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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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Stimme.
    „Michael könntest du
vielleicht mal kurz vorbeikommen. Es ist etwas ganz Schreckliches passiert.
Mein Auto ist ausgebrannt. Bitte.“
    Die
Polizistin, die die ganze Zeit neben mir gestanden hatte, nahm mir das Telefon
aus der Hand.
    „Guten
Morgen, Krämer ist mein Name, Polizei Erftstadt. Wären Sie so nett und würden
Frau Schwarz Beistand leisten. Es hat einen Brandschaden an ihrem Auto gegeben,
und die Situation ist für Frau Schwarz offenbar schwer zu ertragen.“
    Kurzes
Schweigen dann ein leichtes Nicken mit dem Kopf.
    „Okay,
wann können Sie hier sein?“
    Wieder
kurzes Abwarten einer Antwort.
    „Gut, ich
warte hier zusammen mit Frau Schwarz bis Sie da sind.“
    Sie gab
mir das Telefon und ich drückte den Ausknopf.
    Noch
immer stand ich schluchzend mit hängenden Schultern da.
    „Ich
weiß…… wer das getan hat. Gehen Sie doch mal rü….. rü….. rüber zu Haus Nr. 69
und klingeln da bei Kraut…mann. Der war es. Ich werde seit Monaten von…… diesem
Mann verfolgt, vorgestern bin ich auch noch überfallen worden…… und jetzt mein
Auto. Das hängt doch alles zusammen. Sie müssen direkt zu ihm gehen. Der war
es. Und wenn Sie jetzt nicht hingehen, dann…… dann lässt er doch alles
verschwinden. Dann kriegen Sie ihn nie.“
    Meine
Worte kamen nur stockend und von Weinkrämpfen unterbrochen.
    „Jetzt
beruhigen Sie sich erst einmal. Wir können nicht so einfach irgendwo klingeln
und sagen, ‚Sie werden einer Straftat verdächtigt’. Das kann nur die
Staatsanwaltschaft anordnen, alles andere wäre Hausfriedensbruch.“
    „Ja, ja,
Täter sollte man sein in diesem Land. Täter werden ständig geschützt. Als Opfer
geht es einem in jeder Hinsicht schlecht. Ich glaube ich gehe nach draußen und
warte da.“
    Wut
erfasste mich, und brachte sie ganz offen zum Ausdruck.
    Wir
gingen beide schweigend nach draußen.
    „Kann ich
Sie kurz allein lassen? Ich muss zu meinem Kollegen.“
    Ich
nickte nur und hoffte, dass Michael bald kommen würde.
    Ich
fühlte mich hundsmiserabel, einerseits fühlten sich meine Beine bleischwer an,
so dass mir jeder Schritt und jede Bewegung schwer fiel und andererseits war
ich so ruhelos, dass ich mich einfach nicht hinsetzen konnte. Alle paar Minuten
blickte ich in die Richtung aus der Michael kommen musste und dann sah ich ihn.
Wir kannten uns noch gar nicht so lange. Kennen gelernt haben wir uns im Zug
von Köln nach Liblar. Wir hatten ein paar Mal zufällig im gleichen Zug gesessen
und irgendwann waren wir von einem belanglosen Gespräch über das Zugfahren zu
einem persönlicheren Thema gekommen und hatten uns dann mal auf ein Kölsch im
Gasthaus Zum Schwan verabredet. Seitdem hatten wir einen lockeren Kontakt
aufrecht gehalten. Ich spürte große Erleichterung als er näher kam.
    Ich ging
ihm ein wenig entgegen.
    „Danke,
dass du gekommen bist“, war das einzige was ich im Moment heraus bekam.
    „Komm mal
her du Ärmste. Was machst du denn nur für Sachen.“
    Er nahm
mich in den Arm und ich drückte mein Gesicht an seine Schulter, worauf wieder
die Tränen flossen.
    „Hast du
dir das Auto mal angesehen?“, fragte Michael.
    „Nein,
das kann ich nicht. Wenn du willst, geh du ruhig hin. Ich warte hier auf dich.“
    Michael
löste sich sanft von mir und ging zu der Brandstelle. Ich konnte noch sehen,
wie er durch den Schaumteppich stapfte und dann unter dem Carport verschwand.
    „Scheußlicher
Anblick kann ich nur sagen. Ich glaube es ist wirklich das Beste, wenn du es
dir nicht ansiehst“, sagte er als er zurückkam und legte dabei seinen Arm um
meine Schulter.
    „Komm,
lass uns rein gehen.“ Ich spürte, dass die Tränen schon wieder wie eine Welle
aus mir herausbrachen.
    „Schschsch,
nicht weinen“, versuchte Michael mich zu trösten.
    Als wir
meine Wohnung betraten wurden wir wie üblich stürmisch von Amelie begrüßt, die
sich sehr über den unverhofften Besuch freute.
    „Amelie,
jetzt nicht. Setz dich hin, wir können jetzt nicht spielen.“
    Ich
setzte mich mit Michael ins Wohnzimmer.
    „Magst du
etwas trinken“, fragte ich ihn.
    „Nein,
danke. Du hast übrigens ein riesen Glück gehabt, dass ich noch nicht im Bett
war. Als du anriefst, war ich gerade dabei, den Computer auszuschalten und ins
Bett zu gehen. Wenn ich schon geschlafen hätte, dann hätte ich das Telefon
nicht mehr gehört. Aber jetzt erzähl doch erst mal, wie das alles war heute
Nacht.“
    Unter
Tränen, die inzwischen wohl zu einem festen Bestandteil meines Lebens

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