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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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nachgeschlagen hatte. Unter seinen roten Augenlidern wirkten die braunen Augen wachsam und fragend.
    »Das Marriott. Das Tagungshotel.« Er hielt dem fordernden Blick stand und war überrascht, dass sein leitender Agent noch immer so einsatzfähig war. »Ich habe bis einschließlich Sonntag reserviert.«
    Falls sich Chastain die Mühe machte, es nachzuprüfen, würde er feststellen, dass ein Russ Branson für die Konferenz angemeldet war und ein Zimmer im Marriott reserviert hatte. Grub er noch tiefer, konnte er einige Kreditkarten, eine gültige Sozialversicherungsnummer und einen Führerschein finden, deran seinem nächsten Geburtstag ablief, der schon sehr bald sein würde.
    Zumindest der echte Russ Branson würde bald vierzig werden. Allerdings war das für ihn kein Grund zum Feiern mehr, da er längst tot war.
    »Sie haben Beth Brown gestern Morgen einige Zeit vor dem Zwischenfall kennengelernt, ist das korrekt?«, fragte Chastain auf einmal.
    Russ sah ihn neugierig an. Worauf wollte er mit der Frage hinaus? Aber es war unsinnig, diesbezüglich zu lügen. Vermutlich hatte sie dem FBI erzählt, dass er sie angesprochen hatte. »Ja, im Wartebereich.«
    »Was hat Sie dazu bewegt?«
    Russ zuckte mit den Achseln und strich sich über das Kinn. »Ich glaube, sie hat mir leidgetan. Sie sah so verängstigt aus. Erschüttert. Sie ist eine attraktive Frau.« Er schenkte seinem Gegenüber ein peinlich berührtes Grinsen, da man ihm den Annäherungsversuch seiner Meinung nach nicht verdenken konnte.
    Sein Blick wurde wachsamer, als Chastain erneut auf sein Handgelenk sah. Jetzt hatte er gerade zum zweiten Mal, seitdem sie an diesem Tisch saßen, auf die Uhr gesehen. »Wie geht es ihr?«
    Die eigentliche Frage war, wo zum Teufel sie steckte. Beth Brown war zusammen mit den SEALs verschwunden, was Russ gar nicht in den Kram passte. Allerdings konnte er sich denken, wo sie und die Männer sich aufhielten. Da sie zur Befragung in der Stadt bleiben mussten und nur einer der Männer Angehörige in der Gegend hatte, waren sie bestimmt dort untergekommen. Auf vertrautem Boden. In höchster Alarmbereitschaft.
    Er hatte nicht vor, jemanden dorthin zu schicken, um sie im Auge zu behalten. Sie würden jeden Schatten bemerken. Außerdem mussten sie sowieso irgendwann im FBI-Büro auftauchen. Beth konnte nicht immer in Gesellschaft der SEALs bleiben, dafür würde er schon sorgen.
    Chastain hob den Ordner hoch, ließ die Unterkante auf der Tischplatte aufkommen und schob seinen Stuhl zurück. »Es geht ihr gut«, antwortete er, nachdem er aufgestanden war.
    Russ zwang sich zu einem Lächeln. »Das freut mich.«
    »Bitte rufen Sie mich an, falls Ihnen noch etwas anderes einfällt.« Chastain griff in seine Jackentasche, zog eine Visitenkarte hervor und ließ sie auf den Tisch fallen.
    »Natürlich. Ich helfe Ihnen, wo ich nur kann.«
    Chastain lächelte erneut auf diese nichtssagende, nervige Weise. »Wir wissen Ihre Kooperation zu schätzen, aber Sie können sich frei bewegen. PacAtlantic wird für Sie einen Platz im nächsten Flieger in die Twin Cities buchen. Falls wir noch weitere Fragen haben, melden wir uns bei Ihnen.«
    Ohne Vorwarnung hatte der Scheißkerl mit diesen Worten dafür gesorgt, dass Russ keine Ausrede mehr hatte, sich länger in der Stadt aufzuhalten.
    Russ’ Handy vibrierte, als er über den FBI-Parkplatz zu seinem Mietwagen ging. »Unbekannter Anrufer« stand auf dem Display. Einer seiner Männer. Er behielt einen beiläufigen Gesichtsausdruck bei und ging weiter. »Hey. Was gibt’s?«
    Tyler Carey, einer der Männer, die Wachdienst schoben, redete eindringlich auf ihn ein und ließ einen ganzen Schwall Neuigkeiten los. Russ hielt das Handy so fest, dass er einen Krampf in den Fingern bekam.
Verdammt noch mal!
Jetzt wusste er, wo diese verdammten SEALs waren. Sie versuchten, seine Geiseln zu befreien. Aber wie zum Teufel hatten sie sie gefunden?
    Er erinnerte sich daran, wie Chastain unauffällig auf die Uhr gesehen hatte.
    Dieses Arschloch. Er steckte dahinter. Er musste ihnen verraten haben, wo sie die Geiseln finden konnten.
    Aber wie …
    Russ erstarrte für einen Moment und zwang sich dann, weiterzugehen. Das Video. Auf dem Video musste irgendetwas zu sehen gewesen sein, das Chino entgangen war. Ein Hinweis. Einer, der sie zum Versteck geführt hatte.
    Tylers Stimme wurde immer lauter, während er beschrieb, wie er Chino gefesselt, geknebelt und blutüberströmt gefunden hatte. Russ verspürte kurz eine

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