Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)
bereute?
»Bitte«, murmelte sie, »hör auf mit diesem Spiel und sag mir, was du willst.«
Gute Frage. Er hatte gehofft, mehr von ihr zu erfahren. Bisher hatte sie nur Itors Behauptung mit dem Waffenhandel bestätigt. Die gestohlenen fünfundzwanzig Millionen stellten eine neue Information dar. Wenigstens ergab es jetzt einen Sinn, dass die Typen bei Itor ihm versicherten, sie hätten sein Leben gerettet. Falls die Waffenhändler hinter ihm her gewesen waren, weil er sie um ihr Geld gebracht hatte, musste er in ganz beschissene Schwierigkeiten geraten sein.
Und was jetzt? Er saß in einem Flieger fest, mit einer Frau, die nicht genug wusste, um ihm zu helfen … Andererseits war sie ein Computergenie. Und sie schuldete ihm eine ganze Menge. Er konnte sie benutzen. Anerkennend musterte er ihre schmalen Fußknöchel, die langen Beine, die perfekten Brüste.
O ja. Er konnte sie benutzen. Auf verschiedene Arten.
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V IER STUNDEN LANG HATTE TRANCE TRAINIERT, nachdem Rik letzte Nacht aus seinem Haus gelaufen war. Ganz egal, wie schwer die Gewichte waren, wie viele Kilometer er auf dem Laufband zurücklegte, wie oft er masturbierte – ihr Schluchzen hallte andauernd in seinen Ohren wider. Und er glaubte immer noch, ihre Hand in seinem Nacken zu spüren.
Unwillkürlich rieb er die Haut, die sie berührt hatte und die fortwährend prickelte wie das nachhaltige Brennen einer neunschwänzigen Katze. Ob sich Riks Hintern genauso anfühlte? O Gott, ihren Körper unter sich zu spüren, an den Boden gefesselt …
Nein, jetzt dachte er ganz und gar nicht wie ein Sub, sondern wie ein Mann, dessen dominante Tendenzen Rik geschürt hatte – genau wie seine Beschützerinstinkte.
So viele Qualen stauten sich in ihrem Innern, wo das Biest lauerte … Während der vergangenen Nacht hätte er sie beinahe über ihre Grenzen getrieben, und er hatte die gewaltige Erregung erkannt, die Kraft, die ihren Körper erfüllte, genau gespürt.
Wenn sie seine Sub gewesen wäre, hätte er sie bestraft. Doch sie wäre in rasenden Zorn geraten. Und das hätte er nicht überlebt.
Nun wusste er Bescheid – in Ulrikas Nähe überlebte man nicht, ohne einen Preis dafür zu bezahlen.
»Willkommen zurück.« Der Türsteher musterte ihn von oben bis unten. Dann prüfte er Trances Kreditkarte und ließ ihn durch den diskreten Seiteneingang in den Club.
Für seinen Geschmack war die Bar viel zu dicht bevölkert. Außerdem hatte Rik ihm nicht versprochen, dass sie wieder mit ihm spielen würde, und so schwankte sein Körper wie auf des Messers Schneide. Die Rückkehr in diese Welt tat ihm nicht gut. Für ihn war die dominante Rolle die denkbar beste Methode, seine Kraft zu kontrollieren, sich zu zügeln, sodass er niemanden unabsichtlich verletzte. Stets ein heikler Balanceakt … Und Unterwerfung bereitete ihm dagegen unerträgliche Qualen.
Vorhin hatte er mit Kira telefoniert. Glücklicherweise war sie am Apparat gewesen, nicht dieses Arschloch Ender.
»Ich hab’s vermurkst«, hatte er ihr erklärt, »und nun weigert sich Rik, mich ein drittes Mal zu benutzen.«
Bei der Erinnerung an dieses peinliche Geständnis stöhnte er beinahe.
Aber Kiras Stimme hatte sanft und mitfühlend geklungen. »Kein schlechtes Zeichen, Trance. Schon zweimal war sie mit dir zusammen. Also hat sie schon gegen ihre Regeln verstoßen. Natürlich ist sie auch ein Tier mit animalischen Instinkten. Sobald sie etwas will, dann will sie es. Um ihre Beweggründe kümmert sie sich nicht. Wenn du auf irgendeine Weise gefesselt bist, hält sie dich für ihr Eigentum. Was ihr gehört, darf nicht mit anderen weiblichen Wesen flirten. Falls du wirklich an sie herangekommen bist, wird ihr tierischer Instinkt ihren menschlichen Verstand besiegen.«
An Riks animalische Hälfte appellieren – ja, das konnte er. Und er wollte es sogar.
Kurz nach seiner Ankunft im Club sah er sie dabei, wie sie einen anderen Mann begutachtete. Prompt regten sich seine eigenen wilden Instinkte. Jemanden zu schützen, das gehörte zu seiner Natur. Doch dieses Bedürfnis hatte er noch nie bei einer ACRO-Mission empfunden. Eine solche Situation eignete sich nicht für Emotionen, nur für harte, kalte Logik.
O Mann, er war so sauer. Mit einiger Mühe bezwang er seinen Unmut und setzte sich an die Theke.
»Möchtest du heute Nacht spielen, Trance?«, flötete Syndee, die sich gerade an ihn heranpirschte.
Grinsend wandte er sich zu ihr und klemmte ihre Hüften zwischen seine Schenkel. »Dazu müsste
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