Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
Vom Netzwerk:
Griff auf diese Weise zu lockern, konnte ich besser atmen, mich aber immer noch nicht befreien.
    Er erklärte mir, ich könne mit dem Absatz nach hinten austreten, könnte ihn über sein Schienbein ziehen oder auf seinen Fuß trampeln. Aber als ich es versuchte, wich er einfach zur Seite aus und zerrte mich mit sich wie eine Stoffpuppe.
    »Atme so tief, wie du kannst«, wies er mich an. »Dann musst du ganz überraschend die Hüften zurückschieben und dich vorbeugen. Das wirft mich aus dem Gleichgewicht.«
    Ich atmete so tief wie möglich ein und drückte mich rückwärts gegen ihn.
    Es funktionierte nicht. Wir richteten uns gemeinsam auf, kämpften und hielten dann plötzlich still. Jeder Zentimeter meiner Haut glühte. Ich konnte kaum atmen, und ich fühlte sein Herz an meiner Schulter schlagen.
    »Nicht schnell genug«, sagte er mit belegter Stimme.
    Zwar hatte sich sein Griff etwas gelockert, doch lag sein Unterarm immer noch hart an meinem Kehlkopf. Die andere Hand aber, die den Arm gehalten hatte, sank tiefer. Finger tasteten sich zu meiner Taille herab und zogen sich über meinen Bauch. Ich keuchte leise auf.
    »Du kannst weg, wann immer du willst.«
    Ich konnte, aber ich wollte nicht. Seine Nase schnüffelte an meinem Hals und glitt hinter mein Ohr. Meine Knie drohten nachzugeben, und meine Augen schlossen sich wie von selbst.
    Jemand stürmte die Treppe herauf. Die Tür krachte so laut gegen den Metallstopper, dass wir auseinanderfuhren.
    Sean. Mit wirrem Haar und ungestümer Miene hastete er auf uns zu.
    »Lincoln hat sich per Funk vom Platz gemeldet«, sagte er. »Ihr solltet euch das anhören.«
    Noch ein hastiger Atemzug, ein Blick in Chase’ Augen, und ich folgte Sean.
    Sean zögerte nicht. Er flog die Stufen hinab, sodass uns weiter nichts übrigblieb, als hinterherzustolpern und uns bei jedem Schritt mehr Sorgen darüber zu machen, was vorgefallen sein mochte.
    »Ihr habt euch einen tollen Zeitpunkt ausgesucht, um einfach zu verschwinden.«
    »Was ist denn los?«, rief ich ihm hinterher. »Was ist passiert? Ist jemand verletzt worden?« Ich stellte mir die Gesichter derjenigen vor, die heute Morgen gegangen waren.
    »Nicht bei uns«, antwortete er. »Aber bei denen.«
    »Was?«
    Wir hatten den dritten Stock erreicht, und statt mir zu antworten, stürmte er einfach in den Korridor, und es war, als wären wir mitten in eine Party geplatzt. Leute jubelten; sogar Riggins hatte Spaß und rang spielerisch mit den beiden Brüdern.
    Kaum sah er uns, hielt er inne. Als er sich uns näherte, fiel mir ein sonderbarer Ausdruck in seinem Gesicht auf, beinahe neugierig, der den stets anklagenden, spekulativen Blick ein wenig zu mildern schien. Ich lief rot an, denn ich fragte mich, ob er wusste, was Chase und ich oben getan hatten, und ich bereitete mich innerlich auf irgendeine böse Bemerkung vor.
    »Wo wart ihr zwei?«, fragte er.
    »Nicht jetzt, Riggins«, sagte Chase in warnendem Ton. Zu meiner großen Verwunderung nickte Riggins langsam und zog sich wieder zurück.
    Billy drängte sich neben uns. Seine Wangen waren gerötet, und er hielt Gypsy auf dem Arm, die wegen all des Lärms so laut fauchte, dass es sich beinahe anhörte, als würde sie schreien. »Ist das zu glauben?« Die Katze bohrte ihre Zähne tief in sein Handgelenk, und er jaulte auf und setzte sie auf dem Boden ab, woraufhin sie blitzartig zwischen unseren Beinen hindurchhuschte.
    »Was ist eigentlich los?« Chase war nicht begeistert.
    Sean führte uns durch das Gedränge in den Kontrollraum, wo Wallace von einer Ecke zur anderen marschierte. Hätte ihm nicht ein breites Grinsen im Gesicht geklebt, so hätte ich ihn für ernsthaft verzweifelt gehalten.
    Chase nahm ein Funkgerät vom Tisch und stellte es auf die richtige Frequenz ein. Dann hielt er es zwischen unsere Köpfe, und wir deckten das jeweils abgewandte Ohr mit der Hand ab, um den Lärm auszublenden. Wir hörten den FBR -Kanal, und eine männliche Stimme verkündete knisternd:
    »Alle Einheiten zum Marktplatz. Wir haben einen noch laufenden Code 7. Ich wiederhole, Code 7. Vier Soldaten am Boden. Beschuss von oben, Selbstlader, Scharfschützengewehr mit großer Reichweite. Alle Einheiten haben Freigabe, das Feuer zu erwidern.«
    »Diese Botschaft wiederholen sie jetzt schon seit einer Stunde«, sagte Sean.
    »Der Sniper?« Ich fühlte, wie das Blut aus meinem Gesicht wich. »Was ist ein Code 7?«
    »Code 7 ist der Angriff eines Zivilisten auf einen Soldaten«, erklärte Chase mit

Weitere Kostenlose Bücher