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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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verschränkte und zwischen den beiden mit schmalen Augen hin und her spähte. »Ich glaube, Gabriel hat sich unentschuldigt entfernt.«
    »Tatsächlich?« Dev nahm sich die Kaffeetasse, die Marlena für ihn eingeschenkt hatte.
    »Ja. Und das scheint dich nicht zu stören.«
    Dev nahm einen großen Schluck. »Sicher taucht er bald auf.«
    Und das tat Gabe auch, etwa zwei Sekunden später. Er sah ebenso derangiert aus wie Devlin, und Marlena unterdrückte ein Lächeln.
    »Wo zum Teufel warst du?«, fragte Annika.
    »Eh – ich war – joggen«, improvisierte Gabe, und Dev wandte sich ab, um sein Grinsen hinter der Kaffeetasse zu verstecken. »Tut mir leid.«
    »Gleich wird’s dir richtig leidtun«, drohte Annika. »Gehen wir!«
    Nach einem kurzen Blick auf Dev folgte Gabe ihr zur Tür hinaus. Marlena beobachtete, wie die beiden Männer sich anschauten, und da ahnte sie es – irgendwo im Universum würde Oz lächeln.
    »Rik arbeitet gut mit Kira zusammen«, berichtete sie.
    »Das weiß ich«, erwiderte Dev. »Und es freut mich.« Er strich noch einmal durch sein Haar, dann war er wieder ganz der Boss, der in seinem Job aufging.
    Vorerst würde er sie nicht in sein Schlafzimmer einladen. Damit hatte sie sich schon am vergangenen Abend abgefunden – bei ihrem Entschluss, Gabriel in Devlins Haus zu bringen. Immerhin hatte sie ihr letztes Versprechen an Oz eingelöst, Dev glücklich zu machen.
    »Wenn mir etwas zustößt, musst du dafür sorgen, dass Dev sein Glück findet«, hatte Oz sie mehrmals ermahnt, nicht nur vor seinem Tod – schon Jahre vorher, sogar in der Zeit, in der er nicht mit dem Freund zusammen gewesen war. Und weil sie ihm diesen Wunsch erfüllt hatte, verspürte sie einen gewissen inneren Frieden, trotz der Trauer in ihrem Herzen.
    MARLENA SCHLOSS IHRE SCHREIBTISCHSCHUBLADE AB und starrte die leere Mahagoniplatte an. Langsam strich sie über das kühle Holz. Bevor sie ihre Entscheidung bereuen konnte, ging sie in Devlins Büro und legte den Schlüssel auf seine Morgenberichte. Per E-Mail hatte sie ihm ihre Bitte um die Versetzung in ein anderes Department mitgeteilt. Dieses Gesuch würde er unterzeichnen, weil sie es wollte. Dennoch würde er es hassen, dass er es tun musste.
    Nur widerstrebend zwang sie ihn dazu, doch er musste nicht mehr halten, was er ihr versprochen hatte, seit er ein echtes Glück mit Gabriel genoss. Oz hatte die Beziehung zwischen Marlena und Devlin verstanden und nicht dagegen protestiert. Wäre er am Leben geblieben, hätte sie sich wahrscheinlich irgendwann von dem geliebten Mann getrennt.
    Aber er war gestorben, und vielleicht, in gewisser Weise, hatte er auch sie gerettet. Obwohl sie sich niemals von dem Fluch ihrer Schwester befreien konnte, würde sie einen Weg finden, um ihn zu verkraften. Wenn sich keine andere Möglichkeit ergab, würde sie eben ihr Leben ACRO weihen und mithelfen, die Welt zu verbessern.
    Sie ging über das Gelände zu dem Haus, das die Auszubildenden der Verführerabteilung bewohnten, und der Pförtner ließ sie eintreten. Einige Minuten später betrat sie das Hauptbüro, einen großen, luxuriös eingerichteten Raum. Die Verführer schätzten Exzesse in jeder Hinsicht. Rund um die Uhr drehte sich ihre Existenz um Verführungskünste. Sie lebten und atmeten Sex in all seinen verschiedenen Formen. Aber nach ihrem Verständnis hing er nicht mit Liebe zusammen. Stattdessen fungierte er als Demonstration ihrer Macht, und sie wussten Emotionen vom Geschlechtsakt zu trennen.
    Vielleicht würde das auch Marlena irgendwann gelingen. Oder die Wissenschaftler bei ACRO würden eine entsprechende Pille entwickeln, eine mentale Blockade oder etwas Ähnliches.
    Auf einem der Plüschsofas saß Lourdes, eine große Frau mit bronzebraunem Teint, und studierte gerade eine Akte. Die Leiterin des Departments zählte zu Marlenas engsten Freundinnen. Lächelnd hob sie den Kopf, als ihr Besuch eintrat.
    Marlena lächelte nicht. »Nun bin ich bereit fürs Training.«
    Die Stirn gerunzelt, stand Lourdes auf und ließ die Papiere einfach fallen. »Ich dachte, du sagtest – niemals. Ebenso wie Dev.«
    »Jetzt wird er Ja sagen, und ich bitte dich, mich auszubilden.«
    So leicht war Lourdes nicht zu überzeugen. Das durfte Marlena ihr nicht verübeln, weil niemand in dieser Organisation Devs Wünsche missachtete.
    »Glaub mir, er wird zustimmen«, fuhr Marlena fort.
    »Und dein Fluch? Wurde er entkräftet?«
    »Nein.«
    »Wie soll das funktionieren? In jeden einzelnen Mann, den

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