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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Ich finds nur langsam verdammt gefährlich.«
    »Gefährlich oder bloß angsteinflößend?«, fragte ich rundheraus und reichte ihm eine Tasse Tee.
    Gil seufzte schwer. »Ich bin nicht wie du«, gab er zu. »All diese Sachen jagen mir das kalte Grausen ein, und komischerweise werde ich jedes Mal, wenn ich aus dem Van steige, zur Zielscheibe.«
    »Okay, dann bleib ab jetzt im Van«, schlug ich vor.
    »Ich war schon halb im Van, als dieses … dieses … Scheusal mich wieder rauszog und herumschleuderte!«
    Da fiel mein Blick auf Gilleys Lederjacke, und mir kam eine Idee. »Und wenn ich dich absichern würde? Wenn ich dafür sorgen würde, dass dich nie mehr ein Geist angreifen kann?«
    »Wie willst du das denn machen?«
    Ich stellte meine Tasse ab und nahm die Autoschlüssel. »Bin gleich wieder da. Ich muss etwas besorgen.«
    Ich stieg in den Van und brauste in die Stadt. Während der Fahrt klingelte mein Handy. »Hi, Liebes«, sagte ich zur Begrüßung, als ich im Display den Namen des Anrufers sah.
    »Und, hat der Rektor euch reingelassen?«, fragte Teeko.
    »Hat er. Danke, dass du uns den Weg geebnet hast.«
    »Und wie läuft’s bisher?«
    »Es ist nicht ohne«, gab ich zu. »Dieser Hatchet Jack ist ein übler Bursche.«
    Offensichtlich war mir anzuhören, dass wir schon Schwierigkeiten gehabt hatten. »Was ist passiert?«
    »Das Monster hat Gilley angegriffen.«
    »Ist alles okay mit ihm?«
    »Körperlich ja. Seelisch … Wie soll ich’s ausdrücken? Er hatte schon immer ein Nervenkostüm wie ein fünfjähriges Mädchen.«
    »Seid ihr gerade auf dem Campus?«
    »Nein. Wir mussten Gil zurück in eure Hütte bringen. Ich bin unterwegs, um ein paar Sachen zu besorgen, damit ich ihm eine Rüstung bauen kann. Sonst können wir den Job abhaken.«
    »Eine Rüstung?«
    »Ich hab da so eine Idee. Und wie ist Paris?«
    »Da hat’s auch nicht weniger geregnet als in Neuengland. Deshalb sind wir inzwischen in Italien.«
    Ich hob überrascht die Augenbrauen. »Der lässt sich wirklich nicht lumpen.«
    »Alle Wege führen nach Rom«, meinte sie trocken.
    »Es ist wohl nicht damit zu rechnen, dass du dich noch mal hier oben blicken lässt, oder?«
    »Eher nicht. Ihr habt ja nur die fünf Tage, die John für euch herausgeschlagen hat.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Der Rektor hat uns auch noch mal unmissverständlich klargemacht, dass die Zeit läuft.«
    »Jetzt, wo du dem Geist begegnet bist – glaubst du, sie reicht euch?«
    »Ich hoffs.« Ich bemühte mich, nicht zu pessimistisch zu klingen. »Ich muss unbedingt herausfinden, warum der Kerl hier ist. Ich meine, was hat er mit diesem Gebäude zu tun?«
    »Kannst du nicht einfach sein Loch finden, oder wie du das nennst, und die Stifte hineinschlagen?«
    »Sein Portal, meinst du. Glaub mir, das ist mein Hauptziel. Aber das könnte überall sein, und die Schule ist verdammt groß, Teek. Und falls es in einem der anderen Gebäude ist, komme ich nicht ran, weil der Rektor uns strikt verboten hat, die anderen Flügel zu betreten.«
    »Nun, dann tu, was du kannst, M. J.«
    »Werde ich. Das verspreche ich dir hoch und heilig.«
    Etwa zwei Stunden später kehrte ich in die Skihütte zurück. Die Besorgungen hatten länger gedauert, als ich gedacht hatte. Gilley lag noch auf der Couch und spielte mit Steven Karten. »Wir haben uns schon gefragt, was du machst«, sagte Gil.
    Ich zog aus einer der Einkaufstüten mehrere dünne schwarze Platten heraus. »Hat ein bisschen mehr Zeit gekostet, aber ich glaube, das war es wert.«
    »Was ist das?«, fragte Steven.
    »Magnete.«
    Gilleys Augenbrauen schossen in die Höhe, als ich auch ein Sweatshirt und ein langärmliges T-Shirt aus der Tüte nahm. »Ich versteh überhaupt nichts.«
    »Wirst du bald genug. Warte nur ab«, sagte ich. »So, entschuldigt mich noch ein bisschen, ich bin oben in meinem Zimmer. Spielt ruhig weiter.«
    Ich zog mich zurück und machte mich mithilfe einer Klebepistole an die Arbeit. Etwa anderthalb Stunden später, als schon ein himmlischer Duft verriet, dass Gilley sich wieder im kulinarischen Schaffensrausch befand, kam ich zum Vorschein und hielt triumphierend mein Werk in die Höhe. »Ta-taa!«
    Gilley, der am Herd stand, drehte sich um und betrachtete das Sweatshirt in meinen Händen. »Nett. Die Farbe gefällt mir.«
    »Da bin ich aber froh, mein Lieber«, sagte ich und legte es ihm um die Schultern. »Das ist nämlich deine neue Rüstung.«
    »Ganz schön schwer«, staunte er, als er das volle Gewicht zu

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