Gesetz des Todes
besuchen.«
»Ich glaube nicht, dass ich den Herrn kenne.«
Dillon zog abermals das Foto aus seinem Aktenkoffer. »Vielleicht erkennen Sie ihn wieder?«
»Nein, ich fürchte, da muss ich passen. Schließlich kann man nicht von mir erwarten, dass ich mich an alle meine Kunden erinnere. Es kommen so viele Gäste zum Tauchen nach Khufra. Bleiben Sie länger?«
»So lange wie nötig«, sagte Billy.
»Haben Sie die Absicht, im Trocadéro abzusteigen?«
»Nein, wir bleiben über Nacht hier«, erklärte Russo.
»Verständlich, aber ich wäre untröstlich, wenn Sie Khufra verließen, ohne meinem bescheidenen Hotel einen Besuch abzustatten.« Er hievte sich aus dem Stuhl. »Bis später, Gentlemen.« Er schaffte es allein über die Gangway und verschwand.
»Zumindest wissen wir, dass er lügt«, sagte Dillon.
An der Hafenmole gab es eine kleine Bar. Dorthin war Ibrahim gegangen, um eine Tasse Kaffee zu trinken, und als Tomac ihn sah, blieb er kurz stehen, sagte ein paar Worte und ging dann weiter. Als Ibrahim zur Eagle 2 zurückkehrte, rief Russo ihn zu sich.
»Was wollte Tomac?«
»Ich soll Ihre Gäste im Auge behalten und ihm Bericht erstatten.«
»Und, wirst du es tun?«
»Ich bin Ihr Mann, aber wenn Tomac anderer Meinung ist …« Ibrahim zuckte die Achseln.
»Gut. Hast du mir irgendwas zu sagen?«
»Mein Cousin kam vorhin vom Flugplatz zurück, ebenjener, der bei der Polizei ist. Er sagt, das Flugzeug, das vor kurzem gelandet ist, sei ein russisches und gehöre einer Firma, die sich Belov International nennt.«
»Wer war in dem Flugzeug?«
»Ein Mann und eine Frau. Sie sind ins Trocadéro gefahren.«
»Und die Maschine?«
»Steht noch auf dem Flugplatz. Zwei Piloten. Man hat sie in den Bereitschaftszimmern für Crews hinter der Bar einquartiert.«
»Das ist interessant. Geh mal hinüber ins Trocadéro und sprich mit deinem Cousin Ali, dem Portier, was sich dort so tut. Diesen Fitzgerald wirst du bestimmt wiedererkennen. Angeblich war er schön öfter hier zum Tauchen. Ich will alles über ihn und die Frau und den Mann vom Flughafen wissen.«
Ibrahim machte sich gehorsam auf den Weg. »Im Moment müssen wir abwarten, was passiert. In der Zwischenzeit könnten wir eigentlich eine Runde schwimmen gehen«, schlug Russo vor.
Zur gleichen Zeit saß Fitzgerald Tomac im Trocadéro gegenüber und hörte ihm aufmerksam zu.
»Und dann hätten wir noch diese Russen vom militärischen Geheimdienst, die behaupten, ihre Mission sei es, Sie vor Dillon und Salter zu beschützen.«
»Was soll ich machen?«
»Ich werde Abdul bitten, Sie im Land Rover zu diesem Haus in Zarza zu bringen, aber das wird er nicht wollen. Er wird Sie zur Tauchschule bringen. Ich werde Hussein anrufen und ihm sagen, dass Sie kommen. Sie können in einem der Tauchboote Unterschlupf finden, oder auf der alten Dau, der Sultan. Verhalten Sie sich still, bis wir eine andere Lösung gefunden haben. Aber das wird sie zehntausend Pfund kosten, das ist Ihnen hoffentlich klar, oder?«
»Kein Problem, ich bin flüssig.« Fitzgerald nahm seine Tasche. »Okay, gehen wir. Ich traue in dieser Sache weder der einen noch der anderen Seite.«
Tomacs nächster Schritt lag zum Teil in seinem unaufrichtigen Charakter begründet. Er lächelte stillvergnügt in sich hinein, als er nach unten in die Bar ging und Levin und Greta an einem Fenstertisch sitzen sah. Er nahm auf einem der freien Sessel Platz.
»Der Mann, den Sie suchen, befindet sich im Augenblick in einem Haus in Zarza, sechs Meilen von hier die Küste hinauf in den Marschen. Er wartet darauf, in ein paar Stunden dort abgeholt und nach Algier gebracht zu werden. Ich habe damit nichts zu tun, aber die Information stammt aus verlässlicher Quelle.«
»Wie kommen wir dorthin?«, fragte ihn Greta.
»Ich kann Abdul bitten, Sie mit dem Land Rover hinzubringen.« Er blies die Backen auf. »Warum ich das tue, weiß ich nicht, denn ich habe im Grunde nichts davon. Sind Sie bewaffnet?«
»Natürlich«, antwortete Levin.
»Eine weise Vorsichtsmaßnahme in dieser Gegend.« Er hievte sich aus dem Sessel. »Na, dann kann ich Ihnen nur viel Glück wünschen.« Er ging zurück zur Bar, besprach sich mit Abdul und schlurfte davon.
»Was halten Sie davon?«, fragte Greta.
»Ein besseres Angebot liegt uns im Moment nicht vor«, erwiderte Levin und zuckte die Achseln. »Warum sollte er ein falsches Spiel mit uns treiben? Was brächte ihm das ein? Kommen Sie, machen wir uns fertig für die Reise.«
Tomac rief
Weitere Kostenlose Bücher