Geschmiedet im Feuer
Minuten, bis das Feuer und der Rauch zu einem Problem werden.« Zane warf ihr einen beruhigenden Blick zu. »Mehr als genug Zeit, um reinzugehen, sie zu finden und rauszubringen.«
Vier bis sieben Minuten? Mehr als genug Zeit? Großer Gott.
»Ich habe eine bessere Idee.« Sie setzte sich gerade hin. »Warum rufen wir nicht einfach die Polizei?«
Das erschien ihr viel sinnvoller, doch offensichtlich waren die Männer anderer Meinung, da sie alle gleichzeitig den Kopf schüttelten.
»Die Entführer könnten Wind davon bekommen«, meinte Zane leise.
Ernsthaft?
Die Entführer konnten doch nicht jeden gekauft haben. Die Chancen standen gut, dass die Polizei nicht darin verwickelt war. Und je mehr Leute das Haus stürmten, desto sicherer wäre es.
Beth versuchte es erneut. »Es ist unwahrscheinlich, dass sie Polizisten umgedreht haben. Agent Chastain und Todd, das ist nachvollziehbar, beide haben einen bestimmten Zweck erfüllt, aber die Cops hätten ihnen nicht helfen können, das Flugzeug zu entführen.«
Zane sah ihr in die Augen. »Ein korrupter Polizist wäre eine Goldmine. Sie könnten die Patrouillen aus der Gegend umleiten, in der sie die Geiseln festhalten, Berichte verschwinden lassen, falls jemand redet. Und je mehr Cops es sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schiefläuft. Darum arbeiten wir auch in so kleinen Teams.«
»Außerdem«, Cosky warf einen Blick in den Rückspiegel, »wird uns die Polizei nicht glauben. Sie wird das FBI kontaktieren und dann wären die Geiseln innerhalb von Minuten tot.«
»Wenn deine Freunde noch am Leben sind, dann sind wir ihre beste Chance«, stellte Zane klar. »Wir wurden für Geiselbefreiungen ausgebildet. Wir gehen rein und holen sie raus.«
Aber um welchen Preis? Wenn sich Brendan Chastains rätselhafter Satz wirklich auf die Zahl der Entführer bezog, dann hatten sie es mit acht Personen zu tun. Acht rücksichtslosen, schwer bewaffneten Entführern.
Vor ihrem inneren Auge blitzte erst Ginnys und dann Kyles Gesicht auf. Himmel, sie wünschte sich nichts mehr, als dass die beiden in Sicherheit waren. Sie wollte, dass sie aus diesem Albtraumbefreit wurden, aber dafür sollte weder Zane noch einer der anderen Männer im Wagen sein Leben verlieren.
»Wir müssen irgendwo anhalten und uns ausrüsten«, sagte Mac.
Sie würden das mit oder ohne ihre Hilfe durchziehen.
Beth holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. »Ich habe Tampons in der Handtasche.«
Cosky warf ihr im Rückspiegel einen bestätigenden Blick zu. »Wir haben noch die leeren Bierflaschen von gestern Abend und meine Mom hat einen Benzinkanister in der Garage. Wir müssen auch noch die restlichen Waffen überprüfen. Die haben seit Dads Tod nur rumgelegen.«
Marion war noch nicht von ihrem Besuch bei ihrer Freundin zurückgekehrt, aber Cosky hatte einen Hausschlüssel.
»Zane, du weißt ja, wo die Garage ist. Hol doch mal die Flaschen. Da müsste auch noch Farbverdünner stehen, vom Anstreichen letzten Herbst. Wir anderen gehen die Waffen durch.« Cosky marschierte schnurstracks auf die schmale Tür im hinteren Teil der Küche zu und Rawls und Mac folgten ihm.
Zanes Beschreibung zufolge war es nicht besonders schwer, die Molotowcocktails zusammenzubauen, daher beschloss Beth, diese Aufgabe zu übernehmen, damit sich die Männer auf die Waffen konzentrieren konnten.
»Wenn du mir bei der ersten Flasche zeigst, wie es geht, mache ich den Rest«, sagte sie zu Zane. »Dann kannst du den anderen mit den Waffen helfen.«
Zanes Blick wurde sanft. »Guter Plan.«
Er führte sie aus der Küche in die Doppelgarage. Da Marions Wagen nicht da war, hatten sie darin viel Platz. Das Innere war makellos. Die Werkzeuge hingen ordentlich an einer Stecktafel und für alles, was man im Garten und dem Hof brauchte, gab es Haken an der Wand. An zwei Wänden führte eine hüfthohe Werkbank entlang.
»Du brauchst Draht und eine Drahtschere«, sagte Zane, der auf den Glascontainer zuging. »Auf der Werkbank müssten eineKaffeekanne und der Farbverdünner stehen. Gieß den Verdünner in die Kaffeekanne und wirf die Tampons hinein. Ich hole vier Bierflaschen.«
Beth fand die Kanne und den Farbverdünner. Das Terpentin füllte die Kanne gerade mal zu einem Drittel. Danach kramte sie in ihrer Tasche herum, holte die Tampons heraus, wickelte sie aus und warf sie in die Kanne.
»Du hast dieses Haus gestrichen?« Sie entdeckte den Draht und die Drahtschere an der Stecktafel und holte sie
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