Geschmiedet im Feuer
und die Schlafzimmer. Rechts Küche und Esszimmer. Ein Flur in der Mitte. Der Vordereingang führt ins Wohnzimmer, der hintere ins Esszimmer. Ein Mann pro Tür.«
»Habt ihr jemanden in der Garage?«
»Ja, Joey.« Der Wagen wurde schneller, als sie die Rillen hinter sich ließen.
Dann würden sie wissen, dass etwas nicht stimmt, sobald sie in die Garage fuhren.
»Du musst Joey zum Wagen holen.« Zane drückte die Glock fest genug gegen Little Mikes Seite, dass sie einen runden Abdruck auf seiner Niere hinterlassen musste. »Sag ihm, du brauchst Hilfe, um Chino ins Haus zu bringen.« Er wurde etwas lauter. »Rawls, ich muss an der Beifahrertür zusammensacken. Der Tätowierte und ich sind uns ähnlich genug, um sie so für eine Weile zu täuschen, aber wenn sie mein Gesicht sehen, sind wir erledigt. Du musst unseren neuen Freund übernehmen.«
»Verstanden«, kam Rawls Stimme von hinten.
Zane sah ihrem Chauffeur ins angespannte Gesicht. »Mein Freund da hinten hat eine .500er Smith & Wesson. Hast du schonmal in den Lauf von so einer Waffe geguckt? Das ist, als würde man in eine Kanone starren. Die hinterlässt einen Krater, so groß wie ein Pizzakarton. Er hat sie jetzt auf deinen Sitz gerichtet, und selbst wenn all der Schaum und Stoff die Kugel verlangsamen, wird sie noch immer dein Rückgrat zerfetzen und einen Teil deiner Innereien in Suppe verwandeln.« Er drückte seine Waffe noch einmal gegen Little Mikes Rippen. »Hast du verstanden?«
Ihr Gefangener nickte verkrampft.
Dann drehte Zane sich zum Fenster um, ließ es herunter und winkelte den Seitenspiegel so an, dass er das Gesicht ihres Fahrers sehen konnte. Danach sackte er zusammen und drückte seine Schultern gegen die Tür, hielt das Kinn aber hoch genug, um den Spiegel im Auge behalten zu können.
Der Wagen bog um die Ecke und fuhr ins Freie. Das Sonnenlicht strahlte auf sie herab.
Wie er es hasste, nichts tun zu können. Wenn ihr Gefangener beschloss, den Mutigen zu spielen, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Aber es gab keine Alternative zu seiner ungünstigen Sitzposition, die Kamera musste genau das einfangen, was ihr Fahrer beschrieben hatte.
»Du hast gesagt, ihr wärt zu acht.« Sieben, jetzt wo Chino aus dem Spiel war. »Drei bewachen die Türen. Wo halten sich die anderen Männer auf?« Aus dem Augenwinkel sah er Bewegungen, als der Wald in einem endlosen grünen Wirbel an ihnen vorbeiglitt.
»Wir wechseln uns ab, sechs schieben Wache, zwei haben frei. Chino und ich waren gerade auf dem Rückweg, weil unsere Schicht anfängt.«
Zane kämpfte gegen den Drang an, sich umzudrehen und nachzusehen, ob sich zu ihrer Begrüßung schon ein Erschießungskommando aufgebaut hatte.
»Ein Wachmann bei jeder Familie. Der sechste Mann wandert.« Der Wagen wurde schneller, als der Weg besser wurde.
Vermutlich hatten sie den Befehl, als Erstes die Familien zu erschießen, wenn es Ärger gab. Sie mussten also schnell zu denZivilisten gelangen, bevor die Wachen zu schießen begannen. »Wo werden die Familien festgehalten?«
»Sie sind in den Schlafzimmern.«
Er unterdrückte ein Stöhnen. Die Zivilisten befanden sich am anderen Ende des Hauses und bis sie sie erreichten, mussten sie eine ganze Armee von Bewaffneten ausschalten. Einfach super.
Auf einmal hupte der Fahrer.
Zane erstarrte. »Was zum Henker sollte denn das?«
»Wir hupen immer.« Little Mikes Stimme wurde schrill. »Damit sie wissen, dass wir da sind.«
»Davon hast du nichts gesagt«, fauchte Zane. »So was kann einen schnell das Leben kosten.«
»Ich hab’s vergessen!« Seine Stimme wurde immer schriller.
Zane zwang sich, ruhig zu atmen und sich zu entspannen. Ein leises Brummen war zu hören, als das Garagentor hochgefahren wurde. Als das Geräusch verstummte, fuhr der Wagen weiter.
»Hey, Joey«, rief der Fahrer, nachdem er angehalten hatte. »Kannst du mir helfen, Chino ins Haus zu bringen?«
»Wir sollten ihn einfach …« Das Klappern des Garagentors übertönte die Stimme.
Ihr Chauffeur wartete, bis es unten war. Staub stieg auf, als der letzte Streifen Sonnenlicht kleiner wurde und verschwand. »Ach ja? Willst du ihm dann erklären, warum er im Wagen schlafen musste?«
»Geschieht ihm ganz recht«, sagte eine Stimme, die immer klarer und kräftiger wurde, als sich der Mann dem Wagen näherte. »Bei der Arbeit saufen? Was hat er sich dabei gedacht? Er hat Glück, wenn ihm der Boss dafür nicht die Eier abschneidet.«
Little Mike machte ein würgendes
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