Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
Vom Netzwerk:
erklärt, aufs Devs Wunsch müsse der Junge in der Tierabteilung arbeiten, das würde zu seiner Ausbildung gehören. Offenbar war Gabriel ein bisschen nervös, und er sollte sich bei der Beschäftigung mit den Tieren abreagieren.
    »Sie sind Kira, nicht wahr?«
    Seufzend fügte sie sich in ihr Schicksal. Sie hatte Zach gewarnt und betont, es sei keine gute Idee, jemanden zur Tierpflege zu zwingen, wenn es ihm gründlich widerstreben würde. Aber ihr Protest war auf taube Ohren gestoßen. »Ja«, bestätigte sie.
    »Ich bin Gabe. Zach hat gesagt, ich soll sehen, ob Sie bei diesem Ding hier Hilfe brauchen – ich meine das Biest.«
    »Moment mal, sie ist kein Ding. Und – nein, ich brauche keine Hilfe.«
    Lässig zuckte er die Achseln und lehnte sich an die Wand, offenbar nicht bereit, das Feld zu räumen. Wie auch immer. Sie zog an der Kette und die Tür des kleinen Käfigs schwang auf. Sofort kroch das Wolfsgeschöpf heraus und stürzte sich auf Kira. Zwischen den Gitterstäben verfehlten sie die langen Krallen nur um wenige Zentimeter.
    »Und ich dachte, ich hätte Probleme damit, mich zusammenzureißen«, murmelte Gabe.
    Kira ignorierte seinen Kommentar, kauerte sich auf ihre Fersen und bedeutete Gabe, ihrem Beispiel zu folgen. In dieser Position stellten sie keine Bedrohung dar. Knurrend lag Ulrika vor der Gittertür auf allen vieren. Die weit geöffneten großen Kiefer, eine Kreuzung zwischen Wolf und Bär, enthüllten lange, spitze Zähne. Würde sie auf zwei Beinen stehen, wäre sie wahrscheinlich über zwei Meter groß. Dichtes rötliches Fell bedeckte ihren Körper, und die bösartigen Krallen waren so lang wie Kiras rosige Finger.
    Sie war wunderschön, wie von der Schönheit eines Tigers etwa – und genauso tödlich.
    »Hi, Ulrika«, begann Kira. »Darf ich dich Rik nennen?«
    »Versteht sie das?«, Gabe rückte näher zu ihr.
    »Keine Ahnung. Mit den meisten Tieren kommuniziere ich durch Bilder und Gerüche. Aber da sie ein Mensch ist, versuche ich’s auf andere Weise.« Diesmal benutzte Kira ihr Gehirn, um eine Botschaft in den Käfig zu senden.
    Rik, ich bin Kira, und ich möchte dir helfen.
    Keine Hilfe. Nur Schmerzen.
    In Kiras Kopf stürmten so grausige Bilder, dass er ruckartig nach hinten flog. Das arme Wolfswesen war in Itors Labors durch die Hölle gegangen. Die Verbrecher hatten mit Ulrika experimentiert, sie gefoltert und geschlagen, bis sie zusammengebrochen war.
    Tränen stiegen in Kiras Augen. »Sie haben ihr schreckliche Schmerzen zugefügt«, wisperte sie.
    Tut mir leid, was mit dir geschehen ist. So leid. Zitternd rang Kira nach Luft. Hier wird dich niemand so behandeln. Wir wollen dir helfen und dich nicht verletzen.
    Nun erschien ein neues Bild in ihrem Gehirn, Rik in menschlicher Form, eng umschlungen mit Trance – eine sehr intime Umarmung. Sie küsste ihn, lustvoll legte sie ihren Kopf in den Nacken.
    Und dann – an einen Tisch gekettet, Trance stand vor ihr. In ihrer animalischen Form wurde sie von Annika mit einem Elektroschock überwältigt, und Trance stieß eine Nadel in ihren Schenkel.
    »Verdammt«, flüsterte Kira.
    »Was ist los?«, fragte Gabriel.
    »Wenn ich bloß wüsste, ob ich ihr das so erklären kann, ob sie mich versteht. Wir brauchen die Frau. Nicht das Tier.« Bedrückt wischte sie sich die feuchten Handflächen an ihrem Kampfanzug ab.
    Natürlich bist du verwirrt, Rik, das ist mir völlig klar. Aber ich glaube, wir können uns verständigen. Wenn du deine menschliche Form wieder annimmst, quartieren wir euch beide wo ein, wo ihr es nett haben werdet. Wäre das nicht besser als ein Käfig?
    Lügnerin!, knurrte Rik und warf sich so heftig gegen das Gitter, dass der ganze Raum vibrierte.
    Erschrocken zuckte Gabriel zurück. »Was für eine Funktionsstörung war das denn?«
    »Also wirklich, Sie sind ungewöhnlich einfühlsam, nicht wahr?«, spottete Kira und strich sich das Haar hinter die Ohren.
    Leise fluchte er und schaute sie unsicher an. »Eigentlich sind Sie nicht mein Typ. Aber aus irgendeinem Grund …«
    »Ja, ja«, murmelte sie. Höchste Zeit für ihren Urlaub! »Okay, ein letztes Mal versuche ich’s. Dann lassen wir Rik für eine kleine Weile allein.«
    Wie schwierig das für dich ist, weiß ich. Auch ich wollte nicht bei ACRO bleiben. Aber ich wurde gut behandelt, und nun bin ich sehr glücklich.
    Lass uns raus! Immer wieder prallte Riks Körper krachend gegen das Gitter. Mit jeder Sekunde wuchs ihr Zorn. Lass – uns raus!
    Beinahe brach Kira das

Weitere Kostenlose Bücher