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Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen)

Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen)

Titel: Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Sommers
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hochwertigen Bau- und Energiestoffen mit minderwertigen Lebensmitteln versucht wird zu decken. Wichtige Entwicklungsvorgänge bleiben zurück. Das Kind hat immer Hunger, weil essentielle Vitalstoffe in der Nahrung fehlen. Die Kalorien (meist aus Weißmehlprodukten, billigen Fetten, Zucker, Salz und Füllstoffen aus industrieller Produktion), die der Körper nicht zum Aufbau verwenden kann, werden nicht etwa ausgeschieden, sondern als Depotfett gespeichert. Das Kind wird dick.
     
    Junge Menschen, vor allem wenn sie gern Sport treiben, haben einen hohen Eiweißbedarf. Eine vegetarische Ernährung bei Kindern, Teenagern und jungen Erwachsenen kann funktionieren, setzt aber gutes Ernährungswissen voraus, damit die Bedürfnisse der jungen Körper erfüllt werden können. Eine gute Fleischauswahl in Maßen liefert hier wesentlich unkomplizierter das notwendige Eiweiß und wichtige Mineralstoffe. Besonders bei jungen Frauen ist die Eisenversorgung hervorzuheben.
     
    Eine vegane Ernährungsform bei Kindern (wenn keine medizinische Notwendigkeit vorhanden ist) halte ich schlicht für Körperverletzung!
     
    Erwachsene haben nur noch in den seltensten Fällen einen hohen Kalorienbedarf aufgrund Ihrer Arbeitstätigkeit. In früheren Zeiten, bei schwerer Feldarbeit oder kräftezehrenden Fabrik- und Bergwerkstätigkeiten (und vielen anderen anstrengenden Berufen) war eine nachhaltige Versorgung mit hochwertigen Kohlenhydraten unerlässlich. Und das vor allem morgens, um so über den Tag zu kommen. Ballaststoffe wie Getreidegrütze und Brot, alles auf Vollkornbasis, waren unerlässlich. Aber auch gutes Eiweiß wurde gebraucht, Bau- und Reparaturstoff für Muskeln und Gewebe. Mitarbeiten musste meist die ganze Familie. Die Frauen waren oft schwanger und hatten somit einen noch stärkeren Bedarf an hochwertigen Kalorien.
     
    Das gestaltet sich heute anders. In der Arbeitswelt wird meistens gesessen. Der Weg zur Arbeit, Auto, Bus oder Bahn – gesessen. Freizeitgestaltung: Fernsehen – gesessen, vielleicht ein- bis zweimal die Woche etwas Sport.
     
    Der Bedarf an Eiweiß ist deutlich geringer und muss nicht durch Fleisch gedeckt werden. Pflanzliches Eiweiß (bei abwechslungsreicher Kost) deckt die Bedürfnisse. Auch bei den Kohlenhydraten und Fetten ist der Bedarf deutlich geringer. Das sehr energiereiche Getreide sollte öfter von „leichterem“ Gemüse wie Kartoffeln oder getreideähnlichen Produkten wie zum Beispiel Buchweizen abgelöst werden. Gleichwohl ist der Bedarf an Vitaminen und anderen Vitalstoffen unverändert hoch. Also sollte vermehrt auf die Qualität der Lebensmittel geachtet werden. In dieser Lebensphase macht eine vegetarische Ernährungsweise Sinn, Fleisch ist ein Genussmittel wie Schokolade.
     
    Mit dem Alter sinkt der Kalorienbedarf. Ein Mensch mit 60 Jahren hat einen um 20 % geringeren Kalorienbedarf als ein Mensch mit 30. Jenseits der 70 sinkt der Kalorienbedarf um bis zu 50 %. Da mit dem Alter die Organe nicht mehr so leistungsfähig sind, sollte dem Rechnung getragen werden. Wenig einfache Zucker, wenig tierische Eiweiße und Fette. Da auch im hohen Alter der Bedarf an Vitaminen und Vitalstoffen hoch ist, sollte sehr auf Frische und Abwechslung bei geringer Kalorienzahl geachtet werden. Hier kann es sinnvoll sein, über eine weitestgehend vegane Ernährungsweise nachzudenken. Aber bitte nicht den Kalziumbedarf aus den Augen lassen, ab und zu ein schönes Stück Käse darf dann auch mal sein.
     
    Vermeintlich altersgerechte Kost, die von Fertigküchen angeliefert wird, orientiert sich meist an den Ernährungsgewohnheiten, die den Menschen sein Leben begleitet haben. Rotkohl mit Kartoffelpüree und Schweinebraten wecken vielleicht Erinnerungen an frühere Zeiten, sind aber keine altersgerechte Ernährung. Auch wenn die Portionen vielleicht den geringeren Kalorienbedarf widerspiegeln.
     
    An dieser Stelle möchte ich Ihnen dann doch noch etwas zum Thema Kalorien zum Nachdenken mit auf den Weg geben.
     
    Als Friedrich der Zweite die Kartoffel in Preußen einführte, hungerte die Bevölkerung. Der Siebenjährige Krieg hatte an die 50.000 Männer das Leben gekostet, die Landwirtschaft lag darnieder. Kartoffeln sind einfacher anzubauen als Getreide, lassen sich gut lagern und sind in der Weiterverarbeitung nicht so arbeitsintensiv. Die Menschen weigerten sich jedoch, die Kartoffel anzunehmen. Sicher, die Frucht war neu, es wurden Fehler beim Verzehr gemacht, aber einer der Gründe für die Ablehnung war

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