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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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nicht gedacht, daß Sie es bis hierher schaffen. Willkommen bei Mischkara!«
    »Sie sind also das Oberhaupt der Piraten.« Janeway hatte eine direkte Verbindung geahnt, doch Yashars hoher Rang erstaunte sie.
    Aren verzog das Gesicht und hob eine mit Schwimmhäuten ausgestattete Hand. »Ich bitte Sie, Captain. Ich bin das Oberhaupt der Ja’in. Die Bezeichnung ›Piraten‹ finde ich viel zu vulgär.«
    Janeway stand auf. Ihr geschundener Leib protestierte mit dumpfem Schmerz, aber der Ärger drängte ihn an den Rand der Wahrnehmung. »Eine vulgäre Bezeichnung für vulgäre Leute. Wo ist Kes?«
    »Welch energischer Ton!« entfuhr es Aren mit gespieltem Entsetzen. Das Lächeln blieb auf seinen Lippen. »Sie brauchen nicht so aggressiv zu sein, Captain. Kes ist tatsächlich hier und bei bester Gesundheit, wie ich Ihnen versichern darf. Kes, Teuerste…« Er drehte den Kopf und winkte jemandem zu, der sich nicht im Erfassungsbereich der Übertragungskamera befand. »Kommen Sie und grüßen Sie Captain Janeway, die sich große Sorgen um Sie macht.«
    Eine Sekunde später erschien das Gesicht der Ocampa auf dem Schirm. Nicht etwa Furcht glänzte in Kes’ großen Augen, sondern Zorn.
    »Kes«, sagte Janeway und trat unwillkürlich einen Schritt vor, als wollte sie die Frau im Projektionsfeld berühren. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Hat er Ihnen irgendein Leid zugefügt?«
    Die blonde Ocampa schüttelte den Kopf. »Nein, Captain.
    Aren sagt die Wahrheit, zumindest in dieser Hinsicht. Man hat mich nicht schlecht behandelt. Sind bei Ihnen alle wohlauf?«
    »Ja«, erwiderte Janeway.
    »Na bitte.« Aren trat vor und wollte den Arm um Kes’
    Schultern legen, aber sie wandte sich sofort von ihm ab.
    So ist es richtig, dachte Janeway anerkennend. Laß dir nichts gefallen.
    Aren reagierte gut und wich ein wenig beiseite, als sei er bereit, Kes’ Wünsche zu respektieren. Seine Aufmerksamkeit galt nun wieder Janeway.
    »Verlieren wir keine Zeit mit Höflichkeitsfloskeln, Aren.
    Wenn Sie Kes jetzt sofort zu uns zurückkehren lassen, ergreifen wir keine Vergeltungsmaßnahmen. Ich gebe Ihnen mein Wort.«
    »Und der halbe Delta-Quadrant weiß, wieviel Ihr Wort wert ist, Captain«, erwiderte Aren glatt. »Aber das gilt auch für mich. Haben Sie die Sternkarten überprüft, die Sie von mir erhielten?«
    »Ja«, sagte Janeway widerstrebend.
    »Beinhaltete das Speichermodul etwas anderes als die Daten, die ich Ihnen ankündigte?«
    »Nein.«
    »Dann hat ein faires Geschäft stattgefunden. Kes für die Sternkarten.« Aren zuckte mit den Schultern. »Ich sehe da überhaupt kein Problem.«
    »Sie verhalten sich so, als wüßten Sie viel über uns«, sagte Chakotay mit trügerisch ruhiger Stimme. »Aber Sie täuschen sich, wenn Sie glauben, wir ließen ein Besatzungsmitglied einfach so zurück.«
    »Ah, Commander Chakotay«, erwiderte Aren mit einer
    Herzlichkeit, die völlig fehl am Platz war. »Man hat mir auch von Ihnen berichtet. Es ist schade, daß wir nicht unter angenehmeren Umständen miteinander sprechen können. Nun, genug damit.« Seine Züge verhärteten sich, und in den Augen blitzte es. »Die für Kes bestimmte Falle hat niemanden in Gefahr gebracht. Ich hätte Sie mühelos töten können, Captain, Sie und die anderen. Aber ich ließ Sie leben und gab Ihnen die Informationen, die Sie wünschten. Das sollte Ihnen eigentlich zeigen, daß ich keine feindseligen Absichten gegen Sie hege.
    Ich habe, was ich wollte. Und wenn Sie so klug sind, wie die Gerüchte behaupten, verlassen Sie Mischkara.« Seine Stimme klang plötzlich eisig. »Dann geschieht niemandem ein Leid.
    Glauben Sie mir: Ein solches Angebot unterbreite ich nur wenigen Leuten, die es wagen, mir die Stirn zu bieten.
    Akzeptieren Sie mein Wohlwollen.«
    Es reichte Janeway. »Ihr Wohlwollen? Sie spionieren uns aus, um unsere Schwächen festzustellen. Sie bereiten eine Falle vor. Sie setzen drei Mitglieder meiner Crew außer Gefecht – in einem Fall mit roher Gewalt -und entführen ein viertes. Sie beschädigen mein Schiff, während wir Sie verfolgen, wozu wir jedes Recht haben, und durch Ihre Schuld werden Dutzende von Besatzungsmitgliedern verletzt. Jetzt halten Sie Kes gefangen, was Sie ganz offen zugeben. Und das alles bezeichnen Sie als Wohlwollen?«
    »In der Tat«, bestätigte Aren mit einer Unbewegtheit, bei der es Janeway kalt über den Rücken lief.
    Einige Sekunden lang schwiegen sie und musterten sich nur stumm. Janeway schob das Kinn vor und kniff

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