Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)
nach eine Fernbedienung, auf Riks Halsband gerichtet.
»Lass uns darüber reden, Ryan«, schlug Trance vor. »Du weißt, ich kann alles in Ordnung bringen. Das habe ich dir schon gesagt.«
»Das hilft mir nicht, ich brauche Antworten.«
Trance starrte ihn durchdringend an. »Im Moment ist das ein und dasselbe.«
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IN EINER HAND HIELT RYAN SEINE SIG, die auf den ACRO-Agenten zielte, mit der anderen richtete er die Fernbedienung auf Ulrika. »Keine Bewegung, oder ich sprenge ihr den Kopf weg!«
»Immer mit der Ruhe, Mann.« Beschwichtigend hob Trance beide Arme. »Lass mich nur eine Decke holen, damit sie nicht friert.«
Ryan schaute zu der Wolfsfrau hinüber. An allen Gliedern gefesselt, lag sie splitternackt da und zitterte wie Espenlaub. Gottverdammt, er wollte kein Mitleid empfinden, aber sie stand offensichtlich Todesängste aus.
»Bitte, Ryan«, wisperte Coco. »Tu diesen Leuten nicht weh. Du solltest dem Mann wenigstens erlauben, die Frau zuzudecken.«
»Okay«, stieß er hervor und nickte dem anderen Agenten zu. »Hol eine Decke. Und sag mir, wie du heißt. Damals im Club hast du’s mir nicht verraten.«
»Trance.«
Langsam ging Trance zum Bett in der Ecke, holte die Steppdecke und breitete sie über Ulrikas Körper. Voller Vertrauen beobachtete sie ihn, dann blickte sie zu Ryan hinüber, unverhohlenes Entsetzen in den schönen goldenen Augen.
»Nimm mir die Ketten ab.« Ihre schwache Stimme war fast unhörbar.
»Da ich hier bin, um sie zu töten«, sagte Ryan, »ist das wahrscheinlich keine gute Idee.«
Trance ballte die Hände. »Moment mal, Ryan, du bist kein Itor-Agent, sondern du gehörst zu ACRO.«
»Was hat das zu bedeuten, Trance?« Die Stirn gerunzelt, riss Ulrika an ihren Ketten. »Wieso kennst du ihn?«
Aber er beachtete sie nicht. »Hör mir zu, Ryan – du warst bei Itor als verdeckter Ermittler, bist entlarvt und einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Was immer die Schurken dir eingeredet haben, stimmt nicht.«
Ryan schüttelte den Kopf, und es fiel ihm schwer, die Informationen zu verarbeiten, obwohl er einen solchen Verdacht bereits gehegt hatte. Unsicher musterte er Trance und sah, wie sich dessen Pupillen verengten und erweiterten und … Verdammt! Hastig wandte er sich ab und erkannte, was da passierte – der Typ war der geborene Hypnotiseur.
Deshalb war er also an ihn herangekommen, während er durch Ulrikas Augen sah. Großartig.
»Schau nicht in seine Augen, Coco«, warnte er. Aber weil sie ihn nicht beachtete, merkte er, dass es zu spät war. Schlimmer noch, wenn er nicht in Trances Augen sah, beeinträchtigte er seine Fähigkeit, die Gedanken des Agenten zu lesen. Ziemlich ätzend – immer musste man auf alles gefasst sein. Die Air Force und ACRO hatten ihm ja stets eingebläut, wie wichtig es war, niemals unvorbereitet in heikle Situationen zu geraten.
He – jetzt erinnerte er sich an etwas. Die Ausbildung bei der Air Force. Nur vage, aber immerhin. Bei Itor hatte man ihm ja erzählt, er sei bei der U.S. Marine gewesen, und aus irgendeinem Grund war ihm das immer falsch erschienen. Und ACRO … Plötzlich entsann er sich, wie man ihn in die Mangel genommen hatte. Ein viel intensiveres Training als bei der Air Force und eine sexy Blondine namens Annika, eine Ausbilderin, die direkt aus der Hölle stammen musste.
»Leg die Waffe und die Fernbedienung weg«, unterbrach Trance die teils angenehmen, teils bösen, aber eindeutig willkommenen Erinnerungen. »Sicher willst du niemanden von uns verletzen.«
»Keine Chance«, schnaufte Ryan verächtlich.
»Warum bist du hier? Um Rik zu töten? Um sie und mich zu verhaften. Weder das eine noch das andere wird passieren.«
»Ich bin hierhergekommen, um verdammt noch mal rauszufinden, wer ich bin.«
»Das habe ich dir doch gesagt.«
»Und wer garantiert mir, dass du nicht lügst? Vielleicht hat Itor die Wahrheit erzählt, und ACRO versucht mich durcheinanderzubringen.« Was keineswegs an den Haaren herbeigezogen war, denn ACRO hätte sehr wohl die Air Force- und ACRO-Erinnerungen in sein Gehirn pflanzen können.
»Trance?«
Erneut ignorierte Trance die Stimme Ulrikas, die immer heftiger mit ihren Ketten rasselte. »Glaubst du das wirklich, Ryan?«
»Keine Ahnung, was ich glauben soll. Vielleicht ist das ein raffiniertes ACRO-Täuschungsmanöver. Oder ein Itor-Test.«
»Hör mir zu.« Trance trat einen Schritt vor.
Hinter ihm erstarrte Ulrika und schaute zur Decke des Kellerraums hinauf. Ihr Atem ging schwer,
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