Geschmiedet im Feuer
voller Fremder in Sicherheit, aber ihre besten Freunde und ihr Patenkind waren aller Wahrscheinlichkeit nach tot.
Wegen dieses verdammten Traums.
8
Als Cosky und Rawls vom Verhör zurückkamen, hatte Mac bereits unzählige Fragen verschiedener Behörden beantwortet. Agentin Britta vom Heimatschutzministerium war die beharrlichste und wollte wissen, unter welchen Umständen sie an die Informationen gelangt waren und wie es ihnen gelungen war, die Entführer zu identifizieren. Da keiner der Passagiere den Zwischenfall in Argentinien überlebt hatte, konnte eigentlich niemand wissen, wie die Terroristen aussahen.
Himmel, dieser Riesenschlamassel wirkte sich auf das ganze Team aus. Er konnte ja wohl kaum zugeben, dass die Informationen aus einem Traum stammten.
Sobald Cosky und Rawls ins Zimmer kamen, aktivierte er das Störgerät und legte sofort los. »Bericht?«
Cosky zuckte mit den Achseln und lehnte sich an die Wand. »Viele Fragen, die wir nicht beantworten konnten. Wir haben behauptet, das wäre geheim, und den Mund gehalten.«
Mac knurrte und sah zu, wie Rawls sich auf die Tischkante setzte. »Sie wollen die Quelle wissen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie das Hauptquartier damit nerven.«
»Was hast du Gillomay erzählt?« Cosky sah Mac ruhig an.
»Ich habe
McKay
erzählt, dass
Zane
einen Traum hatte.« Mac unterdrückte wieder einmal das Gefühl, betrogen worden zu sein.
Captain Gillomay hätte seine Einmischung beim FBI nicht hingenommen, ohne ihn einen Dienstrang herabzusetzen, daher war Mac direkt zu McKay gegangen. Der Admiral hatte persönliche Erfahrungenmit Zanes Visionen, oder vielmehr sein Enkel, da eine von Zanes Vorahnungen dem Jungen bei seinem ersten Einsatz das Leben gerettet hatte. McKay hatte Gillomay angerufen und die Wogen geglättet.
Natürlich war Admiral McKay von denselben falschen Voraussetzung ausgegangen wie Mac und wusste nicht, dass Zane den Verstand verloren und gelogen hatte.
Cosky legte den Kopf schief und sah Mac an. »Dann weiß er, dass unsere Informationen aus keiner Quelle kommen, die wir preisgeben können?«
So weit würde Mac nicht gehen. Er hatte durchaus vor, die verdammte Quelle preiszugeben, aber zuerst wollte er dafür sorgen, dass sein Team nicht unter den Nachwirkungen zu leiden hatte. Im Moment musste er erst einmal tief ein- und ausatmen, um seinen durchdrehenden Blutdruck wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Cosky und Mac starrten sich einige lange Sekunden an.
»Wie zum Teufel konntet ihr zulassen, dass er uns das antut?«, stieß Mac schließlich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Cosky zuckte nicht mal mit der Wimper. »Es war die einzig mögliche Option.«
»Blödsinn.« Mac nahm die Zähne gerade weit genug auseinander, um die Worte hervorzustoßen. »Er hätte die Wahrheit sagen müssen. Ihr wisst ganz genau, dass ich mich um das Flugzeug gekümmert hätte.«
»Und um sie.«
Die Worte hingen anklagend in der Luft.
Wütend schnappte er nach Luft. Er ging schnellen Schrittes in eine Ecke des Zimmers und wieder zurück. »Ihr wollt mir doch nicht etwa erzählen, dass ihr dem Miststück glaubt?«
»Doch, das tue ich«, entgegnete Cosky immer noch ruhig und sah Mac an. Der blieb vor Rawlings stehen und sah ihm ins Gesicht. »Du auch?« Er wartete nicht darauf, dass Rawls schweigend nickte. Zähneknirschend marschierte er wieder in die Ecke. »Was zum Henker hat diese Schlampe mit euch angestellt?«
»Beth.« Coskys Stimme wurde kälter. »Ihr Name ist Beth.«
Mac wirbelte herum. »Und euch hat es nicht gewundert, dass
Beth
genau zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht ist?«
»Dank ihr liegen wir jetzt nicht in zehntausend Metern Höhe in unserem eigenen Blut, sondern konnten drei der Ziele festnehmen.«
»Das ist mir bewusst …« Mac unterbrach sich, holte zur Beruhigung tief Luft und versuchte es auf andere Weise. »Sie lügt. Sie muss darin verwickelt sein.«
»Du warst nicht da, Mac«, meinte Rawls mit wachsamem Blick. »Sie hatte Angst und war verwirrt.«
Mac schnaubte. »Was sie zu einer verdammt guten Schauspielerin macht.«
Cosky legte den Kopf schräg und sah Mac ins Gesicht. »Warum hast du so ein Problem damit? Du akzeptierst doch auch, dass Zane Dinge sieht, die er nicht sehen sollte. Du vertraust seinen Visionen. Wo ist hier der Unterschied?«
»Scheiße noch mal. Ihr vergleicht sie miteinander? Ich kenne Zane.« Er baute sich vor seinem Lieutenant auf und hatte das Gefühl, gleich in die Luft zu gehen. »Ich
Weitere Kostenlose Bücher