Geschmiedet im Feuer
Gastgeberin ins Gesicht. »Ich helfe Ihnen lieber dabei, hier aufzuräumen.«
Als sie nebeneinander in der Küche damit beschäftigt waren, die Teller abzuspülen, die ihnen die Männer brachten, und sie in die Spülmaschine zu stellen, sagte Marion leise: »Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen, Liebes. Ich dachte nur, dass du vielleicht gern mal ein wenig mit Zane alleine sein möchtest.«
Beth murmelte eine vage Antwort. Coskys Mutter hatte zwar recht, allerdings war der Grund für diesen Wunsch anders, als sie ahnte.
Sobald der Tisch abgeräumt, das Essen verstaut und das Geschirr in der Spülmaschine war, hatte Beth keine Ausrede mehr, um Zane aus dem Weg zu gehen. Also folgte sie ihm, als er mit einem Arm voller leerer Bierflaschen zur Garage ging.
Sie holte ihn ein, als er gerade neben einem silberfarbenen Lexus stand und die Bierflaschen in einen Glascontainer warf, der an der Wand stand. Er richtete sich auf und drehte sich mit bedächtiger Miene zu ihr um.
»Wir müssen reden.« Sie bemühte sich, ihre Stimme ruhig und sachlich zu halten.
Er bewegte sich nicht und sah sie einfach nur an. »Ich werde bei Mac und Rawls schlafen.«
Das brachte sie aus dem Konzept, allerdings nur für einen Augenblick. Sie hatte eigentlich mit nichts anderem gerechnet. Zane war kein Mann, der sich auf diese Weise Zutritt zu ihrem Bett verschaffen würde. »Hier geht es nicht nur darum, wer wo schläft.«
Etwas flackerte in seinen Augen auf.
»Was hat Mac mit dieser Seelengefährtensache gemeint?«
Zane sah sie mit ausdruckslosem Gesicht an. »Darüber musst du dir keine Sorgen machen.«
»Das sehe ich anders.« Beth wählte ihre Worte mit Bedacht. »Ich denke, dass du unrealistische Erwartungen hast. Ich glaube, dass du dir in deinem Kopf eine Beziehung zusammenfantasierst, die es gar nicht gibt.«
»Es wird nichts passieren, was du nicht willst.«
Daran zweifelte sie nicht. Aber das war ja das Problem mit der sexuellen Anziehung. Man wollte es, solange die Flammen loderten. Erst danach, wenn das Feuer erloschen war, setzte die Reue ein.
»Damit das klar ist. Ich habe einen Job, den ich liebe. Ein Heim, das ich liebe. Freunde, die ich liebe. Ich bin nicht auf eine Fernbeziehung aus.«
Er sah sie mit frustriertem Blick an. »Du greifst den Dingen weit voraus. Ich bitte dich nicht, Entscheidungen zu treffen.«
Noch nicht, vielleicht. »Dann bist du nur auf einen Urlaubsflirt aus, eine schnelle Nummer und danach geht jeder fröhlich seiner Wege?«
Er zog die Augenbrauen zusammen. »Nein, verdammt.«
»Also willst du eigentlich überhaupt keine Beziehung?«, fragte sie ihn direkt.
Dieses Mal spiegelte sich die Frustration in seinem Gesicht und seinen Augen wider. Er fluchte leise. »Du weißt ganz genau, dass dem nicht so ist.«
Ja, das tat sie, und das war auch der Zweck dieser Unterhaltung.
»Pass mal auf«, meinte er und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Lass uns doch einfach einen Schritt nach dem anderen machen. Über alles andere können wir nachdenken, wenn es so weit ist.«
Wenn es wie weit war? Wenn sie sich emotional aufeinander eingelassen hatten? Wenn eine Trennung unsagbare Schmerzen verursachen würde? Der Gedanke, ihn nie wiederzusehen, tat ihr jetzt schon weh und sie kannte ihn gerade erst seit wenigen Stunden. Wie sehr würde es erst nach einigen Tagen schmerzen? Nach Wochen? Monaten?
Sie musste seine Erwartungen im Keim ersticken, und zwar schnell und gründlich. »Hör mal, ich bin bereits mit jemandem zusammen, verstehst du? Das ist was Ernstes. Ich bin nicht an einer Beziehung mit dir interessiert.«
In seinen Augen verdunkelte es sich. »Blödsinn«, knurrte er. »Du hättest deine Zunge nicht so eingesetzt, wenn du mit jemandem zusammen wärst.«
Beth riss erst die Augen auf und verengte sie dann. Wie krass war das denn? »Ich habe mir vorgestellt, du wärst er«, fauchte sie.
»Ach ja?« Ein Muskel in Zanes Wange zuckte. Er machte einen Schritt auf sie zu und diese Bewegung wirkte irgendwie bedrohlich. »Denkst du jetzt auch gerade an ihn?«
Okay, eine andere Beziehung zu erfinden, war offenbar die falsche Taktik. Sie sah alarmiert mit an, wie ein Ausdruck von Besitzgier auf seinem Gesicht aufflackerte.
»Nein.« Sie machte vorsichtig einen Schritt nach hinten.
»Gut.«
Er bewegte sich so schnell, dass sie nicht mehr reagieren konnte. In einem Moment stand er ihr noch gegenüber, im nächsten lag sie schon in seinen Armen und wurde gegen seinen Körper gedrückt.
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