Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)
haben, wie dies auch von Fastenkuren her bekannt ist. Man stellt sich also entweder von vornherein auf die denkbaren Nebenwirkungen (bis hin zu Migräneattacken und epileptischen Anfällen bei Epileptikern) ein, oder beginnt die Diät sanfter und vermeidet auf diese Weise einen Großteil der Nebenwirkungen .
5.3 Ketogene Diäten
Wird der Kohlenhydratanteil in der Nahrung eine längere Zeit lang auf unter 30 g pro Tag reduziert , benötigt das Gehirn – ähnlich wie beim Fasten – eine weitere Energieversorgung zusätzlich zur Glukose, und zwar deutlich schneller, als dies bei den Diäten des vorangegangenen Abschnitts der Fall ist . Wie bereits erläutert wurde, werden dazu in der Leber Fetta b bauprodukte in sogenannte Ketonkörper umgewandelt, die von den Org a nen und – nach der Reaktivierung der zerebralen Ketolysefähigkeit – auch vom Gehirn für die Energiegewinnung genutzt werden können. Befinden sich im Blut schließlich mehr Ketonkörper als Glukose, spricht man vom Zustand der „Ketose“.
Das Erreichen der Ketose kann durch Anwendung von Kestostix-Teststreifen aus der Ap otheke – die dabei kurz in den Urin gehalten werden – relativ verlässlich überprüft werden. Absolut sicher ist man dabei allerdings nicht, denn der Test schlägt nur dann positiv aus, wenn Keto n körper über die Niere ausgeschieden werden. Wenn jedoch alle Organe bereits vollständig ketolysefähig sind und die Ketonkörper effizient verbraucht werden, muss dies nicht unbedingt der Fall sein.
Ist der Zustand der Ketose Ziel der Diät, nennt man die Diät ketogen . In diesem Sinne gehören auch die Anfangsphase (Phase I) der Atkins-Diät und der South-Beach-Diät zu den ketogenen Diäten. Allerdings versteht man unter dem Begriff „Ketogene Diät“ – speziell im Rahmen der Epile p siebehandlung – üblicherweise eine ganz bestimmte sehr fettreiche Diät (Fettanteil an den Gesamtkalorien >= 80%). Im Folgenden soll der Begriff „ketogene Diät“ jedoch allgemein er im Sinne einer Diät, die den Zustand der Ketose zum Ziel hat, verwendet werden.
Ketogene Diäten haben sich insbesondere bei Epilepsien bewährt. An einem erheblichen therapeutischen Nutzen bei der Epilepsiebehandlung kann heute kein Zweifel mehr bestehen. Daneben konnten günstige Wi r kungen bei Depressionen, Migräne und verschiedenen anderen Erkranku n gen nachge wiesen werden. Auch werden positive Effekte bei der Verme i dung und Behandlung von Krebserkrankungen diskutiert.
Bei der Anwendung der ketogenen Diät wird meist auf einen recht hohen Fettanteil in der Nahrung geachtet . Werden die eingesparten Kohlenhydr a te allerdings im Wesentlichen durch Proteine und nicht durch Fett e ersetzt , ist ein Zustand der Ketose für entsprechend disponierte Personen mitunter kaum zu erreichen . Möglicherweise verstärkt der Körper bei ihnen vorra n gig die Glukoneogenese (Produktion von Glukose aus den reichlichen Nahrungsproteinen), anstatt auf den Fettstoffwechsel umzustellen. Günstig kann sich in diesen Fällen eine Reduzierung der Kalorienaufnahme au s wirken, da der Körper dann eher versuchen wird, die fehlenden Kalorien aus dem Körperfett bereitzustellen. Indirekt ist eine solche Ernährung also gleichfalls reich an Fett, allerdings an Körperfett. Man sollte sich jedoch immer nur kurzzeitig unterkalorisch ernähren.
Vor der Anwendung einer ketogenen Diät sollte n Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen . Auch ist die regelmäßige Überprüfung der Blutwerte zu empfehlen. Ein sehr schneller und radikaler Einstieg in die ketogene Diät kann in den Anfangstagen schwere Stressreaktionen und Hypoglykämien (Unterzuckerungen) zur Folge haben. Auf so etwas sollten Sie also eing e stellt sein . Bei vorhandenen Autoimmun-Erkrankungen sollte die ketogene Diät nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Eine Kombination der ketogenen Diät mit Antiepileptika (zum Beispiel Valproinsäure, Topiramat) empfiehlt sich nicht.
Die obigen Ausführungen sollen keineswegs suggerieren , dass die langfri s tige Einhaltung einer ketogene n Diät ungesund ist. Das scheint auch keineswegs der Fall zu sein, wie eine Langzeitstudie des Johns Hopkins Children's Center gezeigt hat. Sie kam zu dem Ergebnis, dass eine langfri s tige ketogene Ernährung zu keinen negativen gesundheitlichen Nebenwi r kungen wie Herz-, Kreislauf-, Leber- oder Nierenproblemen führt. Auch muss die Diät nicht langweilig sein . Allerdings reagieren
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