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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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die Augen. »Ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse dich!«
    Immer wieder schleuderte sie ihm die Worte ins Gesicht, zerrte an ihren Ketten, bäumte sich auf, bis ihre Knochen knackten, spürte brennendes Blut an ihren Handgelenken und Fußknöcheln, wo die Metallringe in ihre Haut schnitten.
    Längst war die Decke zu Boden gefallen und hatte Ulrikas Blöße enthüllt. Doch das interessierte sie nicht. In diesem Moment war ihr nackter Körper ihre geringste Sorge.
    »Scheiße«, seufzte Annika. »Hast du irgendein Beruhigungsmittel, Trance?«
    »Ja, in meiner Tasche. Da findest du auch eine Subkutannadel. Drüben in der Ecke.«
    »Nein!«, kreischte Ulrika.
    In ihrem Innern tobte die Wölfin. Sie konnte sie nicht zurückhalten. Und sie wollte es auch gar nicht. Heftige Schmerzen überwältigten sie, ihre Haut dehnte sich, die Gelenke ratterten. Aus ihrem Gaumen rasten scharfe, spitze Zähne. Krachend verlängerte sich ihr Kinn. Die Verwandlung dauerte nur wenige Sekunden, trotzdem fühlte es sich stets wie eine Ewigkeit an.
    Aber nun hieß sie die Transformation zum ersten Mal willkommen. Denn sie konnte alles Weitere dem Biest überlassen, während sie selbst in den Hintergrund versank, in Finsternis, und um eine Ohnmacht betete.
    »Meine Güte«, hauchte Annika.
    Ulrika hörte sich so laut brüllen, dass die Luft vibrierte. Kraftvoll riss sie an dem Metallring um den einen Fußknöchel, und die Kette löste sich vom Tisch.
    Ja! Alle diese elenden Bastarde würde sie zerfetzen, ihr Blut schmecken, zwischen ihren Fängen spüren, wie die Knochen brachen …
    »Nein, Annika!« Aber Trances Warnung kam zu spät.
    Annika berührte Ulrikas Unterarm, und plötzlich explodierte die Welt in einer Farbenkaskade, Ulrikas Körper versteifte sich, dann erschütterte ihn eine Gewalt, die ihr wie eine Million elektrischer Volts erschien.
    Als es vorbei war, lag sie benommen da. In ihrem Gehirn herrschte heilloses Chaos, ihr Blickfeld war verschwommen. In ihren Ohren rauschte es, und sie hörte Stimmen, doch sie verstand kein einziges Wort, während ihr befreiter Fußknöchel erneut gefesselt wurde. Dann spürte sie einen Stich in ihrem Schenkel. Offenbar die Beruhigungsspritze …
    Sanft und leise redete Trance auf sie ein, streichelte das dichte Fell, das jetzt ihre Arme bedeckte, und sie kannte nur einen einzigen Gedanken – er hatte sie schon wieder belogen.
    Denn er hatte beteuert, niemand würde sie verletzen.
    »ICH HABE IHR VERSICHERT, niemand würde sie verletzen.« Obwohl Trance sich bemühte, Annika gegenüber einen ruhigen Ton zu behalten, gelang es ihm nicht.
    Zusammen mit der blonden Agentin trug er den Metallkäfig in den Privatjet. Nur gut, dass seine Hände beschäftigt waren, denn am liebsten hätte er sie um ihren Hals gelegt.
    Nachdem er Rik das Sedativum injiziert hatte, stürzte er zu Annika. Sie solle verdammt noch mal im Hintergrund verschwinden, schrie er sie an. Dann versuchte er, mit Rik zu sprechen. Ob sie ihn in ihrer tierischen Form verstand, wusste er nicht – ebenso wenig, ob ihr Zorn zusammenhängende Gedanken verhindern würde. Jedenfalls fand er, ein Versuch würde sich lohnen.
    Doch sie reagierte nicht und knirschte nur mit den Zähnen, versuchte nach ihm zu schnappen und kam ihm gefährlich nahe. Weil er nicht schnell genug zurückwich, riss sie ein beträchtliches Stück Fleisch aus seinem Arm. Bevor sie die Besinnung verlor, glaubte er sie lächeln zu sehen.
    Da hatte er es aufgegeben, ihr irgendwas zu erklären.
    Krachend ließ Annika ihre Hälfte des Käfigs fallen, und Trance setzte seine etwas vorsichtiger ab. Rik rührte sich nicht.
    »Auf deinen hirnrissigen Schatzi-Baby-Scheiß wird sie nicht reinfallen«, prophezeite Annika. »Sie ist stinksauer.«
    »Weil du ihr einen reingewürgt hast.«
    Annika steckte einen Fuß zwischen die stählernen Gitterstäbe des Käfigs und schob ihn in den Hintergrund der Kabine. Dann schüttelte sie mitfühlend den Kopf, als wäre Trance ein Idiot. Was er in diesem Fall verdammt noch mal auch war. »Sie ist sauer, weil sie glaubt, du hättest sie hintergangen. Du hattest keine Wahl. Also musst du da durch und dem Piloten sagen, er soll starten. Ich hab heute Abend noch einen Kurs.«
    Mit Annikas speziellem Stil war er immer klargekommen – teilweise wegen seiner Dom-Phase, und außerdem, weil er sich niemals gestattet hatte, zu irgendjemandem eine emotionale Bindung aufzubauen. Bis jetzt.
    Was für ein Trottel er doch war.
    »Also wirklich, du

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