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Gestohlene Leidenschaft

Gestohlene Leidenschaft

Titel: Gestohlene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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ich nicht will, dass du mit deinen Rechtsberatern über mich redest und Entscheidungen über meinen Kopf hinweg triffst. Weil ich dich nicht will.“
    Wie Hammerschläge trafen die harten Worte ihr Herz und seines. Es waren Lügen, und doch war es Grace ernst damit. Und das war wohl der größte Widerspruch von allen. Sie brach das Herz eines herzlosen Mannes. Sie liebte jemanden, der keine Liebe erwidern konnte, selbst wenn er sich das einbildete.
    Er kannte sie nicht.
    Diese Worte musste Khalis erst mal verdauen. Ausdruckslos musterte er Grace. Aber er war plötzlich weiß um die Nase. „Ich glaube dir kein Wort.“
    „Muss ich denn noch deutlicher werden?“
    „Du hast Angst“, vermutete er.
    „Hör auf, mir zu sagen, was ich empfinde! Du hast ja überhaupt keine Ahnung!“
    „Woher auch, wenn du mir nichts erzählst“, gab er nüchtern zu bedenken.
    „Vielleicht will ich das auch gar nicht.“ Dieser Streit brach ihr das Herz, machte sie aber auch wütend. Sie fürchtete, Khalis würde sich von ihr abwenden, wenn sie ihm die Wahrheit erzählte. Gleichzeitig war sie so aufgebracht, dass sie ihn zurückstieß. Das ergab doch alles keinen Sinn!
    „Bring mich jetzt bitte zurück nach Alhaja. Nach Paris komme ich auch allein.“
    Nun wurde auch Khalis wütend. „Wie denn? Willst du vielleicht schwimmen?“
    „Wenn es nicht anders geht.“ Zornig funkelte sie ihn an. „Bilde dir bloß nicht ein, du könntest mich auf der verdammten Insel festhalten!“
    „Wie ich bereits sagte, bin ich nicht dein Exmann“, entgegnete er eisig.
    „Momentan ähnelst du ihm aber sehr“, wütete sie und wünschte sofort, sie könnte die gemeinen Worte zurücknehmen. Khalis war ganz anders als Loukas: sanft, fürsorglich und liebevoll. Und was tat sie? Sie stieß ihn zurück, weil sie nicht wollte, dass er sie zurückstieß. Feigling.
    „Und ich dachte, uns verbindet etwas ganz Besonderes“, sagte er wie zu sich selbst. „Offensichtlich habe ich mich getäuscht. Du hast recht, ich kenne dich überhaupt nicht. Du bist mir völlig fremd.“
    „Endlich siehst du es ein.“ Grace atmete tief durch. „Würdest du mich jetzt bitte zurück nach Alhaja bringen, damit ich meine Rückreise nach Paris organisieren kann?“
    Kalt und abweisend musterte er sie. Ein Mann, der hohe ethische Maßstäbe an sich und seine Mitmenschen legte und unfähig war, Fehler zu verzeihen. „Also gut“, stieß er schließlich hervor. „Steig schon mal ins Boot.“
    Während der kurzen Überfahrt kämpfte Grace verzweifelt mit den Tränen. Wie sehr wünschte sie sich, sie könnte dem Mann, den sie liebte, alles erzählen. Vielleicht brächte er doch Verständnis für ihre Situation auf und könnte ihr verzeihen. Doch tief in ihrem Herzen wusste sie, dass diese Hoffnung auf Sand gebaut war. Und selbst wenn Khalis ihr die Fehler der Vergangenheit verzieh … Ich verdiene seine Liebe gar nicht, dachte Grace tieftraurig.
    Vor ihnen tauchte die Insel mit dem mehrfach gesicherten Anwesen des alten Tannous auf. Die Glasscherben auf der Mauerkrone glitzerten in der Sonne. Geblendet wandte Grace den Blick ab.
    Wenige Minuten später vertäute Khalis das Boot am Steg. Während der ganzen Fahrt hatten sie kein Wort miteinander gewechselt. „Hol deine Sachen“, sagte er jetzt. „Ich lasse dich nach Paris zurückbringen.“
    „Bis Taormina reicht schon“, widersprach Grace schnell.
    „Ich sorge dafür, dass du sicher nach Paris kommst.“ Ein Gefühlssturm spiegelte sich in seinen schönen Augen, und auch Grace wurde das Herz noch schwerer.
    Wären die Dinge doch anders, dachte sie verzweifelt.
    Khalis rang sich ein wehmütiges Lächeln ab und hob die Hand, als wollte er Grace berühren. Sehnsüchtig wartete sie darauf. Doch er überlegte es sich anders und zog die Hand wieder zurück. „Auf Wiedersehen, Grace“, sagte er nur, sprang aus dem Boot und ging zur ‚Festung‘.
    Frustriert zog Khalis seine Bahnen im Pool, um den tiefen Schmerz zu betäuben. Zu dumm, dass er sich so verletzt fühlte. Wie ein geprügelter Hund. Und das hatte er sich auch noch selbst zuzuschreiben!
    Er machte eine Wende und verschärfte das Tempo, als wollte er seinem Schmerz davonschwimmen. Wie konnte ich nur so gefühlsduselig und romantisch sein, ärgerte er sich. Und Grace hatte ihm ins Gesicht geschleudert, was sie davon hielt. Ich will dich nicht!
    Die ganze Zeit hatte er das nicht wahrhaben wollen. Dabei hatte sie gleich am Anfang erklärt, dass sie keine Beziehung

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