Gestern, heute - jetzt
Nacken schloss und den Kopf senkte. Sein Mund schwebte nur Millimeter über dem ihren. „Zur Hölle mit dir, Simone“, wisperte er rau. „Zur Hölle mit dir, denn das hier ist für mich.“
Dann stürzte er seine Lippen auf ihre, während er all der Leidenschaft und all dem Zorn freien Lauf ließ, die ihn von Anfang an beherrscht hatten. Innerhalb von Sekunden entführte er sie an einen dunklen Ort, an dem allein die Sinnlichkeit regierte.
Er wollte sie willig, er wollte sie nackt. Er wollte sie besitzen, bis sie vor Ekstase seinen Namen herausschrie. Gott steh ihm bei, er wollte sie brechen, sie neu erschaffen, wollte ihre Seele verletzen so wie sie die seine verletzt hatte. „Sag, dass du das willst, was nur ich dir geben kann“, stöhnte er, während er sie gegen die Wand presste und sich erneut auf ihre Lippen stürzte, dann auf ihre Wange und schließlich auf die empfindsame Stelle hinter ihrem Ohr. „Sag es.“
„Ich will es“, flüsterte sie und schob ihre Hände in sein Jackett. Sie öffnete die Knöpfe seiner Weste, strich über seine Brust und ließ ihre Lippen über seinen Hals wandern. „Alles.“ Sein Jackett fiel zu Boden. Er fand den Reißverschluss ihres Kleids und zog ihn nach unten. Nackte Haut, warm und duftend. Weichheit und sanfte Kurven und ein Geschmack, den er nie vergessen hatte. Hitze und Leidenschaft und Wahnsinn, als sie endlich nackt war und er sie auf seine Arme hob, um sich besser nehmen zu können, was er haben wollte – und er wollte alles.
Ein Bett, weiche Laken und Simone in seinen Armen, die seinen Namen seufzte, während er sich tief in ihr vergrub, eine Hand auf ihrem Po, um sie exakt so zu positionieren, wie er sie haben wollte. Sein Herz schlug heftig, und seine Seele wollte sich aus ihrem Gefängnis befreien. Er begann, sich in ihr zu bewegen.
„Langsamer“, stöhnte sie, als ihr Körper sofort reagierte, heiß und feucht und leidenschaftlich. „Es ist zu lange her für mich, Rafael, bitte. Du musst langsamer sein, oder ich halte das keine Minute aus.“
Das wollte er auch gar nicht. Er verlangte es nicht. „Sag meinen Namen.“ Er wollte, dass sie schrie, wollte es jetzt sofort, und deshalb suchte er ihr Zentrum und liebkoste es mit dem Daumen. „Sag ihn.“
Als sie den Höhepunkt erreichte, schrie sie laut, ein gebrochenes Wort, das ihren Lippen entschlüpfte, sowohl Flehen wie Fluch. Sie klammerte sich an ihn und drängte ihn, ihr zu folgen.
Rückhaltlos gab er sich der Ekstase hin und zur Hölle mit dem Schmerz, der danach kommen würde.
Simone keuchte, als kleine Nachwellen des Höhepunkts ihren Körper schüttelten. Rafes Berührung wurde sanfter. Er rollte zur Seite und hielt sie dabei fest an sich gepresst.
„Bist du geschützt?“, fragte er rau.
„Vor einer Schwangerschaft? Ja.“ Davor, ihr Herz erneut an diesen Mann zu verlieren? Sie fürchtete, nein. Langsam stützte sie sich auf einen Ellbogen auf, um ihn besser betrachten zu können. Seine Augen glitzerten in dem schwachen Licht – unglaublich blau und beinahe befriedigt. Als sie sich über ihn schob und sich auf ihn setzte, lächelte er. Sie stützte die Hände zu beiden Seiten seines Kopfs ab, sodass ihr Haar nach vorn fiel und sie beide vor der Welt um sie herum abzuschirmen schien. „Ich will die Nacht mit dir verbringen“, flüsterte sie und küsste sein Kinn.
„Ja.“
„Die ganze Nacht.“
„Ja.“ Er zog sie zu einem weiteren Kuss zu sich herab. Nicht befriedigt, sagte ihr dieser Kuss. Nicht mal annähernd.
Gut.
Sie ließ sich von seiner Leidenschaft anstecken. Sie schwelgte in dem Gefühl seines harten, nackten Körpers, der den ihren verschlang. Diesmal wollte sie es langsam angehen, um sich hinterher ganz genau daran erinnern zu können. Er verstand sie ohne Worte. Langsam entzündete er von Neuem die Flammen ihres Verlangens – Berührung um Berührung.
Erst als sie sich bereits am Rand des Abgrunds befand, drang er in sie ein und führte sie geradewegs ins Paradies – an jenen Ort, an dem die Welt um sie herum versank und es nur noch einen Anker gab, dessen Name Rafael lautete.
Nach dem wundervollen Liebesspiel mit Simone döste Rafe. Er wollte wach bleiben, um jeden Moment voll auszukosten und sich später besser daran erinnern zu können, doch er spürte, dass er bald einschlafen würde. Rafe wusste, wie man nur für den Augenblick lebte.
Den Augenblick festzuhalten war der schwierige Part.
Ein Arm lag über seinem Kopf. Mit dem anderen Arm hielt er die
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