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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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den Marines ist auch nichts mehr los.«
    »Bei diesem Mann sieht die Sache anders aus. Er hat seine Familie in den 80er-Jahren wegen eines betrunkenen Autofahrers verloren. Er hielt an einer Tankstelle, füllte den Tank und ging rein, um zu bezahlen. Während er an der Kasse steht, kommt so ein Arschloch angerauscht und rammt den Wagen gegen die Zapfsäulen. Das ganze Ding geht in Flammen auf. In einem Momenthat er noch eine Frau und drei Kinder, und im nächsten ist seine ganze Familie tot.«
    »Großer Gott«, murmelte Rawls.
    Die drei Männer schwiegen.
    Nach einem Augenblick fuhr Mac fort. »Danach hat der arme Kerl nur noch für den Job gelebt. Hat einige hässliche Fälle übernommen. Die Mafia aus der Müllgewerkschaft in San Francisco vertrieben. Da hat er sich die erste Kugel eingefangen. Nach dem 11. September ging er zur Terrorismusbekämpfung. Vor drei Jahren hat man ihn zum leitenden Special Agent an der Westküste gemacht.«
    »So ein Mann …« Cosky schüttelte den Kopf und fluchte leise. »Der hat nicht viel zu verlieren. Vielleicht haben sie ihn auf diese Weise umgedreht.«
    Mac runzelte die Stirn. »Das ist das Problem. Er hat wieder geheiratet und eine neue Familie gegründet, und das, obwohl er über vierzig ist. Zwei Kinder. Beides Jungs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine neue Familie riskiert, indem er sich von diesen Wichsern anheuern lässt.«
    Noch während er die Worte aussprach, erstarrte Mac.
    Er erinnerte sich daran, wie er Chastain zum ersten Mal gesehen hatte. Die tiefen Falten um seinen Mund. Die zu locker sitzenden Klamotten. Und wie zuvorkommend er gewesen war. Er hatte sogar zugelassen, dass Mac mit seinen Leuten sprach, bevor sie vom FBI verhört wurden. Nach der Reaktion seiner Begleiter zu schließen, war allein das schon ungewöhnlich gewesen.
    »Großer Gott«, hauchte er und sah, dass Cosky und Rawls zu demselben Schluss gekommen waren.
    Wie schwer würde es sein, einen Mann zu kompromittieren, der seine erste Familie und damit seine erste Hoffnung darauf, glücklich zu sein, verloren hatte? Wie schwer war es, seine zweite Familie, seine zweite Chance, als Druckmittel gegen ihn einzusetzen? Auf einmal ergab seine seltsame Reaktion auf Macs Anruf durchaus Sinn. Es war eine absichtliche Warnung, ein Signal gewesen.
    »Heilige Scheiße«, sagte er leise. »Der Mann hat versucht, uns zu warnen.«

    Das Haus der Clancys war ein teures, dreistöckiges Gebäude in einer geschlossenen Wohnanlage fünfzehn Minuten nördlich des Flughafens. An jedem anderen Tag hätte es mit dem großen Vorgarten, den ordentlichen Hecken, der Eingangstür aus buntem Glas und den hoch aufragenden Ziegelsteinmauern beeindruckend gewirkt. Heute jedoch wurde das majestätische Bild der Villa durch die Scharen an FBI-Agenten, die Schränke leerten, Schubladen auskippten und jeden Winkel durchsuchten, gestört.
    Es war offensichtlich, dass Beth sich im Haus auskannte. Nur wenige Minuten, nachdem sie durch die Haustür gekommen war, hatte sie Ginny Clancys Handtasche gefunden, die in der Waschküche in einem Schrank lag.
    »Ginny hätte das Haus nie ohne ihre Handtasche verlassen«, sagte sie zu Chastain, als sie sie mit ihren Händen, die in Latexhandschuhen steckten, herausholte. »Da drin ist alles, was sie braucht. Ihr Handy. Ihre Bankkarte, ihre Kreditkarte, ihr Scheckbuch.«
    Chastain zog die Gegenstände heraus und legte sie auf die Ablage über den Wäschetonnen. Als er etwas L-förmiges aus Plastik aus der Tasche nahm und hinlegte, verschlug es Beth kurz den Atem.
    »Kyles Inhalator.« Ihre Stimme wurde zu einem Flüstern. »Sie wäre nie freiwillig irgendwo ohne Kyles Inhalator hingegangen.«
    Chastain nahm das Handy in die Hand und wollte es einschalten, doch nichts geschah. »Der Akku ist leer.«
    Er schob alles wieder in die Tasche und reichte sie einem seiner Techniker.
    Sie gingen in den ersten Stock, der aus der Küche, dem Esszimmer und dem Wohnzimmer bestand. Beth konnte nichts entdecken, das ihr ungewöhnlich vorkam, also setzten sie die Begehung im nächsten Stockwerk fort. Mit jedem Schritt vorwärts zog sie die Schultern weiter an, bis sie vor Anspannung fast schon vibrierte. Zane hätte sie am liebsten in den Arm genommen und getröstet, aber ihm war klar, dass sie sich ihm entziehen würde.
    Es war ihm schon bei der Fahrt hierher aufgefallen. Sie hatten nebeneinandergesessen, doch zwischen ihnen hatte sich ein emotionales Vakuum aufgetan. Sie vermied den Körperkontakt,

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