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Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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sagt Carolina. Bis dahin ist der Mord an Magdalena Feddersen fast vergessen. Und ob überhaupt jemand versteht, dass der Roman die Wahrheit weitertragen will, muss man auch erst abwarten.«
    Die Staatsanwältin drückte ihr Bedauern darüber aus, dass zur Stunde noch nicht völlig klar sei, warum die Frau des bekannten und beliebten Schauspielers Severin Dogas ins versiegelte Haus des ersten Mordopfers eingedrungen sei. Es gebe zwar Vermutungen, doch sei es derzeit noch zu früh, sie auszusprechen. Vor allem wolle man die Ermittlungen nicht gefährden.
    »Sie müssen Ihrem Schwiegersohn sagen, was Sie wissen«, raunte Tove über die Theke. »Anscheinend hat er keine Ahnung, dass Valerie Feddersen mit Frettchen gemeinsame Sache macht.«
    Aber Mamma Carlotta winkte ab, ohne lange zu überlegen. »Völlig unmöglich! Ich habe Carolina versprochen, nichts zu verraten. Und außerdem …« Sie steckte die Nase in die Tasse, in die Tove soeben ein zweites Mal einen dreifachen Espresso gegossen hatte, und zögerte.
    »Und außerdem darf er nicht wissen, dass Sie im zweiten Mordfall Schmiere gestanden haben«, ergänzte Tove.
    Die Tür öffnete sich, und Fietje betrat den Imbiss. Er würdigte Carlotta keines Blickes, setzte sich ans andere Ende der Theke und winkte ein Jever herbei. Auf der Mattscheibe lobte die Staatsanwältin gerade die Arbeit der Polizei, vor allem die des leitenden Ermittlers Wolf, was Carlotta von Fietjes abweisendem Verhalten ablenkte. Strahlend sah sie jedem einzelnen Gast ins Gesicht und hoffte, dass wenigstens einer darunter war, der ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zum Hauptkommissar kannte. Aber sie wurde enttäuscht. Nicht einer gratulierte ihr zu ihrem Schwiegersohn.
    Die Staatsanwältin forderte die Öffentlichkeit und vor allem die Presse auf, die Polizei ungehindert ihre Arbeit tun zu lassen, sie zu unterstützen, wo es nötig sei, und geduldig die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten. Mamma Carlotta rutschte von ihrem Hocker, nahm ihre Kaffeetasse und stellte sie neben Fietjes Bierglas. »Warum reden Sie eigentlich nicht mehr mit mir?«
    Der Strandwärter ließ den Blick nicht vom Fernseher. »Sie haben das silberne Rechteck nicht wieder an Ihrem Armband befestigt.«
    Mamma Carlotta ließ ihr Bettelarmband klimpern. »Es gehört nicht mir, ich habe mich geirrt. Mir scheint, es gehört an das Armband meiner … meiner Bekannten.«
    »Der zweiten Toten.«
    Immer noch sah Fietje auf den Bildschirm, aber Mamma Carlotta war sicher, dass er nichts von dem aufnahm, was die Staatsanwältin sagte. Sie forschte in seinem Gesicht, von dem unter seinem struppigen Bart nicht viel zu sehen war, und wünschte sich, dass seine hellen, klaren Augen sich endlich auf sie richten würden. »Denken Sie wirklich, dass ich mit diesem Mord etwas zu tun habe, Fietje?«, fragte sie leise. Fietje starrte schweigend in das Gesicht der Staatsanwältin, die es gerade ablehnte, den Aufenthaltsort Severin Dogas’ bekannt zu geben, und die Journalisten eindringlich bat, dem schmerzbewegten Witwer seine Ruhe zu lassen.
    »Oder reden Sie nicht mit mir, weil ich Ihnen nicht die Wahrheit gesagt habe?«
    Fietje gab immer noch keinen Mucks von sich, aber Mamma Carlotta sah, dass seine gekränkte Miene sich allmählich auflöste und er nur auf ein gutes Argument wartete, um ihr verzeihen zu können, ohne seinen Stolz zu verraten. Als er sich ein weiteres Jever bestellt hatte, sagte er schließlich: »Also gut. Wenn Sie versprochen hatten, nichts zu verraten, dann mussten Sie sich wohl daran halten.«
    Mamma Carlotta nickte feierlich. »Eigentlich gilt so ein Versprechen zwar über den Tod hinaus, aber jetzt weiß sowieso alle Welt, dass die Frau von Severin Dogas nachts in das Haus von Magdalena Feddersen eingestiegen ist.«
    »Nur dass Sie dabei Schmiere gestanden haben, das weiß niemand«, ergänzte Fietje.
    Mamma Carlotta sah ihn ängstlich an. »Sie werden doch nicht darüber reden?«
    Fietje winkte ab. »Wo denken Sie hin!«
    »Allora, Fietje …« Mamma Carlotta rückte ein Stück näher an den Strandwärter heran, ohne auf Toves ärgerlichen Blick zu achten. »Haben Sie in der Nacht irgendwas beobachtet? Sie haben mich in dem Gebüsch gefunden. Da könnte es doch sein, dass Sie auch etwas anderes gesehen haben.«
    Fietje erinnerte Tove an das Jever, das er noch nicht erhalten hatte, und schimpfte ihn einen Schwindler, als er zu hören bekam, dass die sieben Minuten, die ein Pils brauchte, noch nicht vorüber

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