Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
Vom Netzwerk:
dem sich Todd mit einer Kiste in das Flugzeug schlich. Möglicherweise konnten die Beweise, die das FBI gegen ihn gefunden hatte, Ginny überzeugen,dass ihm, letztendlich, seine Familie wichtiger gewesen war als sein Job, seine Flugzeuge, seine Erfindungen und sogar als sein eigenes Leben.
    »Warum hast du mir nie gesagt, dass du so empfindest? Warum hast du mir nie erzählt, was zwischen Todd und dir los ist?«
    »Was hätte das schon gebracht?« Ginny starrte zur Decke hinauf. »Es hätte ja doch nichts geändert. Und ich hätte damit nur erreicht, dass du noch entschlossener gewesen wärst, nie wieder einem Mann zu trauen und dich für die Liebe zu öffnen.«
    Diese Aussage schockierte Beth ebenfalls. »Ich war immer offen für die Liebe und dafür, den Richtigen zu finden.«
    Ginnys rotes Haar schimmerte, als sie den Kopf drehte.
    »Beth«, sagte sie sanft, als wolle sie ihr eine schlimme Nachricht überbringen. »Seit dem Moment, in dem du Brad mit Shelby in dieser Kammer erwischt hast, hast du eine Mauer um dich herum aufgebaut. Du hast keinen anderen Mann mehr an dich rangelassen.«
    »Das stimmt doch gar nicht«, protestierte Beth entrüstet. »Ich bin mit vielen Männern ausgegangen und habe es versucht. Es war einfach nur nicht der Richtige dabei. Ich möchte einfach nur das, was deine Eltern hatten. Was ich dachte, das du mit Todd hattest.«
    »Du gehst ein oder zwei Mal mit ihnen aus, aber bevor sich wirklich etwas entwickeln kann, ziehst du dich zurück. Du behauptest, du sehnst dich nach einer Freundschaft, aus der Liebe wird, aber bevor überhaupt irgendwelche Gefühle aufkommen können, hast du die Beziehung längst beendet.«
    Beth saß wie erstarrt da. Der Protest lag ihr schon auf der Zunge. Das stimmte doch gar nicht. Das konnte nicht wahr sein.
    Ginny sah sie reumütig an.
    »Beth.« Sie streckte die Hand aus, doch ein Klopfen an der Tür hielt sie zurück. »Herein«, rief sie stattdessen und ließ die Hand wieder auf die Matratze fallen.
    Eine Frau mittleren Alters mit praktischer Frisur, ergrauenden Haaren und einem schlecht sitzenden Hosenanzug betrat das Zimmer. Ihre müden Augen sahen Beth ins Gesicht und wandertendann zu Ginny. »Mrs Clancy? Ich bin Detective Meacham. Ich muss Ihnen einige Fragen stellen.«
    »Natürlich.«
    Beth stand auf und ihre Beine fühlten sich ganz taub an. Sie sah auf Kyle herab. »Soll ich Kyle rausbringen? Er kann ja zurückkommen, wenn …«
    Ginny legte ihrem Sohn zärtlich eine Hand auf den Kopf. »Ich bezweifle, dass er bald aufwacht.« Dann sah sie Beth in die Augen, hob den Arm und streckte die Hand aus. »Tut mir leid. Es war nicht fair, das alles bei dir abzuladen. Vergiss einfach, was ich gesagt habe.«
    Ohne zu zögern, drückte Beth die zarten Finger ihrer Freundin. Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ja, klar. Kann ich dir irgendetwas bringen? Was zu essen? Kleidung zum Wechseln?«
    Ginny verzog das Gesicht und wandte den Blick ab. »Was zum Anziehen wäre nett.«
    Wahrscheinlich hatte man ihr die Kleidung, die sie getragen hatte, abgenommen. Beth zuckte zusammen. Sie hätte eher daran denken und gleich frische Sachen mitbringen sollen.
    Zane warf einen Blick auf Beths Gesicht, als sie aus Ginnys Zimmer kam, und stieß sich von der Wand ab. Ohne ein Wort zu sagen, kam er zu ihr, legte ihr eine Hand in den Nacken und nahm sie in die Arme. Dann hielt er sie einfach fest. Sie drückte sich an ihn und atmete seinen männlichen, rauchigen Geruch ein. Die Welt hörte auf, sich zu drehen. Der Boden unter ihren Füßen wurde wieder fest.
    »Möchtest du darüber reden?«, fragte er und strich beruhigend mit den Händen über ihren Rücken.
    Sie schüttelte den Kopf. Er machte sich schon genug Sorgen um Cosky und Mac. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war, dass sie ihre Unsicherheiten ebenfalls bei ihm ablud. Sie standen so dicht aneinandergepresst, dass sie seine Anspannung spüren konnte. Seine Hände hörten auf, sie zu streicheln. Mit gerunzelter Stirn hob sie den Kopf. In dem Moment, in dem sie sich bewegte, ließ er sie los.
    Hatte er ihr stillschweigendes Kopfschütteln als Ablehnung aufgefasst? So hatte sie es nicht gemeint. Sie wollte es ihm gerade erklären, als er das Wort ergriff.
    »Ich muss zurück ins Wartezimmer.« Seine grünen Augen wirkten matt. »Willst du hierbleiben?«
    Langsam klappte Beth den Mund zu. Es war dumm anzunehmen, dass seine Anspannung etwas mit ihr zu tun hatte. Zwei seiner Freunde wurden gerade operiert.

Weitere Kostenlose Bücher