Geschmiedet im Feuer
wäre es, wenn wir gleich zum Geschäftlichen kommen?«
Er wollte also keine Ausreden vorbringen oder Ausflüchte machen. Zane war sich nicht sicher, ob er den Mann dafür mögen oder hassen sollte.
Chastain fuhr sich mit zitternden Fingern durchs Haar. »Ich weiß nicht, wie weit sie die Agency infiltriert haben, aber sie haben noch jemanden von meinem Team in ihren Fängen. Nein«, fügte er hinzu, als Mac den Mund aufmachte, »ich weiß nicht, wen oder wie viele. Alles, was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass sie wenigstens ein weiteres Mitglied meines Teams umgedreht haben. Jemand hat mir eine Nachricht in die Jackentasche gesteckt. Während ich sie anhatte. Am Flughafen. Das war nur einem Mitglied meines Teams möglich.«
Alle schwiegen.
»Was wollten die?«, fragte Mac schließlich.
»Sie wollten, dass ich dafür sorge, dass ihr Flugzeug den US-Flugraum sicher passieren kann. Ich sollte mit der Fluggesellschaftverhandeln, mit der Regierung und den Familien. Den Präsidenten davon überzeugen, dass die Entführer keine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen und dass trotz allem die Chance bestand, die Passagiere lebend da rauszuholen.«
Zane runzelte die Stirn. Seit dem 11. September wurde ein Flugzeug abgeschossen, das nicht zur Landung gezwungen werden konnte. Wenn sie das Flugzeug bis nach Puerto Jardin bringen wollten, war es von entscheidender Bedeutung, dass ihnen jemand eine sichere Passage garantierte.
Chastain machte eine Pause und schüttelte den Kopf. »Allerdings haben sich ihre Forderungen geändert, nachdem das Flugzeug aufgehalten wurde.«
Mac verlagerte sein Gewicht auf die Fersen und verengte die Augen. »Das Flugzeug ist am Boden. Ihre Leute wurden verhaftet. Es wird eine Untersuchung durchgeführt. Ihnen fehlen ein paar Propeller, wenn sie glauben, den Flug jetzt noch entführen zu können.«
»Sie sind gar nicht hinter dem Flugzeug her.« Er hielt inne, rieb sich mit zitternden Händen das Gesicht und holte tief Luft. Dann schien er sich dazu zu zwingen, weiterzusprechen. »Die Nachricht enthielt eine Webadresse. Zu einem Video von meiner Familie. Und einer Liste von Namen. Sieben Personen. Sie hatten alle die erste Klasse gebucht. Ich soll dafür sorgen, dass sie verfügbar sind, wenn ich meine Familie wiedersehen will.«
Erneutes Schweigen.
»Wollen Sie uns etwa erzählen, dass es nie um das Flugzeug ging, sondern immer nur um diese Passagiere?«, fragte Zane schließlich und fuhr sich durchs Haar.
Cosky runzelte die Stirn. »Das wissen wir nicht mit Sicherheit. Vielleicht sind sie nur auf das Lösegeld aus.«
Chastain schüttelte den Kopf. »Die Passagiere, die sie haben wollen, gehören nicht zu den reichsten aus der ersten Klasse. Sie sind bei Weitem nicht so wohlhabend.«
»Warum dann ausgerechnet sie?« Zane legte den Kopf schief und sah dem Agenten ins Gesicht. Das ergab doch keinen Sinn. Warumentführte man ein Flugzeug, nur weil man sieben Menschen in seine Gewalt bringen wollte? Es gab doch einfachere Wege, jemanden zu entführen. »Was haben diese sieben Namen gemeinsam?«
»Das weiß ich bis jetzt noch nicht.«
»Wann wurde Ihre Familie entführt?« Coskys Augen wirkten fast schon silbern.
Chastains Schultern hoben sich, als er Luft holte. »Vor sechs Tagen.«
Mac sah ihn fragend an. »Wem haben Sie es gemeldet?«
»Niemandem.« Als Mac eine Augenbraue hochzog und ihn anstarrte, bleckte Chastain die Zähne. »Ich habe es versucht. Ich bin zu meinem Chef gegangen. Er war nicht zu sprechen. Minuten später wurde mir ein Foto meines Sohnes aufs Handy geschickt. Meines Jüngsten. Er steckte in einem Leichensack. Nur sein Gesicht sah noch heraus. Er lachte, als wäre es ein Spiel. Im Text stand: ›Beim nächsten Mal wird er nicht mehr lachen.‹«
Die Männer tauschten grimmige Blicke aus.
»Haben Sie es beim Heimatschutzministerium versucht?«, erkundigte sich Zane. Er versuchte sich vorzustellen, was er an der Stelle dieses Mannes tun würde, wenn man Beth entführt hätte … wenn Beths Leben auf dem Spiel stehen würde.
Der Agent sah ihn an und seine rot umrandeten Augen wirkten müde. »Nein, ich bin nicht zum Heimatschutzministerium gegangen. Was, wenn die ebenfalls da mit drinstecken? Mit diesem Arschloch ist nicht zu spaßen. Das falsche Wort zur falschen Person …« Er unterbrach sich, holte tief Luft, hielt sie an und stieß sie dann zischend aus. »Bei Ihnen bin ich mir sicher, dass Sie nicht umgedreht wurden. Sie sind für die nicht von
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