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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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im Eagle Deep Diving Centre an und fragte nach Russo.
    »Kennen Sie das alte Haus in Zarza?«, begann Tomac.
    »Ja.«
    »Dieser Fitzgerald – ich weiß aus sicherer Quelle, dass er in etwa zwei Stunden dort sein wird und dann darauf wartet, das ihn jemand nach Algier mitnimmt.«
    »Nicht gerade der nächste Weg«, meinte Russo.
    »Vielleicht will er so weit weg wie möglich. Wenn die Information für Sie von Nutzen ist, dann machen Sie davon Gebrauch. Sie können sich ja ein andermal bei mir revanchieren.«
    Er beendete das Gespräch und fing laut an zu lachen. Das Ganze war wirklich sehr lustig. Schade, dass er es nicht persönlich mitverfolgen konnte.
    »So, das war’s«, sagte Russo. »Ich weiß nicht, welches Spiel Tomac dabei spielt, aber die Entscheidung liegt bei euch.«
    »Wir fahren«, erklärte Billy. »Hier können wir ohnehin nichts mehr ausrichten, oder? Komm, Dillon, machen wir uns bereit und rücken dem Kerl auf die Pelle.«
    »Ich bringe euch in meinem Ford hin«, erbot sich Russo. »Selbst bei diesen Straßen und durch die Marschen wird es nicht länger als eine Dreiviertelstunde dauern. Was habt ihr schon zu verlieren?« Dann wandte er sich an Romano und Cameci. »Ihr beiden kümmert euch um den Laden.«
    Die Küstenstraße war eine endlose Ansammlung von Schlaglöchern. Gelegentlich kamen sie an einem kleinen Gehöft vorbei, ansonsten sahen sie nur Dattelpalmen, Mandelbäume, Kühe, die nur aus Haut und Knochen zu bestehen schienen, Schafe und ein paar Kamele.
    »Hier sieht es aus wie in biblischen Zeiten«, bemerkte Greta.
    Levin lächelte. »Die Leute hier würden mir sicher sofort die Kehle durchschneiden. Sie hingegen, meine teure Genossin, würden sie auf dem Sklavenmarkt verkaufen.«
    »Vielen Dank.«
    Abdul, ihr schweigsamer Fahrer, verließ die Küstenstraße und steuerte den Land Rover durch die Ausläufer der Marschen, die sich durch einen ekelhaften Fäulnisgeruch auszeichneten. Rechts und links neben den Deichstraßen flatterten Federwild und Wasservögel mit lautem Protestgeschrei auf.
    Schlagartig verdunkelte sich der Himmel. »Was ist das denn?«, wunderte sich Greta.
    »Ein Sommersturm«, erklärte ihr Abdul. »Vom Meer her zieht eine Kaltfront heran. Bald wird es regnen.«
    Die Sonne war verschwunden, und um sie herum, so weit das Auge reichte, sahen sie nur noch Riedgras, mindestens drei Meter hoch. Eine derart wilde und verlassene Gegend hatte Greta noch nie gesehen. Kilometerweit nichts als Schilf und dieses unheimliche Rauschen, wenn der Wind durch die Halme strich, und dann senkte sich ein grauer Dunst über das weite Land. Kurz darauf fielen die ersten Tropfen.
    »Im hinteren Fach liegen Regenumhänge«, sagte Abdul.
    Levin holte sie heraus. Sie stammten offensichtlich aus alten Armeebeständen und hatten Kapuzen. Er reichte Greta den einen Umhang und zog sich den anderen über. Je tiefer sie in die Marschen vordrangen, desto mehr Wildenten und Gänse schreckten sie auf. Das einzig Positive an dem Regenguss war, dass er die Wolken von Stechmücken vertrieb, die sie bislang umschwärmt hatten.
    Und dann, am Ende einer dieser Deichstraßen, bogen sie auf eine Art Oase ab. Ein verwilderter Garten mit Dutzenden verschiedenen Bäumen, Sträuchern und den unvermeidlichen Dattelpalmen, darin ein verwittertes Schindelhaus mit Terrasse, einem großen, überdachten Eingang und hohen Verandatüren.
    »Das war früher einmal eine Plantage, würde ich sagen«, meinte Levin zu Greta.
    Abdul nickte. »Ja, ganz recht, hier hat einst eine französische Familie gelebt, über hundert Jahre lang. Sie haben die Marschen trocken gelegt, die Böden urbar gemacht, doch dann kam der Krieg, und General de Gaulle hat hart durchgegriffen. Die Franzosen verließen das Land, hiesige Bauern übernahmen die Plantage, aber die hatten leider wenig Ahnung von der Landwirtschaft. Am Ende hat sich die Natur diesen Flecken Erde zurückerobert.« Er zuckte die Schultern. »Die Tür ist immer offen. Ich lasse Sie hier aussteigen. Den Wagen parke ich unter den Bäumen dort hinten und warte – wir sind zu früh daran, glaube ich.«
    Sie verließen den Wagen, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, und gingen auf das Haus zu, beide mit einer Walther im Anschlag. Vor den Stufen, die zu der großen Veranda hinaufführten, blieb Greta stehen, die Haustür ging auf, und heraus trat Sean Dillon, flankiert von Billy und Russo.
    »Stehen bleiben!«, rief Dillon, und dann schob Greta ihre Kapuze zurück.
    »Hallo, Dillon,

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