Gestrandet
trotzig die Augen zusammen.
»Wir sollten uns treffen«, sagte Aren schließlich. »Sehen Sie sich Kes’ neues Zuhause an – es findet bestimmt Ihre Anerkennung.«
Janeway öffnete den Mund, um eine zornige Antwort zu geben, aber Aren kam ihr zuvor.
»Sparen Sie sich das, Captain. Sie können mich beschimpfen und verfluchen, sobald wir uns persönlich gegenüberstehen, aber von dieser Art der Kommunikation habe ich genug. Ich bin sicher, daß meine Gastfreundschaft Sie von meiner Aufrichtigkeit überzeugen wird.«
»Warum sollten wir Ihnen vertrauen?«
»Bisher habe ich immer mein Wort gehalten. Wenn ich Ihnen versichere, daß während unserer Begegnung niemand von Ihnen zu Schaden kommen wird, so können Sie sich darauf verlassen. Wir Ja’in sind nicht völlig ohne Ehre, Captain.«
»Audioverbindung unterbrechen«, sagte Janeway. Als Kim nickte, fügte sie hinzu: »Meinungen?«
»Ich traue dem Burschen nicht weiter, als ich ihn werfen kann«, sagte Paris sofort.
»Mir geht es ebenso, Mr. Paris, das versichere ich Ihnen«, entgegnete Janeway.
»Ich glaube, daß Neelix recht hat«, ließ sich Chakotay vernehmen. »Es scheint Aren tatsächlich nur um Kes zu gehen.
Bei anderen Besatzungsmitgliedern fanden keine
Entführungsversuche statt, und er hatte Recht mit seinem Hinweis: Er hätte Sie und die anderen tatsächlich mühelos töten können, Captain.«
»Vielleicht glaubt er wirklich, daß wir den Flug fortsetzen, wenn er uns zeigt, daß Kes gut behandelt wird«, sagte Tuvok.
»Wir könnten einen genauen Eindruck von der Umgebung gewinnen und nach schwachen Punkten Ausschau halten.
Darin sehe ich unsere einzige Möglichkeit. Immerhin wissen wir nicht, wo sich Kes befindet.«
»Ich schließe mich dieser Einschätzung an, obwohl sie mir nicht gefällt. Fähnrich, Audioverbindung wiederherstellen.«
Janeway wandte sich dem Hauptschirm zu. »In Ordnung, Aren. Wir beamen uns auf den Planeten.«
»Ich fürchte, das geht nicht. Wenn Sie von Mr. Kim eine entsprechende Analyse vornehmen lassen, so werden Sie feststellen, daß Ihr Transporterstrahl Mischkaras
Verzerrungsfeld nicht durchdringen kann. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als ein Shuttle zu benutzen. Ich übermittle Ihnen die Koordinaten. Und bitte lassen Sie die Phaser an Bord der Voyager.«
Janeways Unbehagen wuchs. Aren wußte mehr über sie, als ihr lieb war.
»Fähnrich?«
»Er hat recht, Captain.«
»Na schön, Commander Yashar«, sagte Janeway. Sie
benutzte absichtlich den Nachnamen und betonte damit die Förmlichkeit der Situation. »Eine Gruppe von uns wird…«
»Ich sage Ihnen, wen Sie mitbringen sollen.« Zwar sprach Aren noch immer ganz ruhig, aber gleichzeitig blieb seine Stimme bei diesen Worten nicht ohne eine gewisse Schärfe.
»Ich möchte gern Sie kennenlernen, den Vulkanier Tuvok, das interessante Halbblut B’Elanna Torres, Mr. Neelix, der meiner lieben Kes aus ganz bestimmten Gründen sehr nahe steht, einen der seltsamen blaugrünen Leute und noch jemand, den Sie auswählen dürfen, Captain.« In den Augen des Rhulani funkelte es. »Entscheiden Sie sich für eine interessante und amüsante Person.«
»Janeway Ende.« Sie unterbrach den Kom-Kontakt, weil sie plötzlich fürchtete, die Kontrolle über sich zu verlieren, und das durfte auf keinen Fall geschehen. Aren öffnete den Mund, um zu protestieren, doch dann verschwand er vom
Hauptschirm, der wieder den Planeten Mischkara zeigte.
»Ein unerträglicher Bursche«, sagte Paris.
»Das ist eine Untertreibung, Mr. Paris«, erwiderte Janeway und machte keinen Hehl aus ihrer Verachtung. »Gehen wir, Tuvok.« Sie wandte sich an Chakotay. »Sie haben das
Kommando, Commander. Benachrichtigen Sie den Hangar –
dort soll ein Shuttle auf den Start vorbereitet werden. Und ich möchte, daß uns Fähnrich Bokk dort erwartet. Mr. Paris, Sie begleiten uns. Für den Flug durch den Ionensturm brauchen wir einen guten Piloten, und außerdem…« Sie lächelte schief.
»Aren wollte jemanden, der ungewöhnlich ist, und deshalb nehme ich eine möglichst normale Person mit.«
»Freut mich, daß der Captain meine außerordentlichen Qualitäten zu schätzen weiß«, gab Paris mit trockenem Humor zurück und stand auf.
»Wir müssen mit einer Falle rechnen«, sagte Tuvok.
»Vielleicht will Yashar versuchen, auch uns
gefangenzunehmen. Alles deutet darauf hin, daß es ihm nur um Kes geht, aber wir können nicht ganz sicher sein.«
»Worauf wollen Sie hinaus?« fragte
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