Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
Vom Netzwerk:
möglich. Ein Geist hätte niemals so eine Tat vollbringen können, dazu hätte er einfach nicht die Kraft gehabt. Der Kratzer auf meiner Stirn ist das Äußerste, was jemand wie Jack anrichten kann.«
    »Heißt das etwa, da draußen läuft ein echter, lebendiger Kerl mit einem Beil rum und schlachtet Leute ab?«
    Ich erschauerte. »Ich fürchte ja.«
    Ein paar Sekunden lang war Gilley still. Dann sagte er mit hoher, zitternder Stimme: »Bitte, sag mir, dass wir diesen Auftrag sofort abbrechen und heimfahren.«
    Ich betrachtete ihn voller Mitgefühl. Ich hätte liebend gern »Ja klar!« gesagt, aber ich hatte eine Verpflichtung Mrs Hinnely und Karen und Evie gegenüber, nicht aufzugeben, ehe die Sache erledigt war.
    »Wie wär’s damit: Du bleibst in der Skihütte, und ich bringe den Fall allein zu Ende?«
    Gilley packte mich an den Schultern und schüttelte mich. »Bist du verrückt?«, ächzte er. »Oder nur schwer von Begriff? M. J., da läuft ein Wahnsinniger mit einem Beil durch die Gegend und bringt Leute um! Dagegen kannst du nichts tun! Das ist echt und wirklich, und du bist in echter, wirklicher Gefahr, wenn du weitermachst!«
    Ich bekam keine Gelegenheit zu antworten, denn Gilleys Tür wurde aufgerissen und Muckleroy brüllte: »Was ist hier los, verdammt noch mal?«
    Gilley ließ sofort von mir ab. »Nichts, gar nichts, Detective«, sagte er beschwichtigend. »Wir haben uns nur ein bisschen unterhalten, meine Partnerin und ich.«
    Muckleroy starrte Gilley finster an. Mir war klar, dass er glaubte, Gilley wäre handgreiflich geworden, und ich beruhigte ihn eilig. »Das alles war ein bisschen viel für Gilley, Detective. Wir hatten eine harte Nacht.«
    Muckleroy brummte etwas und winkte mir. »Kommen Sie mal mit.«
    Ich rutschte aus dem Auto. Bevor ich die Tür zuwarf, wollte ich Gilley mit einem freundlichen Blick aufmuntern, aber er saß beleidigt in der Ecke und ignorierte mich.
    Muckleroy erwartete mich vor dem Auto. »Jetzt erzählen Sie mir bitte in allen Einzelheiten, was hier passiert ist. Lassen Sie nichts aus. Ich will wissen, was Sie von dem Augenblick an, als Sie heute hier ankamen, getan und mitbekommen haben.«
    Ich gab ihm einen ausführlichen Bericht mit sämtlichen Details. Er stellte erst ein paar Zwischenfragen, als ich zu der Stelle kam, wo Eric mich nach oben ins Lehrerzimmer lotste. »Und dort haben Sie nichts gefunden? Überhaupt nichts Verdächtiges?«
    »Nein. Ich habe keine Ahnung, warum er mir diesen Raum zeigen wollte. Als ich ihn betrat, war er schon weg.«
    »Was glauben Sie, warum?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich wünschte, ich hätte eine Idee. Kann sein, dass ihm einfach die Kraft ausging und er verschwinden musste, oder er dachte sich, ich würde den Hinweis auch allein finden.«
    »Könnte es nicht sein, dass er Sie in Sicherheit wissen wollte?«, fragte Muckleroy. »Ich meine, während Sie da oben waren, wurde hier unten Skolaris ermordet.«
    Mir klappte die Kinnlade herunter, und ich starrte zu der Gestalt hinüber, die etwa zehn Meter entfernt auf dem Boden lag. »Das ist Skolaris?! «
    Muckleroy nickte. »Das wussten Sie nicht?«
    »Nein! Ich war nicht nahe genug dran, um zu sehen, wer das Opfer war.«
    »Ja, also, es ist Skolaris«, wiederholte Muckleroy. »Und ich kann Ihnen sagen, er sieht nicht schön aus.«
    »Der arme Mann«, sagte ich.
    Muckleroy blickte tief besorgt. »Was meinen Sie, wie wir ihn aufhalten können?«
    »Wen?«
    »Na, Jack«, sagte Muckleroy, als hätte mir das klar sein müssen.
    Da dämmerte es mir. Auch Muckleroy glaubte, wir hätten es hier mit dem Werk eines Geistes zu tun. »Detective«, sagte ich, »bitte lassen Sie mich da was klären. Wer Skolaris angegriffen hat, war kein Geist. Das war ein realer, lebender Mensch.«
    Im Gesicht des Detectives spiegelte sich ein rascher Wechsel von Gefühlen. Beinahe erleichtert fragte er schließlich: »Sind Sie sicher?«
    »Absolut«, bekräftigte ich. »Von Jack war hier heute Nacht weit und breit nichts zu spüren. Das hätte ich gemerkt. Meine Güte, angesichts dessen, dass ich ihm heute schon wieder einen kleinen Jungen vor der Nase weggeschnappt habe, hätte er auf mich losgehen müssen, nicht auf Skolaris!«
    »Also läuft hier ein Killer aus Fleisch und Blut herum. Vielleicht ein Nachahmungstäter?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Aber es hätte eine gewisse Logik, nicht?«
    »Was meinen Sie?«
    »Naja«, dachte ich laut, »wenn man jemanden ermorden wollte und wüsste, dass dieses

Weitere Kostenlose Bücher