Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
Vom Netzwerk:
Nächste.«
    Einige der Fremden fingen an zu johlen. Mein Herz, meine Nerven, das Blut in meinen Adern, alles schien zu gefrieren. Es würde zweifellos zu einem Kampf kommen, aber die waren mindestens dreißig und wir gerade vier. Ich war nicht überzeugt, dass sie uns nicht umbringen wollten, was nicht nur meine Furcht verstärkte, sondern auch den Groll.
    Seans Hand umklammerte meinen Oberarm. Tucker und Chase hatten sich Rücken an Rücken aufgebaut. Ich konnte kaum ertragen, dass Chase immer noch im Mittelpunkt stand, während Sean mich am Rande des Kreises festhielt. Ich sollte dort bei ihm sein.
    Plötzlich und ohne eine weitere Vorwarnung gingen zwei Leute von der Seite her auf Tucker los. Ein anderer packte Chase und hielt ihn fest wie einen zappelnden Fisch, während Zahnlücke den ersten Schlag führte. Chase duckte sich im letzten Moment, und die Faust traf den Kerl hinter ihm.
    »Aufhören!«, schrie ich, aber niemand hörte mich, zu laut war das Hurragebrüll um mich herum.
    Plötzlich ließ Sean von mir ab, und ich zuckte zurück, als ich ihn unter der Gewalt des Hiebes, der ihn am Rücken getroffen hatte, aufschreien hörte. Ich warf mich auf seinen Angreifer, und wir stürzten hart zu Boden. Während ich mich in dem Durcheinander auf die Beine mühte, packte ich Sean am Kragen und zog ihn mit mir dorthin, wo ich Chase zuletzt gesehen hatte. Wir mussten zusammenhalten; das war unsere einzige Chance.
    Der Kreis hatte sich nicht enger um uns zugezogen; Chicago hatte lediglich eine bewegliche Barriere geschaffen, die jeden, der zu nahe an den Rand geriet, wieder zurück in die Mitte schob. Es war, als würde man in eine Flasche Wasser geworfen, die anschließend kräftig geschüttelt wurde. Ich stolperte, und als ich mich wieder aufrichtete, glitt eine Hand über meine Brust. Sie gehörte einem Kerl mit kinnlangem, fettigem Haar und einem leichtfertigen Grinsen. Ich sah rot und schlug ihm die Faust mit aller Kraft direkt auf die Nase, um gleich darauf aufzukeuchen, als der Schmerz bis in meine Schulter zurückwirkte. Etwas krachte, ein Geräusch, das mir eine makabere Befriedigung verschaffte. Der Kerl fluchte und verschwand sofort im Hintergrund.
    Meine Augen fixierten Chase. Er lag mit Zahnlücke im Clinch. Es sah beinahe aus, als würden sie einander umarmen, nur dass Chase gewaltsam zurückwich und ihm mehrere harte Schläge in Folge in die Seite verpasste. Jemand tauchte hinter Chase auf, packte seine Schultern und riss ihn weg; der dritte Kämpfer. Erleichtert stellte ich fest, dass er sein Gewehr nicht mehr bei sich hatte. Ich hastete auf die beiden zu und zerrte Sean am Ärmel mit mir, doch Tucker kam uns zuvor und griff sich Chase’ Angreifer. Gemeinsam stürzten sie auf den inzwischen blutgesprenkelten Boden.
    Sean war wieder am Boden. Ich taumelte, als ich sah, wie einer der Männer sein Bein schwang wie ein Pendel und ihm in den Leib trat. Er krümmte sich. Um seinen Rücken zu schützen, hatte er den Schlag mit aller Wucht einstecken müssen. Ich griff nach ihm, aber jemand packte mich von hinten und legte mir den Unterarm um die Kehle. Sterne tanzten vor meinen Augen und verwehrten mir den Blick auf Sean, verwehrten mir den Blick auf alles.
    Ich grub meine Fingernägel in die Haut des Angreifers, zog das Kinn an und warf meine Hüften kraftvoll zurück, so wie Chase es mir gezeigt hatte.
    Der Arm löste sich, und ich schnappte nach Luft und fiel schmerzhaft auf die Knie. Jack war neben mir zu Boden gegangen, offensichtlich erschrocken darüber, dass es mir gelungen war, ihn abzuschütteln. Als ich versuchte, wieder aufzustehen, verlor ich den Halt und stürzte beinahe über den Baseballschläger. In blinder Wut riss ich ihn hoch und griff Jack an.
    Ich stürzte mich auf ihn wie eine Marionette an den Fäden meiner eigenen Wut, landete auf seiner Brust und nagelte mit den Knien seine Schultern am Boden fest. Er bedachte mich mit einem schiefen Grinsen, drückte die Hüften hoch und warf mich beinahe über seinen Kopf.
    Nimm dir die empfindlichen Stellen vor , hatte Chase gesagt.
    Ich rammte den Schläger unter Jacks Kinn und drückte ihn auf seine Kehle.
    »Pfeif sie zurück!«, schrie ich ihn an.
    Er keuchte, schaffte es aber, den Kopf zu schütteln. Blut klebte an seinen Zähnen.
    »Pfeif sie zurück !«, befahl ich erneut und drückte fester zu. All der Zorn in meinem Inneren loderte nur für diesen einen Moment. In diesem Moment schien mir sein Gesicht viel zu vertraut. Seelenlose grüne

Weitere Kostenlose Bücher