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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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habe gehört, sie würden aus einer FBR -Basis heraus operieren«, entgegnete Billy.
    »Niemand weiß es genau«, gab Marco zu. »Bestimmt haben die auch dieses Heckenschützengerücht in die Welt gesetzt.«
    Meine Augen zogen sich zusammen. Wäre er während des letzten Angriffs auf dem Platz gewesen, würde er das nicht als bloßes Gerücht abtun.
    »Marco ist ein Skeptiker«, bemerkte Polo und wedelte herablassend mit der Hand. »Er hält das alles für Schwachsinn und glaubt, diese Soldaten wären von ihren eigenen Leuten ermordet worden und der Chief of Reformation würde nur versuchen, die Sache zu vertuschen.«
    »Was immerhin wahrscheinlicher ist als die Idee, der Heckenschütze wäre irgendein beliebiger, tätowierter Protestler«, konterte Marco.
    »Ja, er hatte eine Tätowierung am Hals«, bestätigte Polo. »Ich meine, wer macht denn so was?«
    »Der Heckenschütze anscheinend«, sagte Sean.
    Polo zeigte mit dem Finger auf ihn. »Genau!«
    »Was für eine Tätowierung?«, fragte Chase unvermittelt. »Eine Schlange?«
    Sein Onkel hatte ein Schlangentattoo am Hals, und er war beim Militär gewesen. Dass Chase offenbar überlegte, ob dieser Mann für eine ganze Reihe von Morden verantwortlich war, nährte meinen Zynismus in Hinblick auf die Zeit, die Chase vor dem Krieg bei ihm verbracht hatte.
    Polo runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht mehr. Vielleicht. Warum, bist du ihm auch begegnet?« Seine Augen leuchteten vor freudiger Erregung auf.
    »Da draußen gibt es einen Haufen tätowierter Kerle«, wich Chase aus.
    »Das waren auf keinen Fall Soldaten. Es muss ein Heckenschütze gewesen sein«, warf nun Billy ein. »Cara war bei der Rekrutierung in Knoxville, als er zugeschlagen hat. Sag es ihnen, Cara.«
    Eine blonde Braue wölbte sich hoch. »Es heißt, es wäre jemand in Uniform, wisst ihr? Ein Maulwurf. Beinahe so einer wie ihr, Jungs. An eurer Stelle wäre ich vorsichtig.«
    Marco und Polo verschlug es die Sprache.
    »Schätze, das waren jetzt genug Gute-Nacht-Geschichten, um uns alle mit Albträumen zu versorgen«, verkündete Marco, dessen Augen noch stärker als zuvor aus den Höhlen traten. Dann stieg er auf den Bürostuhl und hob eine Deckenplatte hoch. Verborgen zwischen den Balken war ein klumpiger Müllsack versteckt, den er seinem Partner zuwarf.
    »Der Weihnachtsmann ist da!«, rief Polo und verteilte Kleidungsstücke aus dem Sack. Ich erhielt eine alte, staubige Jeans und ein Sweatshirt, beides groß genug, dass ich zweimal hineingepasst hätte, aber ich war dennoch froh, aus meinen verräucherten Kleidern herauszukommen.
    Tucker zog sich vor aller Augen sein Hemd aus, und ich wandte mich sofort ab. Ich wollte gar nicht sehen, wie er unter seiner Kleidung aussah. Genauso wenig wollte ich, dass er mir beim Umziehen zuschauen konnte. Da half es auch nicht, dass Chase sich umblickte, um herauszufinden, ob ich hinsah.
    Ich zog mich in die kleine Toilette zurück. Das Licht flackerte, und die Tür schloss nicht mehr, also blockierte ich sie mit dem Mülleimer. Mir war immer noch ganz schwindelig von Marcos und Polos Behauptungen – über den Krieg, den Präsidenten und die mysteriösen Drei. Als ich meine versengte Hose auszog, fiel etwas zu Boden. Ich kauerte mich unter das Waschbecken, um nachzusehen, was da heruntergefallen war, und barg die kupferne Patrone, die ich bei East End Autos unter dem Vordersitz des Horizons-Lieferwagens entdeckt hatte. Nach allem, was passiert war, hatte ich sie vollends vergessen.
    Jemand klopfte, und ich sprang auf und steckte hastig die Beine in die fremde Jeans.
    »Eine Sekunde!«, rief ich, aber Cara drängelte sich bereits herein. Der Müll reichte offenbar nicht als Hinweis darauf, dass ich gern einen Moment allein gewesen wäre.
    »Nur für Mädchen«, rief sie über die Schulter nach hinten und knallte die Tür zu. »Was hast du da?«, fragte sie und zeigte auf die Faust, die ich an meine Brust drückte.
    »Oh.« Widerstrebend öffnete ich die Hand. »Nur etwas, das ich gefunden habe.«
    Caras Lippen formten ein verwundertes O.
    »Wo hast du die her?«
    Ich zuckte mit den Schultern, aber als meine Hand sich bewegte, folgten ihr Caras Augen.
    »Riggins dachte, du wärst es«, sagte sie in einem sonderbaren Ton. »Das hat er mir in der Werkstatt in Knoxville erzählt. Nachdem du bei der Mission einfach verschwunden bist.«
    Ich verzog das Gesicht. »Ja, ich weiß.« Er war in dem Glauben gestorben, ich wäre es.
    »Er sagt, du wärst ziemlich oft

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