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Gestorben um zu leben (SPUKVERWALTUNG OHG) (German Edition)

Gestorben um zu leben (SPUKVERWALTUNG OHG) (German Edition)

Titel: Gestorben um zu leben (SPUKVERWALTUNG OHG) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Schwekendiek
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Skelette, die wieder reglos an der Wand lehnten.
    Endlich hatte ich meine Kartei auf einem relativ aktuellen Stand.
    „Nun zu dir“, sagte ich und betrachtete Frank. Auf mich wirkte er unauffällig, aber das musste wohl so sein. Er war in der Lage, wie ein Chamäleon die Färbung jedes gewünschten Produkts anzunehmen, ohne eigene Elemente einzubringen. Unbegrenzte Anpassungsfähigkeit, eine Eigenschaft, die unter Menschen dieser Art durchaus erwünscht ist; hier in der Hölle kann er damit nicht punkten, hier liegt die Seele bloß. Deshalb wusste ich genau, dass es sich um einen Opportunisten handelte, der für persönliche Vorteile alles tun würde. Na ja, Vorteile gibt es hier nicht mehr, er ist verdammt, wie alle hier.
    „Du warst ziemlich erfolgreich, es gibt außer Politikern, Priestern und Bankern nur wenige Menschen, die in der Lage sind, glaubwürdige Lügen als unumstößliche Wahrheiten zu verkaufen. Herzlichen Glückwunsch, damit hast du dir zweihundert Jahre als Poltergeist erarbeitet. Du wirst deinen Dienst sofort antreten. Hier ist das Regelbuch. Du solltest es aufmerksam lesen und dich daran halten. Übrigens, keine der Regeln ist verhandelbar.“
    Entsetzt blickte er in das kleine Handbuch und begann zu lesen. „Was soll das heißen? Ich darf keinen Einfluss auf lebende Menschen ausüben? Ich darf den Geist eines lebenden Menschen nicht übernehmen? Ich muss Angst und Schrecken verbreiten, ohne mich zu erkennen zu geben?“ Er brach ab und warf das Handbuch beiseite. „Das werde ich bestimmt nicht tun“, erklärte er wütend. „Ich bin das kreative Gehirn, das hinter einer weltweiten Werbekampagne mit globaler Kundenanpassung steht. Ich bin der treibende Kopf ...“
    „Du bist ein ziemlich toter treibender Kopf, und dein kreatives Gehirn darf sich daran austoben, ordentlichen Spuk zu veranstalten.“
    „Das will ich nicht.“
    „Ach wirklich?“ Ich lachte leise auf. „Wie du meinst. Ich bin sicher, für dich werde ich auch noch einen Platz in der Heizungsanlage des Fegefeuers finden. Dort werden kreative Geister gebraucht, um die Kohlen in gemessenen Tanzschritten in die Glut zu werfen oder mit den Flammen um die Wette zu knistern.“
    „Nein.“ Er schrie auf und versuchte wegzulaufen. Sinnlos, natürlich.
    „Ich glaube, du hast es noch immer nicht begriffen. Du bist tot, und du bist in der Hölle. Hier erhältst du die Belohnungen für alles, was du zu Lebzeiten getan hast.“
    „Aber ich habe doch nur ...“
    Ich seufzte. Aber immerhin hat jeder Verurteilte das Recht, über die Vergehen und Strafen aufgeklärt zu werden. Meine Finger tanzten über die Tastatur, ich rief die recht umfangreiche Kartei von Frank auf.
    „Lassen wir deine Kindheit mal außen vor und kommen zu deinem Studium. Du hast deine Kommilitonen belogen, um dir ihre Arbeiten anzueignen. Du hast zwei Frauen geschwängert und dann sitzen gelassen, ohne die Verantwortung zu übernehmen oder dich gar an den Kosten für die Erziehung der Kinder zu beteiligen. Du hast bei einem Autounfall einen Mann getötet und bist geflohen ...“
    „Er war tot, ich konnte ihm doch gar nicht mehr helfen.“
    „... du hast einen Mann durch üble Nachrede in den Selbstmord getrieben. Eine beachtliche Karriere, schon bevor du überhaupt Fuß in der Arbeit gefasst hast. Nun gut, nachdem du deinen Arbeitsplatz durch Intrigen bekommen konntest, bist du eifrig darangegangen, die Menschen mit der Werbung in die Irre zu führen, und du hast viele andere Leute mit in diesen Sumpf von Verrat und Lügen hineingezogen. Das Meisterstück an Bösartigkeit ist aber wohl der Vertrag, den du mit Satan abgeschlossen hast.“
    Er grinste selbstgefällig. „Es war mir dadurch möglich, Abfall und billige Chemikalien als hochwertige Produkte zu vermarkten, und die Leute haben mir jedes Wort geglaubt. So konnte ich die Konkurrenz vom Markt drängen und sogar die Marketingagentur übernehmen. Das beste Geschäft meines Lebens.“
    „Du kannst wirklich stolz darauf sein“, bemerkte ich. „Mein Chef hat dich schon mal als Musterschüler bezeichnet. Aber du hast doch auch nicht vergessen, was du im Vertrag als Gegenleistung zugesagt hast?“
    „Meine Seele gehört dem Teufel.“
    „Richtig. Aber ich glaube fast, du hast es noch nicht begriffen. Deine Seele ist kein abstrakter Begriff. Das bist du, so wie du jetzt hier vor mir stehst. Und du hast, beim Schwefelgestank des Chefs, genau das zu tun, was ich dir sage. Du wärst nicht der Erste, der glaubt,

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