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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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Soldat geworden war. Wenn es eines gab, was er wusste, dann, wie man durchhielt. Kang hatte zur kaiserlichen Garde gehört, war hochgewachsen und eifrig gewesen; er war einmal auf einem See in der Verborgenen Stadt in einem Sampan gefahren …
    Der alte Yen und Pao suchten das Boot ab, was kaum Zeit in Anspruch nahm. Sie riefen hilflos, sinnlos über die weite, leere Wasserfläche.
    Yen sagte: »Die Li-Göttin hat sich vielleicht ein Opfer geholt, einen Preis dafür, dass sie das Boot und uns gerettet hat …«
    Das glaubte er nicht – es war nicht ihre Art -, aber er musste etwas sagen. Pao sah ihn mit dem tiefen Zynismus der sehr Jungen an und fragte: »Was ist geschehen?«
    »Ich weiß es nicht, ich habe es nicht gesehen; die Welle muss ihn mitgerissen haben, bevor er einen festen Halt gefunden hat, um sich festzuklammern.« Die Fässer waren verschwunden, genauso wie die Fanggeräte und alles sonst, was auf Deck gelegen hatte. Vielleicht hatte Kang die Arme um ein Fass geschlungen, als die Welle sie getroffen hatte, und beide waren zusammen fortgerissen worden.
    Vielleicht klammerte er sich noch immer an das Fass, vielleicht konnte er Wasser treten und in Sicherheit schwimmen …
    Nein. Es war töricht, darauf zu hoffen. Er war weg. Und Pao war Realist; er sagte: »Nein, das meine ich
nicht. Ich meine: Wie ist das passiert? Die Welle? Woher ist sie gekommen?«
    Von der Göttin. Aber nein, er konnte nicht schon wieder lügen. »Ich weiß es nicht. Ich habe noch nie so etwas gesehen. Wir werden im Tempel nachfragen und im Hafen.«
    »Wenn wir es bis dorthin schaffen«, sagte Pao.
    Der alte Yen lächelte. »Sie hat uns durch die Welle gebracht, durch den Sturm; sie wird uns nach Hause bringen.« Er sagte nicht – und wusste vielleicht selbst nicht – ob er die Göttin oder das Boot meinte.
     
    Das Boot schlingerte in der Dünung, lag tief im Wasser und reagierte nur träge auf das Steuerruder. Yen schickte Pao in den Frachtraum; der Junge kam mit aufgerissenen Augen zurück und schüttelte ängstlich den Kopf.
    »Ich habe … Ich habe so tief im Wasser gestanden« – er fasste sich an die Hüfte – »so tief im Wasser …«
    Es musste etwas Wasser ins Boot geschwappt sein, als die Welle über sie hereingebrochen war, aber nicht so viel; die Luken waren so undurchlässig wie der Rumpf. Der alte Yen erinnerte sich, dass er beim Aufprall des Bootes auf die Wasserwand gehört hatte, wie etwas zerbrochen war.
    »Es müssen bei dem Aufprall Planken geborsten sein; unterhalb der Wasserlinie muss ein Leck sein. Daran können wir jetzt nichts ändern.« Nicht, wenn das Boot schon so viel Wasser im Bauch hatte. Er hätte den Jungen nie dorthin geschickt, wohin er nicht selbst gehen
würde, um im Dunkeln nach den zerbrochenen Planken zu tasten.
    Er sagte: »Wir können ein Segel zusammen flicken und das Boot auf den Weg bringen. Aber da es schon so schwer ist und noch mehr Wasser zieht, schaffen wir es nicht nach Taishu zurück. Auch nicht nach Santung.« Sie saßen in der Falle, mitten zwischen beiden Orten.
    Wie weit hatte die Monsterwelle sie geschleudert? Er blickte sich um und sah keine Unterbrechung des Horizonts; und so winkte er den Jungen zu dem erhaltenen Mast.
    »Kletter rauf und sag mir, was du siehst. Schnell.«
    Der Junge stieg den Mast empor, hielt mit dem durchdringenden Blick der Jugend Ausschau und kreischte mit der ebenso durchdringenden Stimme der Jugend: »Da! Da ist etwas, dort im Westen! Ich weiß nicht, was, ich kann es nicht erkennen … Nur ein Zacken am Horizont!«
    Er deutete nach Osten, aber er war aufgeregt, hatte Angst und war sich unsicher, ob er Hoffnung haben durfte. Seine Stimme zitterte und ihm war wahrscheinlich schwindelig. Der alte Yen konnte großzügig sein; er wusste, was dieser Zacken sein musste. Es gab kein Land zwischen Taishu und dem Festland, bis auf den einen, aufragenden Felsen, die Insel der Mönche, die Schmiede. Wenn sie das Boot überreden, verführen, zwingen konnten, sie bis dorthin zu bringen, dann wusste er einen Weg, es an einen Ort zu bringen, an dem sie nach Belieben daran arbeiten konnten.
    Wenn der Junge von der Mastspitze aus die Schmiede
sehen konnte, würde das Boot sie dorthin bringen, davon war der alte Yen überzeugt. Seine Li-Göttin würde sie beide in Sicherheit bringen. Den jungen Kang hatte sie schon auf andere Art in Sicherheit gebracht.
     
    Langsam also, mit gerade eben ausreichender Hilfe des Windes und der Gezeiten, mit alten, verschlissenen

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