freute sich Jansen, als sie zurück zum Auto gingen. »Ein richtiger Volltreffer!«
    »Eigentlich doch nur wieder ein verrückter Zufall, dass der Calese ausgerechnet in der WG von einem aktenkundigen Tierschutzaktivisten gewohnt hat, oder?«, meinte Angermüller skeptisch.
    »Zufall? Oh Mann, nu sei doch nich so ne Spaßbremse! Gönn uns doch auch mal einen Erfolg! Ich hab doch gleich gesagt, dat es nix heißt, wenn der keine Akte hat. Na, dat wird ne Überraschung.«
    »Da würd ich mir keine Illusionen machen, Claus. Ist doch klar, dass Fabian Köppe seinen Freund sofort über unseren Besuch informiert. Auf jeden Fall aber war der Junge ganz schön cool, finde ich.«
    »Tscha, dat kannste laut sagen. Richtig abgewichst war der. Wenn der man nich genau Bescheid wusste!«
    »Durchaus möglich. Aber das können wir ihm leider nicht nachweisen, so geschickt, wie der sich verhalten hat.«
    »Oha, schnell einsteigen!«, drängelte Jansen plötzlich und holte den Wagenschlüssel heraus. »Da vorn sind die schon am Schreiben!«
    »Noch ma Glück gehabt«, griente er dann, als der Wagen ziemlich flott aus der Parklücke schoss. Jansen war in seinem Element. Jetzt hatten sie es wirklich einmal eilig. Bald jagte er den Passat in Höchstgeschwindigkeit über die Autobahn. Nach nicht einmal einer Dreiviertelstunde erreichten sie ihr Ziel. Der ohnehin starke Wind blies direkt am Strand noch viel kräftiger. Wo die Häuser den Blick freigaben, krönten weiße Schaumkämme eine graue See. Die Polizisten hatten noch nicht geklingelt, da wurde die Haustür schon geöffnet. Aber es war nicht Frau Hagebusch, sondern Lorenzo Calese, der ihnen gegenüberstand. Er schien sie erwartet zu haben. Unter seiner auch heute ziemlich wilden Frisur sah er noch blasser aus als beim letzten Mal, fand Angermüller.
    »Herr Calese, Sie können sich denken, warum wir hier sind?«
    Er nickte stumm.
    »Können wir reinkommen?«
    »Ja, natürlich. Fabi hat mich vorhin angerufen.«
    Unruhe lag in Caleses Blick, und er sprach ziemlich leise.
    »Meine Mutter hat sich hingelegt. Ich möchte vermeiden, dass sie etwas von Ihrem Besuch mitbekommt. Die Nachricht von Hagebuschs Tod gestern hat sie völlig aus der Bahn geworfen. Und wenn sie hört,

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