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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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glücklich gewesen. Am letzten Abend, kurz vor Zapfenstreich, hatte Trance sie in ihrem Zimmer besucht. Und er war lange bei ihr geblieben, bis ihn der Anruf eines Wachtpostens aus dem Trainingscenter aufgeschreckt hatte.
    An diesem Morgen brachte Neema ihr das Frühstück. Doch sie aß nur wenige Bissen von ihrem rohen Steak und ein paar Eier, bevor eine sichtlich erschöpfte Kira eintrat. Sie sah aus, als hätte man sie gewaltsam aus dem Bett gezerrt.
    Rik runzelte die Stirn. »Stimmt was nicht? Du sagtest, du hättest Urlaub und wärst nur für Notfälle hier.«
    »Ich weiß«, seufzte Kira. »Aber Dev findet meine Anwesenheit unbedingt notwendig.« Besorgt schaute sie ihren Schützling an. »Wir müssen reden.«
    Von einer bösen Ahnung erfasst, bat Rik: »Können wir hinausgehen? Bevor Neema mich in die Sporthalle schleift, würde ich gern frische Luft schnappen.«
    Kira nickte und wanderte mit ihr in den kühlen Morgen hinaus. Bevor sie den kleinen Park in der Mitte des Geländes erreicht hatten, sagte sie kein Wort. Die Enten, die auf dem Teich dahinschwammen, blickten ihr unsicher entgegen. »Seltsam, wie sich alle Tiere um mich scharen, aber vor dir auf der Hut sind«, meinte Kira.
    »Oh, der Löwe und …« Den Kopf schief gelegt, musterte Rik ihre Begleiterin. Die Frau war weder Lamm noch Raubtier, aber zweifellos imstande, sich gegen die Stärksten zu behaupten, wenn es sein musste.
    Achselzuckend nahm Kira auf einer der Bänke entlang des Kieswegs Platz, und Rik setzte sich zu ihr.
    »Was ist los, Kira?«
    »Wie gut hast du deine Wölfin derzeit unter Kontrolle?«
    »Im Moment ist sie ruhig. Immer noch vorsichtig. Den meisten Leuten misstraut sie. Immerhin hat sie gelernt, dich und Neema zu akzeptieren. Und Trance.«
    Aus irgendeinem Grund zuckte Kira zusammen.
    »Okay, allmählich werde ich nervös«, gestand Rik,
    »Auf Devs Wunsch hin soll ich dich auf etwas vorbereiten. Hauptsächlich, weil er nicht weiß, wie Trance reagieren wird.«
    »Worauf?« Riks wurde schon ganz schlecht.
    »Auf die Neuigkeiten, die seinen Vater betreffen.«
    »Seinen Vater?«, wiederholte Rik und blinzelte verwirrt. »Den hat er nie gekannt. Hat man ihn denn gefunden?«
    »Früher hat er bei ACRO gearbeitet. Davon wusste Trance nichts.«
    »Und wo ist er jetzt? Wo steckt Trance? Was ist denn los?« Riks Sorge wuchs. Gab es irgendetwas, das ihn bedrückte? Bei diesem Gedanken wurde ihr das Herz schwer, und sie wollte sofort zu ihm eilen. Aber wo würde sie ihn finden? Was konnte sie tun?
    »Keine Ahnung, wo er sich gerade aufhält. Jedenfalls ist sein Vater tot.« Kira holte tief Luft. Dann schaute sie Rik direkt in die Augen. »Du hast ihn getötet.«
    Fassungslos wich Rik vor ihr zurück – so vehement, dass sie beinahe von der Bank fiel. »Nein!«, stöhnte sie und sprang auf. »Unmöglich … Nein! «
    »Gestern hast du ihn in Devs Büro identifiziert«, erklärte Kira leise.
    Wie Bulldozer pflügten sich die Ereignisse des Vortags durch Riks Gehirn. Der ACRO-Agent in Ecuador. Den sie niedergestochen hatte. An den sie sich so klar und deutlich erinnerte. Noch immer glaubte sie das feuchte Geräusch des Messers zu hören, das sich dem Mann in die Brust bohrte.
    »O Gott …« Qualvolle Übelkeit stieg in ihr auf. »Trance … Weiß er es?«
    »Ja.« Kira nahm ihre Hand und hielt sie in ihrer. »Heute Morgen hat Dev ihm die ganze Geschichte erzählt, und wir wussten nicht, wie Trance es aufnehmen würde.«
    Verzweifelt riss Rik sich los, denn sie wusste nicht, wie sie das Ganze aufnehmen würde. Was, wenn Trance sie jetzt hasste?
    Die Hände an ihre Schläfen gepresst, ging sie rastlos auf und ab und hörte nicht, wie Kira beschwörend auf sie einredete. Plötzlich wurde ihr ganz kalt. Eine Gänsehaut überzog ihren ganzen Körper, eine beklemmende Ahnung ließ sie erschauern. Langsam drehte sie sich um.
    Und begegnete Trances Blick.
    Er stand etwa fünfzig Meter entfernt, in der Nähe von Devs Bürogebäude. Für einen kurzen Moment fühlte sie sich wie gelähmt, dann stürmte sie zu ihm, ohne Kiras warnenden Ruf zu beachten. Sie warf sich in Trances Arme, und er fing sie auf. Aber nachdem er sie kurz an seine Brust gedrückt hatte, packte er sie bei den Schultern und schob sie behutsam zur Seite.
    In seinen Augen las sie Schmerz und Verwirrung und etwas, das sie nicht zu deuten vermochte. Abscheu? Enttäuschung?
    »Trance …«
    »Nicht.« Abwehrend hob er seine Hände und trat einen Schritt zurück. »Das schaffe ich

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