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Geschöpfe Der Ewigkeit

Geschöpfe Der Ewigkeit

Titel: Geschöpfe Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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stärker als Stein.«
    »Aber du wirst mir nicht sagen, wie ich ihn besiegen kann?«
    »Nein. Du mußt es selbst herausfinden. Das ist Teil deines Schicksals.«
    Ich möchte die folgende Frage nicht stellen, aber ich tue es trotzdem:
    »Ist es auch Teil meines Schicksals, zu sterben? Alanda?«
    Sie schüttelt heftig den Kopf. »Das darf ich dir nicht sagen.«
    »Aber du kommst aus der Zukunft. Du weißt es. Bitte sag es mir!«
    »Ich weiß, daß du die Zukunft neu schreiben wirst. Bitte verlange nicht von mir, daß ich dir noch mehr verrate.« Damit richtet sie den Blick wieder zum Himmel und weist dann mit einer Hand nach oben. »Sieh, Sita. Unser Schiff kommt, um dich zu holen.«
    6.
    KAPITEL
    Am merkwürdigsten ist, daß ich nichts sehe. Alanda erklärt mir, daß das Schiff mitten in der Wüste landen wird, in der Nähe eines klaren Teiches. Sie bietet mir an, mich hinzufahren, aber da ich den Jeep bevorzuge, fährt sie statt dessen mit mir. Wir fahren mitten durch den Sand, über kleines Gestrüpp hinweg, das hier hin und wieder wächst. Doch da der Boden nicht wirklich holprig ist, kommen wir schnell voran und erreichen den Teich schon bald. Nachdem ich den Motor ausgestellt habe, steige ich aus und starre fassungslos auf das Wasser.
    Der Teich scheint natürlichen Ursprungs zu sein, und Alanda versichert mir, daß er sogar vollkommen rund ist. Hundert Fuß im Durchmesser, und das Wasser liegt so still da wie ein polierter Spiegel, in dem sich die Sterne reflektieren.
    Und tatsächlich: Als ich mich dem Rand des Teiches nähere, sehe ich im Wasser mehr Sterne als oben am Himmel. Ich erkenne, wie sich das Raumschiff nähert, bevor ich am Firmament auch nur einen Schimmer davon entdecke. Ich wundere mich, sage aber nichts.
    Das Raumschiff ist blau-weiß, und sein Licht überflutet alles so hell, daß es mich blendet und ich keine weiteren Einzelheiten wahrnehmen kann. Hätte ich nicht solche entsetzliche Angst, Landulf wiederzusehen, würde ich diesen aufregenden Augenblick genießen. Doch ich kann nur an Landulfs teuflisch attraktives Gesicht denken, sein tiefes Lachen – und daran, wie er mit dem Fingernagel den Bauch eines Opfers aufschlitzt und dieses dabei zusehen läßt, wie er ihm die Gedärme herauszieht. Ich weiß, daß ich Landulf mit jeder Faser meines Herzens widerstehen muß. Und das, obwohl mir Alanda gesagt hat, dies sei nicht der richtige Weg, ihn zu besiegen.
    Ich habe keine Ahnung, was ich diesmal anders machen soll als beim letztenmal.
    Ich blicke hoch zu dem Raumschiff, das tatsächlich wie eine fliegende Untertasse aussieht.
    »Es ist unglaublich«, flüstere ich.
    »Das ist nur das Leitschiff«, erklärt sie. »Unsere Mutterschiffe sind tausendmal so groß.«
    »Und auf so einem Schiff war ich schon mal?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Zu einer anderen Zeit.«
    »Bist du sicher, daß die Bremsen funktionieren? Das Schiff sieht aus, als ob es gleich auf uns landen würde.«
    »Es wird über diesem Teich landen.«
    »Dann sollten wir wohl besser in Deckung gehen.«
    »Nein. Wir stehen gut hier. Es wird über uns hinweggleiten.«
    Das Licht wird heller, und ich muß die Hand über meine Augen legen, um sie zu schützen.
    »Es ist so hell, daß man es Hunderte von Meilen sehen muß«, murmele ich.
    »Nur wir können es sehen«, entgegnet Alanda.
    Ich schaue sie an. »Existiert es wirklich materiell?«
    »Materielle Existenz in einer Dimension bedeutet nicht notwendigerweise materielle Existenz in einer anderen Dimension.«
    Wider Willen muß ich lachen. »Irgendwann wird es mir gelingen, Alanda, deine Antworten auf meine Fragen zu verstehen.«
    Das Wasser des Teichs scheint zu glühen, als sich das Raumschiff in seine Richtung bewegt. Einen Moment lang schwebt es über uns, im nächsten Augenblick befinden wir uns in ihm. Der lichtdurchlässige Boden bedeckt jetzt die Wasseroberfläche. Während wir uns ins Innere bewegen, ändert sich unsere Kleidung.
    Wir tragen nun lange weiße Gewänder. Ich frage nicht, wie das alles vor sich geht; ich habe schon so viele merkwürdige Dinge erlebt in dieser Nacht, daß mich fast nichts mehr wundert.
    Drinnen wartet ein Herr auf uns. Er ist hochgewachsen und trägt einen Bart, und er sieht so aus, wie Kinder sich den lieben Gott vorstellen. Das Innere des Schiffs ist in verschiedenen Schattierungen von Gold gehalten, und die Decke gleicht einer Kathedrale, die sich zum Himmel hin öffnet. Es scheint keine Kontrollen zu geben. Alanda stellt mir ihren Freund vor; er

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