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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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liegt zumindest nahe, weil um den Baum herum so viel Aktivität ist.«
    »Und wenn sich der Verdacht bestätigt, schlägst du Magnetstifte in den Baum?«
    »Genau. Dann kann er nicht mehr zwischen dieser und der niederen Ebene hin- und herwechseln.«
    »Warum tun die Geister das eigentlich so gern?«, fragte Steven.
    »Auf der niederen Ebene haben sie sozusagen ein leichteres Leben. Sie ermüden nicht so leicht, und sie können sich von anderen bösartigen Geistern einiges abschauen, zum Beispiel, wie man noch effektiver Leute erschreckt. Manche gewinnen sogar an Kraft, und das kann für uns ganz schön heikel werden. Du weißt ja, wie schnell Jack diese Schultische aufeinandergestapelt hatte.«
    Steven nickte. »Das war unheimlich.«
    »Solche Aktionen verlangen ihnen eine Menge Kraft ab. Hatchet Jack hat angeben wollen. Die meisten solcher Fieslinge können höchstens ein paar Stühle verrücken. Er hat die Tische eines ganzen Klassenzimmers sehr präzise aufeinandergestellt. Ich sage dir, mit dem ist nicht zu spaßen.«
    »Meinst du, er ist für Menschen wirklich gefährlich?«, fragte Steven.
    »Nach dem, was er mit Gil an der Vantür gemacht hat, ja. Er ist unwahrscheinlich stark, und wird wahrscheinlich immer stärker. Wir müssen diese Sache so bald wie möglich in Angriff nehmen.«
    »Du brauchst jetzt also nur noch die Stifte in den Baum zu schlagen, und fertig?«
    Ich seufzte matt. »Leider nicht. Ich muss ihn zuerst hier draußen finden und durch das Portal treiben. Es bringt nichts, das Portal zu verschließen, solange er hier bei uns sein Unwesen treibt. Er könnte dann zwar nicht mehr stärker werden, aber er würde nach wie vor die Kids in der Umgebung zu Tode erschrecken. Und anscheinend macht ihm das tierischen Spaß, wie Beth gerade berichtet hat.«
    »Was sagst du dazu, dass sie ein Beil in dem Baum hat stecken sehen?«
    »Das kommt durchaus vor. Eli Stinnet, ein Freund von mir und einer der besten Geisterjäger unten im Süden, hat mir mal von einem Auftrag erzählt, den er auf Kolb’s Farm in Georgia hatte – einem ehemaligen Schlachtfeld aus dem Sezessionskrieg 1864. Eli war gerade dabei, seinen Basistest zu machen, da kam ein Typ in Nordstaaten-Uniform auf ihn zu, der stank, als ob er sich seit einem Monat nicht gewaschen hätte. Er streckte die Hand aus, als wollte er Eli etwas geben. Eli hielt das zuerst für einen Scherz. Er hielt die Hand auf, und der Soldat ließ zwei Patronen hineinfallen und sagte, er habe selbst fast keine Munition mehr, und das sei alles, was er entbehren könne. Dann verschwand er direkt vor Elis Augen.«
    »Wow!«, sagte Steven.
    »Wow ist genau das richtige Wort. Eli hat mir die Patronen gezeigt. Sie sind von drei Experten geprüft worden. Es besteht kein Zweifel, dass sie tatsächlich aus dem Sezessionskrieg stammen.«
    »Wie können Geister reale Objekte bei sich tragen?«
    Ich lächelte trübsinnig. »Das haben wir noch nicht herausgefunden. Aber das ist ein Grund, warum dieser Hatchet Jack so gefährlich sein könnte. Wenn er eine echte Axt schwingen kann und die Kids aus dem Ort sich gegenseitig anstacheln, ihn zu provozieren, dann schulden wir es dieser Gemeinde, ihn endgültig aus dem Verkehr zu ziehen.«
    Inzwischen hatten wir das Gericht erreicht. Wir parkten und suchten drinnen nach Gil. Er saß in einem der kleinen Leseräume, wo man Einsicht in die Protokolle nehmen durfte. »Hey«, sagte er, als wir auftauchten. »Ich hab mich schon gefragt, wie ihr vorankommt.«
    »Ich wollte dich vom Auto aus anrufen, aber dein Handy ist ausgeschaltet«, sagte ich.
    Gil deutete auf ein Verbotsschild über dem Gang. »Die sind da ziemlich scharf«, sagte Gil, und mich beschlich das starke Gefühl, dass seines geklingelt und ihm einen Rüffel von einem Angestellten eingebracht hatte.
    »Ah.« Ich lächelte ihm zu. »Und, was gefunden?«
    Gilley nickte. »Tatsächlich bin ich auf ein paar interessante Polizeiberichte gestoßen, aus denen man einen ungefähren Einblick in Jacks Gewohnheiten bekommt. Erstmals tauchte er vor etwa dreißig Jahren auf. In den Protokollen wird immer das Gleiche beschrieben: nämlich, dass ein Mann mit einem Beil im Wald bei Northelm hinter Kindern aus der Umgebung herjagt. Die erste Meldung kam im Juli 1976 rein. Die Gops waren damals ganz aus dem Häuschen, weil die Stadt gerade die Zusage für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 1980 gekriegt hatte. Niemandem wäre es recht gewesen, wenn ein gewalttätiger Irrer die Idylle des

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