Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
hielt Ragno zurück, der sich mit wütendem Gesicht auf sie stürzen wollte, um sie mit dem Stock zu schlagen. Tory zog die Beine an, als der Stock auf das Bett niedersauste.
    Marc, wo bist du? dachte sie verzweifelt, als Hoag zur Tür ging und mit Mario sprach, der draußen stand. Mit dem Kopf winkte er Ragno, aus dem Weg zu gehen, dann setzte er sich auf das Bett. Tory wich noch weiter zurück.
    “Mein Freund hier möchte gern die Wahrheit wissen, Miss Jones.” Seine Stimme klang tief und völlig ausdruckslos. Tory zitterte.
    Hinter ihm schlug Ragno ungeduldig mit dem Stock auf den Teppich. “Es gibt immer Wege, selbst eine solche Hure wie Sie zum Reden zu bringen, und ich versichere Ihnen, wir werden vor nichts zurückschrecken, um zu unserem Ziel zu kommen.” Er wandte den Kopf, als Mario und Giorgio ins Zimmer kamen.
    “Haltet sie fest”, befahl er den beiden.
    Beinahe verrückt vor Angst, blickte Tory von einer Seite des Bettes zur anderen. Sie hatte keine Ahnung, was die beiden vorhatten, aber sie wusste, es würde sehr schlimm sein. Mit aller Macht wehrte sie sich, doch die beiden hielten sie an Armen und Beinen auf das Bett gedrückt.
    Hoag nahm ein kleines Kästchen, das Mario mitgebracht hatte, und holte eine Spritze daraus hervor. Entsetzt starrte Tory darauf, als er die Spritze hob und einen Tropfen der Flüssigkeit herausdrückte.
    Sie versuchte sich von den beiden Männern loszureißen, als er dann auf sie zukam. Die Nadel der Spritze glänzte im Sonnenlicht. Tory schüttelte verzweifelt den Kopf. “Bitte. Oh, bitte …” Ihre Augen wurden ganz groß, als er ihr den Ärmel des T-Shirts hochschob.
    “Es ist nur ein wenig Phenobarbital, Miss Jones, es tut auch gar nicht weh.” Sie fühlte den Einstich der Nadel, dann durchfuhr sie eine Hitzewelle. Ihr Blick verschleierte sich, und sie schloss die Augen. Noch ehe alles um sie herum schwarz wurde, hörte sie Ragnos Stimme. “Du hast ihr zu viel gegeben, verdammt, Samuel. Du hast ihr zu viel …”
    Marc fühlte nach Torys Puls an ihrem Hals, doch seine Finger zitterten zu stark. Es war stockdunkel, aber er wagte nicht, die Taschenlampe zu benutzen. Endlich fühlte er den Puls, er war sehr schwach, doch stabil.
    “Dem Himmel sei Dank.” Er schüttelte sie, und als sie stöhnte, legte er ihr eine Hand auf den Mund.
    “Victoria”, drängte er. “Du musst aufwachen!! Hörst du mich?”
    Sie rührte sich nicht. Noch einmal schüttelte er sie, härter, weil ihm klar wurde, dass sie nicht einfach schlief. Sie hatten nur zehn Minuten Zeit, höchstens fünfzehn, ehe jemand die bewusstlose Wache unten in der Halle finden würde.
    Er hob sie hoch, hielt sie in seinen Armen, doch ihr Kopf fiel kraftlos auf seine Schulter. Er konnte sie nicht tragen und sie beide gleichzeitig schützen, doch hierlassen würde er sie auf keinen Fall. Zum Glück hatten sie sie nicht in den Kerker gebracht. Nach einer Stunde des Suchens hatte er sie endlich gefunden, doch sie aus dem Palast herauszubringen bedeutete, dass sie von einem Ende des riesigen Gebäudes unbemerkt bis zum anderen Ende kommen mussten.
    Wenn er sie wenigstens aufwecken könnte, dann würden sie es vielleicht schaffen. Er wollte sie bei Licht sehen, sich vergewissern, dass sie in Ordnung war, aber dafür hatte er keine Zeit.
    “Verdammt, Victoria, hörst du mich?” Er schob den Kopf von seiner Schulter und hielt ihr Gesicht in beiden Händen. “Wenn du jetzt nicht aufwachst und mir hilfst, hier herauszukommen, sind wir beide tot!”
    Als er fühlte, dass sie sich bewegte, schlug er sie ins Gesicht. Sie wimmerte und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.
    “Marc?” Ihre Stimme war schwach, aber wenigstens war sie wieder bei Bewusstsein.
    “Komm schon, Tory!” Er stellte sie auf die Füße und wartete einen Augenblick, bis er sicher war, dass sie stehen konnte. “Komm schon, Prinzessin.” Sie sank gegen ihn, doch Marc zwang sie, von einer Seite des kleinen Zimmers zur anderen zu gehen und wieder zurück. Dabei lauschte er angestrengt auf Geräusche von draußen.
    Als sie etwa ein Dutzend Mal hin- und hergegangen war, wurde sie langsam stärker.
    “Weißt du, was sie dir gegeben haben?”, drängte er und ließ sie los, um zu sehen, ob sie allein stehen konnte.
    “Pheno… irgendetwas.”
    “Barbital.” Er fühlte, wie sie zusammensank, doch er hielt sie nicht fest. Wenn sie lebend hier herauskommen wollten, musste sie auf eigenen Füßen stehen können. “Wie lange ist das schon

Weitere Kostenlose Bücher