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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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noch jede Menge davon.«
    Ich winkte Gilley. Er stieg aus dem Auto, und wir gesellten uns neugierig dazu. Muckleroy bemerkte uns und hielt das Blatt so, dass wir den Inhalt sehen konnten.
    »Oh Mann«, sagte Gilley, als der Zettel klar zu erkennen war.
    »Unsere Plakate«, stellte ich atemlos fest. »Was haben unsere Plakate bei Skolaris zu suchen?«
    »Er war es, der sie abgerissen hat«, sagte Gilley.
    »Oder der Mörder hat ihn damit präpariert«, erwog Muckleroy.
    »Oder Skolaris hat jemanden damit konfrontiert und wurde deshalb umgebracht«, gab ich zu bedenken.
    Gil gab mir einen Rippenstoß. »Deine Theorie gefällt mir am besten.«
    »Aber wen hat Skolaris damit konfrontiert?«, fragte Muckleroy nachdenklich. »Sie sagen, Jack sei tot, M. J., aber sind Sie da ganz sicher? Glauben Sie nicht, Skolaris könnte den realen, lebenden Hatchet Jack aufgesucht haben?«
    »Ganz sicher«, sagte ich ohne Zögern. Hatchet Jack war ein Geist; daran gab es nicht den geringsten Zweifel.
    »Wer sonst könnte über die Plakate so wütend geworden sein, dass er Skolaris töten wollte?«, fragte Gilley.
    »Jemand, der weiß, wer Jack in Wirklichkeit war«, sagte ich. »Jemand, der entweder mit ihm verwandt ist oder ihn gut genug kannte, um von seinen Taten zu wissen.«
    »Oder …«, sagte Muckleroy und brach wieder ab.
    »Oder was?«, fragte Gil.
    Muckleroy sah uns eindringlich an. »Oder möglicherweise jemand, der damals Hatchet Jack umgebracht hat und jetzt nicht dafür zur Verantwortung gezogen werden will.«
    Ich war bestürzt. Ich hatte mir noch nie überlegt, dass Hatchet Jack ermordet worden sein könnte, weil ich zu sehr auf die Tatsache fixiert gewesen war, dass er ein Mörder war. »Verdammt guter Gedanke, Detective«, gab ich zu.
    »Also glauben Sie, Skolaris wusste entweder, wer Jack oder wer sein Mörder war, und wollte … was? Drohen, zur Polizei zu gehen?«, fragte Gil.
    »Erpressung ist ein wunderbares Motiv für Mord«, sagte Muckleroy. »Und die Staatsanwälte lieben das besonders.«
    »Aber es könnte genauso gut Skolaris gewesen sein, den jemand erpresst hat«, sagte Gilley. »Ich meine, vielleicht war ja er derjenige, der eine persönliche Verbindung zu Jack hatte und der alles getan hat, um sie geheim zu halten.« Muckleroy und ich schenkten ihm einen neugierigen Blick, und er führte weiter aus. »Ich meine, wenn ich jemanden erpressen wollte, dann würde ich mir jemanden mit Kohle aussuchen. Wir waren an Skolaris’ Haus, und wir wissen, dass er hier in der Schule das dickste Gehalt bekommt. Vielleicht hat er die Zettel abgerissen, weil er dachte, sie wären von seinem Erpresser aufgehängt worden, und vielleicht hat er ihn konfrontiert und bedroht, und so kam das Beil ins Spiel!«
    Ich musste grinsen, als ich seinen Beifall heischenden Gesichtsausdruck sah. »Darauf bist du jetzt ganz schön stolz, hm?«
    Gil nickte. »Schon ’n bisschen.«
    »Na gut, ein Blick auf Skolaris’ Bankauszüge sollte in der Hinsicht recht aufschlussreich sein«, sagte Muckleroy. In dem Augenblick kam ein Mann vom Parkplatz her auf uns zugerannt. Es war Rektor Habbernathy, der sich eine Regenjacke über einen hastig geknöpften Seidenpyjama geworfen hatte. Sein Haar war wirr und feucht, und er sah entsetzt aus. »Bob«, rief er, als er bei uns ankam. »Was ist passiert? Ich war gerade unter der Dusche und wollte ins Bett gehen, da hat das Telefon geklingelt. Es war Ihre Zentrale. Die Dame meinte, ich solle sofort hierherkommen – etwas von wegen William sei angegriffen worden?!«
    Muckleroy legte dem Rektor eine Hand auf die Schulter und sagte bedächtig: »Es ist eine schlimme Sache, Owen.«
    Der Rektor sah über Muckleroys Schulter zu der Plane, die man inzwischen über den Toten geworfen hatte. Er schlug sich die Hand vor den Mund. »Oh Gott, nein!«
    Muckleroy warf mir und Gil einen Blick zu. »Sie beide können eigentlich nach Hause gehen und sich ein bisschen aufs Ohr legen. Ich rufe Sie morgen früh an und gebe Ihnen Bescheid, ob es etwas Neues gibt.«
    Gilley und ich verabschiedeten uns schnell. Für heute hatten wir wahrlich genug dramatische Szenen gehabt.
    Etwas später waren wir zurück in der Skihütte, und ich machte mich – zu Tode erschöpft – auf den Weg in mein Zimmer. Als ich im Pyjama aus dem Bad kam, nachdem ich mich frisch gemacht hatte, saß Gilley ziemlich verlegen auf meinem Bert.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Ich hab Angst allein im Dunkeln«, gestand er. »Kann ich hier bei dir

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