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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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Diese Kerle waren zur gleichen Zeit wie Chase Soldaten gewesen. Sie hatten ihn kämpfen sehen, als die MM ihn in den Ring gezwungen hatte, um ihn zu brechen. Eine Woge des Trotzes baute sich in mir auf, und ich ballte die Fäuste. Ich mochte diese Chicago-Truppe nicht, und mir gefiel ganz bestimmt nicht, dass Tucker für Chase eintrat.
    »Meine Damen und Herren, die Chicagoer Boxlegende Chase Jennings!«, trötete Zahnlücke. Etliche Leute lachten, und es hörte sich an wie das angstvolle, schrille Lachen von Hyänen. Ein paar jubelten sogar. Mein Atem wurde derweil immer flacher und hektischer.
    Tucker fluchte leise. »Jetzt geht’s los«, murmelte er kaum hörbar.
    »Die Uniformen sind geklaut«, ging ich dazwischen und bemühte mich um einen ruhigen Tonfall. »Wir gehören auch zum Widerstand. Wir kommen aus Knoxville.«
    »Sicher?«, fragte Jack. »Ich habe nämlich irgendwie das Gefühl, dass ihr hier ganz in der Nähe ein paar Freunde habt, die uns gerade aufmerksam beobachten. Ich glaube, ihr markiert nur die großen Helden, weil ihr euch darauf verlasst, dass die euch davor schützen, von uns verletzt zu werden.«
    Mir kribbelte es in den Händen. Kalter Schweiß lief über meinen Rücken. Das Gegröle um uns herum war binnen Sekunden zu einem Geflüster geworden, in dessen Mitte wir wie in einem Krater festsaßen.
    Die hielten uns für MM . Sie dachten, wir wären gekommen, um in ihr Lager einzudringen. Und sie waren bereit, uns wehzutun, nur um herauszufinden, ob irgendwelche Soldaten zu unserer Rettung herbeieilen würden.
    Wenn hier schon so viele Leute waren, wie viele lauerten dann noch im Hintergrund?
    Ich dachte an Wallace’ erste Regel. Wir gehen höflich miteinander um oder gar nicht. Diese Jungs hier hatten die Hürden ein bisschen höher gelegt. Erbittert erkannte ich, dass sie vermutlich einen Grund für ihre Paranoia hatten.
    »Das ist nicht der Fall«, widersprach Sean.
    Wir beide beobachteten Chase. Ein Schleier stark kontrollierter Feindseligkeit hatte sich über ihn gelegt. Er hielt den Kopf gesenkt, seine Schultern sahen entspannt aus, aber da war eine leichte Beugung seiner Ellbogen, eine leicht zusammengekauerte Haltung. Er war sprungbereit, und sie hatten uns in die Enge getrieben.
    »Wir wollen keinen Ärger.« So hart hatte Chase’ Stimme noch nie geklungen.
    »Habt ihr gehört? Er will keinen Ärger! In der Basis habe ich zugesehen, wie er einem Kameraden beinahe den Schädel eingeschlagen hat, und er will keinen Ärger!«, brüllte jemand aus dem Kreis der Männer.
    Ich zuckte zusammen. Ich hatte gesehen, wozu Chase im Kampf fähig war. Wie seine Augen aussahen, wenn sie kalt und gefühllos blickten. Dorthin durfte er nie mehr zurückkehren.
    »Hältst dich wohl immer noch für einen harten Kerl, was?«, höhnte Jack, und ich wünschte, er würde sich auf mich konzentrieren, statt Chase all das aufzubürden. Meine Fingernägel gruben sich in die Handflächen.
    »Was hast du für ein Problem?«, brüllte ich ihn an.
    »Sean«, sagte Chase nur leise, und schon griff Sean nach meinem Arm und zog mich zurück, weg von Chase. Ich versuchte, mich loszureißen, aber ich schaffte es nicht.
    »Nein!« Ich zappelte in seinem Griff. »Lass mich los!«
    »Nicht«, sagte Sean nervös, und ich wusste nicht, ob er mich meinte oder Chicago.
    Zahnlücke ließ den Baseballschläger zu Boden fallen, wo er mit einem Klappern aufprallte, das von den Betonpfeilern widerhallte. Wieder grinste er, und das klaffende schwarze Loch von einem Mund schien mich zu verspotten. Er wirkte erregt, nicht so gereizt wie Jack, aber durchaus kampfbereit.
    »Du zuerst, was?« Chase ließ seine Knöchel krachen. »Und ich dachte, du wärst zu ängstlich.«
    »Ich?«, fragte er unschuldig. »Ich bin nicht ängstlich. Dumm vielleicht, aber nicht ängstlich.«
    Meiner Ansicht nach war das eine recht genaue Einschätzung. Er lachte, und einige der anderen um uns herum stimmten mit ein. Was stimmte nicht mit diesen Leuten? Hatten die mit der MM nicht genug zu kämpfen? Sie waren wie ein Rudel wilder Hunde.
    Sean hatte mich beinahe bis zum Rand des Kreises gezogen, als eine Hand vorschoss und mich in die Seite kniff. Ich schrie erschrocken auf, trat unwillkürlich um mich und erwischte das Schienbein eines hageren Jungen mit rasiertem Schädel, was höhnisches Johlen seitens der am nächsten stehenden Zuschauer hervorrief.
    Chase zeigte mit einem Finger drohend in seine Richtung.
    »Rühr sie noch mal an, und du bist der

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