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Geständnis unterm Mistelzweig

Geständnis unterm Mistelzweig

Titel: Geständnis unterm Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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aus. Doch jetzt schien es ihr eine sehr gute Idee, mit Dottie einkaufen zu gehen. “Ich komme sehr gern mit”, sagte sie. “Bisher habe ich noch gar nicht an Einkäufe gedacht.”
    “Großartig. Ich bin froh, dass ich zu Ihnen gekommen bin. Dabei hatte ich auch Gelegenheit, das Haus zu sehen. Es ist ganz toll.”
    Chloe lächelte stolz. “Kommen Sie, ich führe Sie herum.”
    Sie zeigte Dottie jede Ecke und jeden Winkel. Noch vor wenigen Monaten hätte sie sich für eine Menge entschuldigen müssen: für die kaputte Heizung, die Farbe, die von Wänden und Decken abblätterte, die lockeren Fußbodenbretter, die antiquierten Badezimmer. Jetzt konnte sie auf die Reparaturen verweisen, auf die liebevoll erneuerten Wandverkleidungen, die frische Farbe und die Tapeten. Die Zimmer waren auf geschickte Weise geteilt oder vergrößert worden, ohne die architektonische Gestalt des Hauses zu beeinträchtigen. Es war noch längst nicht alles fertig. Aber schon jetzt konnte man auf das Haus stolz sein.
    “Die Firma O’Brien hat das alles gemacht”, erläuterte Chloe, während sie mit Dottie zum dritten Stock hinaufging. “Wenn uns Ihre Söhne nicht geholfen hätten, wüsste ich nicht, was wir hätten tun sollen.”
    “Ist es Ihnen nicht zu anstrengend, jeden Tag die drei Treppen hinaufzusteigen?” Dottie blieb einen Moment stehen, um sich auszuruhen.
    “Überhaupt nicht. Ich werde Ihnen auch den Grund dafür zeigen.” Chloe öffnete die Tür zu ihrer Wohnung und bat Dottie herein.
    “Das ist ja wirklich entzückend!” Dottie bewunderte die Räume.
    “Alles ist Egans Idee und das Ergebnis seiner harten Arbeit. Der Verwaltungsrat wollte kein Geld für eine Wohnung der Leiterin ausgeben. Sie dachten, es sei billiger, wenn sie mir das Gehalt erhöhten und es mir überließen, eine Wohnung in der Nähe zu finden. Aber als ich das Egan erzählte, rechnete er aus, wie er den Umbau so billig gestalten könnte, dass der Verwaltungsrat nicht Nein sagen würde. Die Mädchen haben mir beim Anstreichen geholfen.”
    “Ist es denn so wichtig, dass Sie hier im Haus wohnen? Ich könnte mir vorstellen, dass Sie sich jeden Abend freuen, von hier wegzukommen.”
    “Die Mädchen brauchen eine feste Bezugsperson in ihrem Leben, jemand, mit dem sie rechnen können, der nicht von Schicht zu Schicht wechselt.”
    “So etwas wie eine Mutter?”
    “Ich wollte, ich könnte das für die Mädchen sein.”
    Dottie berührte Chloes Arm, als verstehe sie sie. “Lassen Sie uns gehen. Zuerst essen wir etwas. Ich lade Sie ein.”
    Beim Essen unterhielten sie sich lebhaft über alle möglichen Dinge, über Kleidung, die ihnen beiden gefiel, über ihren Geschmack, was Musik und Film betraf. Chloe erzählte Dottie lustige Geschichten aus ihrer Collegezeit, und Dottie verriet, was Egan als Kind in Windeln angestellt hatte. Drei Stunden nach dem Mittagessen und voll beladen mit Dotties Weihnachtsgeschenken betraten sie ein anderes Restaurant, wo sie Kaffee und Kuchen bestellten.
    “Ich habe noch nie jemanden gesehen, der wie Sie aus vollem Herzen gerne einkauft”, bemerkte Chloe. “Das ist wirklich beeindruckend.”
    “Ich fange erst an.” Dottie lehnte sich zurück und zog die Schuhe aus. “Und Sie haben überhaupt noch nicht angefangen.”
    Aus den Lautsprechern des Restaurants erklang Adventsmusik, und draußen stand ein magerer, aber fröhlicher Weihnachtsmann, der eine Glocke über einem eisernen Kessel schwang, in dem sich die Spenden nicht schnell genug häuften. “Vermutlich stehe ich unter einem Schock”, sagte Chloe. “Weihnachten wirft mich immer aus der Bahn.”
    “Mögen Sie Weihnachten nicht?”
    “Ich tat es, als ich noch klein war.”
    “Was haben Sie damals am liebsten gemocht?”
    Chloe versuchte sich zu erinnern. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte sie nicht mehr daran denken mögen, wie sie mit ihnen die Festtage verbracht hatte. Das wäre zu schmerzlich gewesen. Aber jetzt war sie erwachsen. Zu ihrer Überraschung waren die Erinnerungen noch vorhanden, vielleicht nur schwach, aber sie steckten noch in ihr, und sie taten nicht mehr weh.
    Sie lächelte leise. “Ich musste immer den Stern auf der Spitze des Baums befestigen. Mein Vater hob mich hoch über den Kopf, damit ich die Spitze erreichte. Meine Mutter buk Baklava. Natürlich wusste ich damals nicht, was das war. Aber irgendjemand servierte es mir während meiner Collegezeit, und da erinnerte ich mich.”
    “Haben Sie es jemals selbst zubereitet?”
    Chloe

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