Geschmiedet im Feuer
das Mac deutete. Er warf dem Commander das Stofftier zu und riss die Hände in die Luft. »Warum geben Sie mir nicht einfach alle Ihre Brieftasche und ich gebe Ihnen die Preise. Das würde uns Zeit sparen.«
Mac fing das Pony auf und reichte es einem dunkelhaarigen, elfengleichen Kind im gelben Kleid. »Wir wollen für bessere Preise sorgen.«
Als Zane das Gewehr an die Schulter hob, bahnte sich ein weiterer Mann den Weg durch die Menschenmenge.
»Was ist denn hier los?« Er stemmte die mit Sommersprossen übersäten, dürren Hände in die Hüften und starrte erst die vielen bunten Spielzeuge in den Händen der Kinder und dann seinen Angestellten an. »Verschenkst du die Preise jetzt etwa?«
Mac blickte auf und erstarrte. Dann legte er die Waffe auf den Tresen. Beth drehte sich um und musterte den Neuankömmling. Der Reaktion des Commanders nach zu urteilen, war dies der Mann, den sie sprechen wollten. Zane legte die Waffe ebenfalls weg und in null Komma nichts hatten sich die vier Männer von wetteifernden Schuljungen wieder in stahläugige Männer auf einer Mission verwandelt.
»Eine Frage.« Mac ignorierte das enttäuschte Stöhnen der Kinder, griff in seine Tasche, holte ein Foto von Brendan Chastain hervor und hielt es dem Schausteller vor die Nase. »Dieser Junge war gestern Nachmittag hier. Erkennen Sie ihn wieder?«
Er wackelte leicht mit dem Foto, als könne er so dem Erinnerungsvermögen des Mannes auf die Sprünge helfen.
Der Schausteller warf nur einen kurzen Blick auf das Foto, bevor er erneut fluchte. »Lassen Sie mich raten. Sie sind mit dem kleinen Pisser verwandt. Er war fast genauso unerträglich wie Sie.«
Mac starrte den Mann überrascht an. »Sie erinnern sich an ihn?«
»Klar. Er hat nicht ein Mal danebengeschossen.« Der Schausteller schob Macs Hand zur Seite. »Worum geht es hier eigentlich?«
»Wie viele Personen waren bei ihm?« Zane machte einen Schritt nach vorn.
Einen kurzen Augenblick sah es so aus, als würde der Schausteller die Antwort verweigern. Beth bemerkte sofort, wie sich die vier SEALs anspannten.
Der Mann schien die Gefahr ebenfalls gespürt zu haben. Er zuckte mit den Achseln und machte einen Schritt zurück. »Da war noch ein anderes Kind bei ihm.«
»Welches Kind?« Beth zeigte ihm Fotos aller drei entführten Kinder und nahm enttäuscht zur Kenntnis, dass er auf Chastains jüngeren Sohn deutete.
»Wie viele Erwachsene?« Mac schoss die Frage schnell wie einen Schuss ab. Die Augen des Mannes weiteren sich. »Drei erwachsene Männer. Warum?«
»Wir müssen diesen Jungen finden. Alles, was Sie uns erzählen, könnte sich als hilfreich erweisen.« Coskys Stimme klang hart, sodass die Worte eher wie ein Befehl als wie eine Bitte klangen.
Der Schausteller runzelte die Stirn. »Ich dachte, das wären seine Bodyguards?«
Zane beugte sich ein wenig vor und verengte die Augen. »Wie kommen Sie auf die Idee?«
»Weil sie die beiden nie aus den Augen gelassen haben. Niemand durfte sich den Kindern nähern. Die Jungs durften mit niemandem reden. Sie haben dem Älteren nur erlaubt, hier zu schießen, weil er so einen Aufstand deswegen gemacht hat. Ich dachte, das wären irgendwelche Kinder von Superreichen. Aber, Junge, der konnte schießen. Er sagte, sein Dad hätte es ihm beigebracht.« Er sah Mac ins Gesicht. »Sind Sie sein Dad?«
Mac schüttelte den Kopf. »Hat er noch was gesagt?«
»Er bekam nicht die Gelegenheit dazu. Jedes Mal, wenn er seinen Mund aufgemacht hat, ging einer seiner Bodyguards dazwischen. Ich dachte, sie hätten von den Eltern die Anweisung, dass ihre verzogenen Sprösslinge mit niemandem reden dürfen. Damit …«, seine Stimme wurde zu einem Schnauben, »… unser Dreck nicht auf sie abfärbt.«
Cosky fluchte. Zane ebenfalls. »Er hat überhaupt nichts gesagt?«
Der Schausteller schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste.«
Dieses Mal war es Mac, der fluchte. »Was ist mit dem Jüngeren?«
»Nein, der Kleine hat auch kein Wort von sich gegeben. Er hat nur jedes Mal gekreischt, wenn der Ältere was getroffen hat.« Er runzelte die Stirn. »Und das kam verdammt oft vor.«
Obwohl ihre kontrollierten Mienen keine Emotionen verrieten, hielt sich Beth inzwischen lange genug in ihrer Gesellschaft auf, um zu wissen, dass sie frustriert waren. Das konnte sie förmlich spüren. Auch sie war enttäuscht und es schnürte ihr die Kehle zu. Sie waren so nah dran und standen doch mit leeren Händen da.
Mit finsterer Miene sah Mac die endlose
Weitere Kostenlose Bücher