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Gespenstische Warnung

Gespenstische Warnung

Titel: Gespenstische Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gern, daß
Sie das gelegentlich mal dem Commissioner erzählen,
und vielleicht ist es bald soweit.«
    »Ich habe das Recht, für meinen
Auftraggeber zu arbeiten, solange ich Ihnen nicht in die Quere komme, und das
wissen Sie genau«, knurrte ich.
    »Ganz recht.« Er wies mir die Zähne.
»Also kommen Sie mir nicht in die Quere, Holman, sonst zerreiße ich Sie in der
Luft.«
    Mir lag eine spitze Antwort auf der
Zunge, aber da ich ihm ohnehin schon wichtiges Beweismaterial vorenthielt, fand
ich den Zeitpunkt unpassend.

6. Kapitel
     
    I hr freundnachbarlicher Schänder kommt
wieder zu Besuch«, sagte ich und schob mich an der mit offenem Mund dastehenden
Beverly Quillen vorbei, bevor sie Gelegenheit hatte, mir die Tür vor der Nase
zuzuschlagen.
    »Ich werde die Polizei rufen«,
stammelte sie.
    »Tun Sie das«, knurrte ich. »Und
erzählen Sie ihr, wo sie heute abend, zu der Zeit, als Linda Galen erstochen
wurde, gewesen sind.«
    »Was?« Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    »Darüber wollen wir uns unterhalten.«
Ich nahm ihren Arm und schob sie in das vage orientalisch wirkende Wohnzimmer.
    Sie ließ sich auf die Couch fallen,
und ich ging weiter, bis ich die Bar erreicht hatte und dort zwei dem Schreck
entsprechende Drinks zurechtmachte. Auf dem Weg zurück zur Couch stellte ich
fest, daß das knöchellange Mandarin-Hostessmodell, das Beverly trug, zur
Einrichtung des Zimmers paßte, und ich fragte mich, weshalb sie es trug, wenn
sie nicht Hostess gespielt hatte. Sie riß den Drink beinahe an sich, und
langsam kam wieder Farbe in ihr Gesicht, während sie gierig trank.
    »Ist das wahr? Sie machen doch bei
Mord keinen Spaß, Rick?« Ihre tiefblauen Augen verdunkelten sich, als sie mein
Gesicht sah. »Linda Galen ist heute abend ermordet worden?«
    »Ja.« Ich setzte mich neben sie. »Hat
Ihnen Roger Hugill davon nichts erzählt?«
    » Mhm , nein,
er hat nur...« Sie schloß fest den Mund. »Das ist wohl eine Fangfrage, vermute
ich?«
    »Sie vermuten richtig«, pflichtete ich
bei. »Und Sie erzählten mir, er sei im Begriff gewesen, Sie zu heiraten, als
Sam die Klappe aufriß . Aber Hugill kannte Sie nicht
einmal dem Namen nach, als ich mit ihm sprach.«
    »Roger ist ein nervöser Typ«, sagte sie
mit kühler Stimme. »Sie — mit Ihrer Grobheit und Ihrer Angewohnheit, anderen
Leuten mit der Tür ins Haus zu fallen — hat er bestimmt als Belästigung
empfunden. Also wollte er Ihnen erst auf die Schliche kommen, bevor er Ihnen
auch nur guten Tag sagte.«
    »Sam behauptet, er habe sich wieder
Hals über Kopf in Linda verliebt. Sie hatte gesagt, sie habe ihn niemals
angerufen, und das hielt er für möglich; vielleicht hatte jemand ihre Stimme am
Telefon imitiert. Als dann jemand anrief und behauptete, sie sei Beverly
Quillen, war er inzwischen klug geworden und ging nicht hin. Das stempelt Sie
zur Lügnerin, Süße.«
    »Oder Sam!« Sie richtete sich gerade
auf. »Er war damals am Abend hier, und alles ereignete sich so, wie ich es
Ihnen erzählt habe. Ich schlug ihn mit dem Aschenbecher zusammen und steckte
ihn in ein Taxi.«
    »Kennen Sie seine Managerin Sonia
Mayer?«
    »Nein.«
    »Sie ist eine alte Freundin Hugills ; zufällig wohnen sie und Sam für die nächsten zwei
Wochen in seinem Haus in Brentwood.«
    »Das weiß ich. Roger hat es mir
erzählt.«
    »Wann?«
    »Heute abend. Er rief mich an, kurz
nachdem Sie von ihm weg waren.«
    »Aber er hat Ihnen nichts von Linda
Galens Ermordung gesagt?«
    »Nein.« Sie trank ihr Glas aus, stand
auf und ging zur Bar hinüber. »Vielleicht hat er Ihnen nicht geglaubt. Oder
vielleicht hatte er Angst vor meiner Reaktion.« Sie goß sich erneut ihr Glas
voll und brachte es zur Couch zurück. »Verglichen mit Roger ist eine Auster ein
Plappermaul, vor allem wenn er befürchtet, in etwas verwickelt zu werden, das
seine Würde beeinträchtigen könnte.«
    »Wie zum Beispiel ein Mord?«
    Sie nickte. »Wie zum Beispiel ein
Mord.«
    »Wo haben Sie ihn eigentlich
kennengelernt?«
    »Bei einer Party.«
    »Beverly«, sagte ich traurig, »Sie
sind eine eingefleischte Lügnerin, nicht wahr?«
    »Sie sind nur ein eingefleischter
Zweifler an der Wahrheit«, erwiderte sie.
    »Sie beide lernten sich also auf einer
Party kennen, verliebten sich ineinander, und er wollte Sie heiraten, bis Sam
ihm über Ihre nymphomanen Affären mit einer Reihe anderer Männer berichtete?«
    »Sie drücken sich so zartfühlend aus,
Rick!« Sie zog eine Grimasse. »Aber so ungefähr war’s.«
    »Was für ein

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