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Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen)

Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen)

Titel: Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Sommers
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angebotenen Lebensmitteln viel zu wenig. Dieser Luxus wird als solcher wenig erkannt und gewürdigt.
     
    Auf die meisten Menschen in Afrika, Südamerika, Indien und China macht der ganze Aufwand, den wir hier in Deutschland um die Lebensmittel veranstalten, gar keinen Eindruck, er sorgt eher für Kopfschütteln. Ihnen ist es vor allem erst mal wichtig, täglich genug zu essen für sich und ihre Familien auf den Tisch zu bekommen.
     
    Vielleicht sollten wir tatsächlich jetzt anfangen, uns von billigen Industrielebensmitteln zu ernähren, damit sich unsere Körper und die unserer Nachkommen daran gewöhnen. In fünfzig Jahren wird es möglicherweise nichts anderes mehr geben.
     
    Eine provokante These.
     
    Doch wie wird die Kulturhistorie in hundert Jahren über unsere Zeit urteilen? Vielleicht lobt sie unser Zeitalter als das Zeitalter der Gentechnik bei der Nahrungsmittelproduktion und dem Sieg über den Hunger?
     
    Vielleicht aber sind die Menschen dann so degeneriert, dass schon einfache Krankheiten genügen, sie dahinzuraffen. Und die Menschen werden sich fragen: „Wieso hat man vor hundert Jahren nicht gegengesteuert? Das Wissen war doch da!“
     
     

Die Ernährung ist so individuell wie Ihr Fingerabdruck
     
    Die meisten Ernährungsmodelle sind stark verallgemeinert – seien es jetzt die Verzehrempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung oder die Tipps aus der Medienwelt. Sie brauchen nur den Begriff „Gesunde Ernährung“ bei einer großen Internetsuchmaschine eingeben, und Sie erhalten so viele Suchtreffer wie Sie Bakterien im Darm haben. Es ist so, als würden Sie, um ein Glas Wasser zu erhalten, einen Hydranten abschlagen. Sie bekommen Ihre Informationen, aber helfen Sie Ihnen auch?
     
    Sie haben im vorangegangenen Kapitel bereits gelesen, welchen Einfluss das kulturelle und historische Umfeld auf unsere Ernährung und unseren Stoffwechsel hat. Nun wäre es einfach zu sagen: „Du kommst aus Deutschland, also sollte deine Ernährung aus Kraut und Bier bestehen“. Doch so einfach ist es nicht. Eine Frau hat andere Anforderungen an ihre Ernährung als ein Mann, ein Kind andere als ein betagter Mensch.
     
    Die ersten Weichen werden im frühesten Säuglingsalter gestellt. Bei der (natürlichen) Geburt erhält das Baby seine „Impfung“ mit der Mikrobiologie der Mutter. Wird der Säugling mit Muttermilch oder mit einem Industrieprodukt aufgezogen? Wann und was wird seine erste Mahlzeit sein? Kartoffeln? Möhren? Oder Zusammengekochtes aus dem Glas? Hier beginnt sich der Verdauungstrakt zu entwickeln, jetzt manifestieren sich die Ernährungsgewohnheiten. Ein Kleinkind, das gegen sein natürliches Sättigungsgefühl zum Weiteressen animiert und dann dafür gelobt wird, dass es aufgegessen hat, wird mit dieser Prägung unter Umständen im Erwachsenenalter Probleme haben, beim Essen Maß zu halten.
     
    Wird zu Hause viel selbst gekocht oder gibt es vieles aus der Tiefkühltruhe/Mikrowelle? Wird im familiären Umfeld gegessen oder geht es oft zu Oma und Opa? (Die wahrscheinlich wieder ganz anders mit Lebensmitteln umgehen als die eigenen Eltern.)
     
    Die Verdauung passt sich dieser immer individuelleren Ernährungsvita an. Der erwachsene Mensch hat so sein ganz eigenes „Ernährungsmodell“, in dem er sich wohl fühlt. Das heißt übrigens nicht, dass es auch seinem Körper dabei gut geht.
     
     

Ernährung im Laufe des Lebens
     
    Es ist erstaunlich, wie wenig im Ernährungsbereich auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen wird. Natürlich gibt es Kostempfehlungen bei Krankheiten oder Unverträglichkeiten, aber auch diese sind sehr pauschal. Auf die Besonderheiten der Menschen untereinander bin ich schon eingegangen. Ab jetzt möchte ich Ihnen bewusst machen, wie sich die Ernährungsbedürfnisse mit dem Lebensalter verändern. Natürlich ist hier nur eine stark vereinfachte Darstellung möglich.
     
    Im Säuglings- und Kindesalter befindet sich der Körper voll im Aufbau. Der Eiweißbedarf (Eiweiß ist ein Baustoff) ist hoch. Besonders tierisches Eiweiß lässt sich besonders gut verstoffwechseln. Hinzu kommt ein hoher Kalziumbedarf für den Aufbau der Knochen. Vitamine, weitere Vital- und Mineralstoffe begleiten die Aufbauvorgänge. Fett ist wichtig, da es ebenfalls als Baustoff fungiert. Und natürlich Kohlenhydrate als Energielieferant. Kinder haben einen unglaublichen Bewegungsdrang. Im Normalfall kann der Kalorienbedarf kaum gedeckt werden. Schlimm, wenn der Bedarf an

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