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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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die Wange und machte lange, gleichmäßige Atemzüge. Seit er wieder das Zimmer betreten hatte, hatte er sie nicht ein einziges Mal angesehen. Obwohl er ihre Hilfe angenommen und sie nicht weggestoßen hatte, als sie ihn in die Wohnung geführt hatte, spürte sie, dass er mit aller Macht versuchte, seine Gefühle in Schach zu halten.
    Für eine Sekunde blitzte sein blindwütiges Gesicht vor ihr auf, das er heute Abend in jenem Seitenweg gemacht hatte, und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Nein, sie kannte diesen Mann wirklich überhaupt nicht. Nicht die Seiten, auf die es ankam.
    Jetzt, da sie wusste, wozu er fähig war, dankte sie dem Himmel, dass er sich so unter Kontrolle hatte.
    Mit einem tiefen Seufzer setzte sie sich ihm gegenüber auf die Couch und biss sich auf die Innenseite ihrer Lippe. Das würde eine lange Nacht werden.
    »Wird dir langsam wärmer?«, fragte sie, um das Schweigen zu durchbrechen.
    Er zeigte keinerlei Reaktion bis auf eine leichte Veränderung seines Atemrhythmus. Seine Augen waren immer noch geschlossen, die Tasse immer noch an seine Wange gepresst. Ganz kurz fragte sie sich, ob er wohl eingeschlafen war, entschied dann aber, dass das unmöglich war, so aufrecht, wie er dasaß.
    »Du warst nicht auf der Gästeliste«, sagte er mit rauer, tiefer Stimme ohne jede Spur von Gefühl.
    »Nein«, sagte sie leise. »War ich nicht.«
    Schweigen.
    »Was hattest du auf meiner Auktion zu suchen?«
    Wie viel konnte sie ihm erzählen, ohne ihrer beider Leben noch mehr aufs Spiel zu setzen? Wie viel Wahrheit konnte sie ihm wirklich anvertrauen?
    Nicht viel, riet ihr ihr Gewissen.
    »Man könnte sagen, ich war neugierig. Ich … habe das Sicherheitssystem umgangen.«
    Er machte ein humorloses Geräusch. Ein Zwischending zwischen einem Schnauben und einem Lachen. »Das passt ja«, murmelte er. »Das Karma hat ja einen sonderbaren Humor.«
    Kat machte ein finsteres Gesicht. Oh ja, das gute, alte Karma. Wenn man bedachte, dass er der Kriminelle war und sie den Einbruch verübt hatte, zeugte das Ganze von einer ziemlichen Ironie des Schicksals.
    »Nur eine Frage«, sagte er. »Warum eine Bombe? Ich meine, wenn du dich vor mir verstecken wolltest, hättest du das nicht etwas weniger theatralisch hinkriegen können?«
    Vor ihm verstecken? Das dachte er also? Sie hatte sich seinetwegen versteckt.
    »Ich hatte wirklich keine Wahl.«
    Der Blick, den er ihr zuschleuderte, schrie: Ja klar! »Das erwähntest du bereits. Jeder hat eine Wahl, Kat.«
    Sie nicht. Ihre Wahlmöglichkeiten waren an dem Tag zunichte­gemacht worden, als sie Peter Kauffman begegnet war.
    Sie wich seinem Blick aus. »Es spielt keine Rolle mehr.«
    »Deinetwegen habe ich jetzt jede Menge Zeit.« Er schlürfte seinen Tee, als sei alles in bester Ordnung, doch der scharfe Ton seiner Stimme riet ihr, auf der Hut zu sein. »Und ich denke, ich habe das Recht, es zu wissen. Wenigstens so viel schuldest du mir.«
    Ihr Widerstand begann zu bröckeln. Soweit sie das beurteilen konnte, schuldete sie ihm überhaupt nichts. Aber sie wusste auch, dass er nicht lockerlassen würde, solange sie ihm nicht wenigstens ein paar Brocken Wahrheit hingeworfen hatte. Sie beschloss, dass es nicht schaden konnte, ihm die Grundzüge darzulegen.
    »Du erinnerst dich sicher noch an Dr. Sawil Ramirez.«
    Er dachte einen Moment nach und nippte an seiner Tasse. »Dunkelhaariger Typ. Brasilianer, oder?«
    »Ja.« Er hatte in der Wohnung über ihr und Shannon gewohnt, und Pete war ihm mehrmals begegnet. »Ich erzählte ihm von meinem Verdacht, dass die verschwundenen Relikte aus dem Grab gestohlen worden seien. Er war überrascht, dass ich das so aufmerksam verfolgt hatte. Aber letztendlich war er mir dankbar dafür.«
    Mit diesen paar Sätzen war die Spannung in den Raum zurückgekehrt. Seine Hand schloss sich fester um die Tasse.
    Kat verschränkte die Arme vor der Brust. Sie würde sich deswegen nicht wieder schuldig fühlen. Wenn er die Wahrheit nicht hören wollte, hätte er nicht fragen sollen.
    »Eines Abends, als du gerade auf einer deiner ›Geschäftsreisen‹ warst, tauchte Sawil in meiner Wohnung auf. Er sagte, er habe den Beweis, den ich brauche, und dass ich nicht glauben würde, wer darin verwickelt sei.«
    Pete presste abwechselnd die Kiefer aufeinander und löste sie wieder. Kat wusste, was er dachte, aber er stritt es nicht ab, also fuhr sie fort.
    »Er hatte das, was ich ihm erzählt hatte, dem Supreme Council of Antiquities mitgeteilt und einen

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