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Geschöpfe der Nacht

Geschöpfe der Nacht

Titel: Geschöpfe der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Pizza, die wir noch besorgt hatten, aus dem Explorer holte. »Es ist noch zu früh für sie.«
    »Affen essen um diese Zeit normalerweise«, sagte ich. »Erst danach führen sie ein kleines Tänzchen auf.«
    »Vielleicht kommen sie heute abend gar nicht«, sagte Sasha hoffnungsvoll.
    »Sie werden kommen«, sagte ich.
    »Ja. Sie werden kommen«, pflichtete Bobby mir bei.
    Bobby ging mit unserem Abendessen ins Haus. Orson blieb dicht neben ihm, wohl nicht, weil er befürchtete, die mörderische Schar könnte schon in den Dünen lauern, sondern weil er als gerechtigkeitsliebender Hund ein unfaires Verteilen der Pizza verhindern mußte.
    Sasha holte zwei Plastiktüten aus dem Explorer. Sie enthielten die Feuerlöscher, die sie im Haushaltswarengeschäft gekauft hatte.
    Sie schlug die Heckklappe zu und verschloß den Wagen mit der Fernbedienung an ihrem Schlüsselanhänger. Da die Garage nur Platz für Bobbys Jeep bot, ließen wir den Explorer vor dem Cottage stehen.
    Als Sasha sich zu mir umdrehte, schuf der Wind aus ihrem schimmernden, mahagonibraunen Haar ein prächtiges Banner, und ihre Haut leuchtete schwach, als sei es dem Mond gelungen, einen erlesenen Strahl durch die dichten Wolken zu zwängen, um ihr Gesicht zu liebkosen. Sie kam mir überlebensgroß vor, wie ein Elementargeist.
    Sie konnte meinen Blick offensichtlich nicht deuten. »Was ist?« sagte sie.
    »Du bist so schön. Wie eine Windgöttin, die den Sturm anzieht.«
    »Und du redest immer so eine Scheiße«, sagte sie, lächelte aber.
    »Das ist eine meiner charmantesten Eigenschaften.«
    Ein Sandteufel tanzte wie ein Derwisch um uns herum und bespuckte uns mit seinen körnigen Bestandteilen, und wir eilten ins Haus.
    Bobby wartete dort auf uns. Er hatte das Licht soweit gedämpft, daß ich es als angenehm empfand, und schloß hinter uns die Tür ab.
    Sasha betrachtete die großen Glasscheiben. »Die sollten wir vielleicht mit Sperrholzplatten vernageln«, sagte sie.
    »Das ist mein Haus«, erwiderte Bobby. »Ich werde auf keinen Fall wegen ein paar verdammter Affen die Fenster mit Brettern vernageln, mich hier hinhocken und wie ein Gefangener leben.«
    »Seit ich ihn kenne«, sagte ich zu Sasha, »hat dieser erstaunliche Held kein einziges Mal Angst vor Affen gehabt.«
    »Nie«, sagte Bobby. »Und ich werde jetzt nicht damit anfangen.«
    »Schließen wir wenigstens die Jalousien«, sagte Sasha.
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine gute Idee. Das wird sie nur argwöhnisch machen. Wenn sie uns beobachten können und sehen, daß wir ihnen nicht aufzulauern scheinen, werden sie vielleicht unvorsichtiger sein.«
    Sasha nahm die beiden Feuerlöscher aus ihren Verpackungen und entfernte die Plastiksicherungen von den Hebeln. Es handelte sich um fünf Kilo schwere, leicht handzuhabende Modelle, wie sie auf Schiffen eingesetzt wurden. Sie stellte einen in eine Ecke der Küche, die man von den Fenstern aus nicht einsehen konnte, und den anderen neben eines der Sofas im Wohnzimmer.
    Während Sasha sich um die Feuerlöscher kümmerte, saßen Bobby und ich in der von Kerzenlicht erhellten Küche, die Munitionsschachteln auf dem Schoß, und arbeiteten für den Fall, daß die Affenmafia plötzlich auftauchte, unter dem Tisch. Sasha hatte drei Ersatzmagazine für die Glock und drei Schnellader für ihren Revolver gekauft, und wir schoben Patronen hinein.
    »Nachdem ich gestern abend gegangen bin«, sagte ich, »habe ich Roosevelt Frost besucht.«
    Bobby sah mich stirnrunzelnd an. »Haben er und Orson ein freundliches Schwätzchen gehalten?«
    »Roosevelt hat es versucht. Orson wollte nichts davon wissen. Aber da war diese Katze namens Rumpelmauser.«
    »Natürlich«, sagte er trocken.
    »Die Katze hat gesagt, die Leute in Fort Wyvern wollten, daß ich diese Sache auf sich beruhen lasse, sie einfach ignoriere.«
    »Du hast persönlich mit der Katze gesprochen?«
    »Nein. Roosevelt hat die Nachricht an mich weitergeleitet.«
    »Natürlich.«
    »Der Katze zufolge würde ich eine Warnung bekommen. Wenn ich nicht aufhörte, die drei Fragezeichen zu spielen, würden sie meine Freunde einen nach dem anderen töten, bis  ich mit Rumschnüffeln aufhöre.«
    »Sie würden mich umbringen, um dich abzuschrecken?«
    »Das ist deren Idee, nicht meine.«
    »Können sie nicht einfach dich ausknipsen? Glauben die etwa, dazu brauchten sie Kryptonit?«
    »Laut Roosevelt verehren sie mich.«
    »Na ja, wer verehrt dich nicht?« Trotz der Sache mit den Affen war er noch nicht bereit, Tieren

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