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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Voyager.
    »Kompensieren!« rief Janeway. Das Feuer des Zorns brannte in ihr. Sie hatte es satt, immer wieder so durchgeschüttelt zu werden, als sei die Voyager eine Ratte im Maul eines Terriers.
    Wenn sie die Piraten erwischte…
    »Captain, die Sensoren spielen verrückt!« Janeway glaubte fast, einen Hauch von Panik in Kims Stimme zu hören. »Sie liefern keine vernünftigen Daten mehr!«
    Eine heftige Erschütterung erfaßte das Schiff. Es wurde dunkler auf der Brücke, und dann flackerte das Licht. Plötzlich spürte Janeway, wie sie nach oben schwebte. Sie wußte, was geschehen war, reagierte instinktiv und hielt sich an den Armlehnen des Kommandosessels fest, während die Beine weiterhin in Richtung Decke strebten.
    »Die künstliche Schwerkraft ist ausgefallen!« rief sie.
    »Halten Sie sich irgendwo fest! Mr. Kim, sorgen Sie sofort dafür, daß an Bord wieder normale Gravitationsverhältnisse herrschen!« Sie fühlte einen sanften Druck an ihren Beinen, drehte den Kopf und sah den Doktor. Nur er blieb vom Ausfall der künstlichen Schwerkraft unbetroffen, drückte ihre Beine nach unten und schob sie mit sanftem Nachdruck in den Kommandosessel zurück. Voller Dankbarkeit dachte sie an Henry Starling, einen Tüftler aus dem zwanzigsten Jahrhundert der Erde: Auf ihn ging der autonome holographische Projektor zurück, der dem Doktor ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit gewährte. Sie war sehr froh darüber, daß er sich nun auf der Brücke befand.
    »Ich versuche es…« Kim hatte die Beine um seinen Sessel geschlungen, und seine Finger flogen über die Schaltflächen.
    Kurz darauf erzielte er einen Erfolg: Janeway fiel das letzte Stück und sank beim Aufprall mehr als zehn Zentimeter tief in die Polster des Kommandosessels. Dumpfes Pochen und
    mehrstimmiges Stöhnen um sie herum teilten ihr mit, daß einige Brückenoffiziere nicht so weich landeten wie sie.
    »Doktor, bitte kehren Sie zur Krankenstation zurück, wenn hier niemand ernsthaft verletzt wurde«, wies sie den Arzt an und drehte sich nicht einmal zu ihm um. Einige Sekunden lang herrschte Stille – vermutlich schätzte er die Situation ein –, und dann hörte Janeway, wie sich die Tür des Turbolifts öffnete und wieder schloß.
    »Was hat uns getroffen, Tuvok?«
    »Ein Ionenimpuls. Ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. In diesem Sturm scheint es von solchen Impulsen regelrecht zu wimmeln, und sie stellen eine nicht unerhebliche Gefahr dar.«
    Paris brummte etwas, das wie »Wir wissen bereits, daß die Dinger gefährlich sind« klang. Janeway ging nicht darauf ein.
    »Schadensbericht.«

»Die Kapazität der Schilde ist auf vierzig Prozent gesunken«, sagte Kim. »Der Ausfall der künstlichen Schwerkraft führte dazu, daß sich viele Besatzungsmitglieder verletzten, aber der Doktor ist inzwischen wieder in der Krankenstation und kümmert sich um alles.«
    »Bringen Sie uns über einen der Pole, Tom«, wandte sich Janeway an den Piloten. »Dort müßte der Ionensturm weniger stark sein. Vielleicht können wir dadurch das Schlimmste vermeiden.«
    »Aye, Captain.« Paris hatte diese Worte gerade erst
    ausgesprochen, als Janeway flackerndes Licht sah, das einen weiteren Ionenimpuls ankündigte.
    »Festhalten!«
    Erneut wurde es dunkel auf der Brücke, und diesmal ging das normale Licht nicht wieder an. Sie mußten sich mit der Notbeleuchtung begnügen – und dem pulsierenden Glühen der Alarmstufe Rot.
    »Zu einem der Pole, Tom!«
    Das Schiff erbebte mehrmals, neigte sich immer wieder von einer Seite zur anderen, aber schließlich gelang es dem Piloten, die Voyager über den Südpol zu steuern. Die Heftigkeit des Ionensturms ließ ein wenig nach, zerrte aber auch weiterhin an dem Starfleet-Schiff. Janeway atmete tief durch und wollte einen Statusbericht anfordern, als Kim sagte:
    »Captain, jemand versucht, sich mit uns in Verbindung zu setzen!«
    »Ich wußte es«, erwiderte Janeway leise. Etwas lauter fügte sie hinzu: »Auf den Schirm.«
    Ein attraktives, intelligentes Gesicht erschien im zentralen Projektionsfeld, präsentierte ein hochnäsiges Lächeln. Janeway erkannte die Züge sofort, und die Überraschung in den Mienen der Brückenoffiziere teilte ihr mit, daß es ihnen ebenso erging.
    »Aren Yashar«, sagte sie kühl.
    Der Rhulani verneigte sich, was einer Bestätigung gleichkam.
    »Ah, Captain Janeway. So sieht man sich wieder. Ich bin von Ihnen beeindruckt. Natürlich habe ich großen Respekt vor der Voyager und ihrer Crew, aber ich hätte

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