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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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geschlossen.«
    »Großartig.« Er stemmte die Hände in die schlanken Hüften und sah sich in der Garage um, als dächte er über seine Möglichkeiten nach.
    Sie berührte das Medaillon an ihrer Brust und überlegte, welche sie selbst hatte. Sie hatte die Benzinkanister gefunden, die Marty am Telefon erwähnt hatte, aber es gab trotzdem nicht genug Benzin, damit zwei Fahrzeuge von hier verschwinden konnten, und in Anbetracht der Wetterlage würde die Limousine auch ziemlich nutzlos sein. Damit hatte sie mit Ach und Krach die letzten zehn Meilen bis zur Farm geschafft, als der Schnee immer tiefer geworden war. Also blieb nur noch der Pick-up. Sie wollte nach Philly, und er wollte aus dieser Garage raus.
    Sie rang innerlich mit ihrer Unentschlossenheit und biss sich auf die Lippe. Am liebsten hätte sie ihm die Meinung gesagt, weil er solch ein Idiot war, wusste aber, dass sie das nicht weiterbringen würde. Also versuchte sie es stattdessen auf die sanfte Tour. »Ich weiß, wo wir Sprit herkriegen, aber dafür musst du mir erst einen Gefallen tun.«
    Er drehte sich langsam zu ihr um, und seine Augen sahen aus, als könnten sie ein Loch durch sie hindurchbrennen. Und Kat hatte das Gefühl, als täten sie das auch. Doch sie weigerte sich, vor diesem Blick zurückzuweichen, verlagerte nur ihr Gewicht auf das andere Bein und hob das Kinn in Abwehrstellung. Dann war er eben sauer auf sie. Dann hatte sie ihn eben angelogen. Na und? Er hatte auch ziemlich widerliche Dinge getan.
    »Oh, aber natürlich«, murmelte er, verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich breitbeinig und angriffslustig vor sie. »Schieß los! Ich bin ganz Ohr. Was kann ich für dich tun, Kat? Bitte, sag’s mir! Ich bin ganz wild drauf, dir zu helfen.«
    Nein, nicht bloß ein Idiot. Jetzt verhielt er sich wie ein absoluter Vollidiot. Sie lehnte es ab, sich auf sein Niveau herabzulassen. »Ich muss nach Philadelphia.«
    »Und was habe ich damit zu tun?«
    Sie blickte zu dem Transporter hinüber.
    Jetzt schien es ihm zu dämmern. »Mit diesem Wagen?«
    Sie nickte.
    »Meinem Wagen«, wiederholte er.
    »Die Limousine wird es bei dem Schnee nicht schaffen. Und außerdem ist nicht genug Benzin für beide Autos da, um von hier wegzukommen. Also … dachte ich, wir könnten zusammen fahren. Ich kann dich ja nicht ohne Transportmittel hier draußen zurücklassen.«
    »Wie großzügig von dir!« Seine Brauen zogen sich zusammen. »Warum musst du nach Philly?«
    Sie zögerte, denn sie war sicher, dass die Wahrheit alles noch schlimmer machen würde. Aber welche Wahl hatte sie schon? »Ich habe telefoniert. Ein Freund eines Freundes ist bereit, mir zu helfen. Uns, wenn du willst. Aber erst müssen wir nach Philadelphia.«
    »Ein Freund«, sagte er mit beherrschtem Argwohn. »Jemand von der Regierung?«
    »So etwas in der Art.«
    Er musterte sie einen Augenblick. »Dein Freund eines Freundes ist nicht zufällig ein Bekannter von Slade, oder?«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Vielleicht.«
    »Vielleicht«, wiederholte er. Dann schüttelte er voll Abscheu den Kopf. »Nein, ich glaube eher, ganz bestimmt. Du willst es mir einfach immer wieder unter die Nase reiben, was?« Er wandte sich ab und betrachtete ein Regal an der Wand gegenüber.
    »Das ist nicht wahr«, sagte sie rasch.
    »Mir ist scheißegal, was wahr ist und was nicht«, sagte er in scharfem Ton. »Alles, was ich will, ist von hier zu verschwinden.«
    Seine Worte waren direkt und unmissverständlich, doch seine Körpersprache verriet noch etwas anderes: Enttäuschung, Zorn … Eifersucht?
    Letzteres ganz bestimmt nicht. Nicht, nachdem er sie vor Jahren so mir nichts, dir nichts hinter sich gelassen hatte. »Pete –«
    Ein lauter Knall zerriss die Stille. In einer Salve von Schüssen, die klang wie die Fehlzündungen einer ganzen Garage voller Autos, prallte Metall auf Metall. Die Holzverkleidung der Außenwand zerplatzte und splitterte mit einem lauten Krachen.
    Im ersten Moment stand Kat noch da, bereit, in der Diskussion um das Transportmittel auf stur zu schalten, im nächsten warf Pete sich auf sie und riss sie hart zu Boden. Ihr Rücken und ihre Schultern bekamen die ganz Wucht des Aufpralls ab. Ihr Schädel knallte auf den unerbittlichen Beton. Ein Holzregal hinter ihnen wurde von Kugeln zerfetzt. Eine Dose mit Nägeln flog durch die Luft und ließ Metallteile auf sie herabregnen.
    Kat kreischte. Pete schob seinen Körper noch weiter über ihren, schirmte ihren Kopf mit seinen Armen ab und

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