Gesunde Muskeln - Gesunder Körper
Theoretisch sind wir absolut dafür. Viele unserer Patienten nutzen Yoga, um täglich oder wöchentlich abzuschalten. Bei manchen allerdings grenzt das Üben an Fanatismus: Sie zwingen sich zu übermäßig anstrengenden Haltungen oder übermäßig langem Durchhalten. Wir kennen viele yogabedingte Verletzungen. Wer östliche Techniken zur Verbindung von Körper und Seele nutzen möchte, sollte vorher seine westliche »Lieber zu viel als zu wenig«-Mentalität an der Garderobe abgeben. Außerdem sollte jeder sich klarmachen, dass die Übungen, von denen die Kollegin auf der Nachbarmatte so begeistert ist, vielleicht nicht das Richtige sind, wenn man selbst Wirbelsäulenprobleme hat. Auch die sanfteren Bewegungen des Tai Chi stellen eine Option dar. Beachten Sie daher bei der Wahl der passenden Entspannungstechnik oder Sportart Ihre persönlichen körperlichen Einschränkungen.
SELBSTHILFE
Stressabbau
Atemübung (fünf bis zehn Minuten am Tag)
Probieren Sie diese Übung eine Woche lang aus und sehen Sie selbst, ob sie Ihnen hilft. Setzen oder legen Sie sich an einem ruhigen Ort in bequemer Haltung (gerade Wirbelsäule, entspannte Schultern) hin. Wenn es Ihnen angenehm ist und Sie dabei nicht einschlafen, schließen Sie die Augen. Richten Sie alle Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Konzentrieren Sie sich auf das Einatmen, dann auf das Ausatmen. Der Rhythmus sollte gleichmäßig und entspannt sein. Die Atemzüge sollen nicht übertrieben lang oder tief ausfallen. Entspannen Sie Ihren Bauch. Vielleicht stellen Sie fest, dass Ihr Bauch sich mit jedem Atemzug hebt und senkt. (Es ist nicht schlimm, wenn Sie nicht auf Anhieb »aus dem Zwerchfell« atmen können. Die meisten Menschen haben sich unbewusst eine flachere Brustatmung angewöhnt.) Wenn die Gedanken abschweifen, konzentrieren Sie sich wieder auf Ihren Atem, ohne zu urteilen oder enttäuscht zu reagieren.
Körperscan (fünf bis 20 Minuten am Tag oder nach Bedarf) Diese Übung wird im Bett oder auf einer Matte im Liegen durchgeführt. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem und wie der Bauch sich hebt und senkt. Sobald Ihr Atem sich beruhigt, tasten Sie in Gedanken
den ganzen Körper ab, von Kopf bis Fuß. Spüren Sie die Teile, die auf dem Bett oder der Matte aufliegen. Dann konzentrieren Sie sich auf die linken Zehen. Spüren Sie jedes Gefühl dort, ob gut oder schlecht oder gleichgültig. Danach atmen Sie tief durch, um die Zehen »wegzuspülen«, und gehen zur Ferse über. Auf diese Weise gehen Sie den gesamten Körper durch. Wenn die Gedanken abschweifen, kehren Sie ohne Urteil oder Enttäuschung wieder zu Ihrem Atem und dem Körperteil zurück, der gerade dran ist. Manchmal hilft bei dieser Übung eine Visualisierung. Stellen Sie sich vor, wie der Atem durch die Nase einströmt, in den gerade bearbeiteten Bereich fließt und dann durch die Nase wieder austritt. Bei Schmerzen können Sie sich vorstellen, wie erfrischendes Wasser, heilendes Licht oder ein kühler Windhauch zu dem verletzten Bereich gelangen, ihn baden und den Körper dann wieder verlassen.
Meditationsübung (fünf bis 30 Minuten am Tag oder so regelmäßig wie möglich)
Wer sich mit Meditation anfreunden kann, sollte die jeweilige Sitzung möglichst auf 20 bis 30 Minuten am Tag ausdehnen, sofern dies ohne Anstrengung und stressfrei möglich ist. Anfänger nehmen dazu eine bequeme sitzende oder kniende Haltung auf einem Sitzkissen ein oder setzen sich aufrecht auf einen Stuhl (gerade Wirbelsäule, Schultern nach unten). Falls Sie dabei aufmerksam bleiben können, schließen
Sie die Augen. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem, das Einatmen und das Ausatmen, das Gefühl, wie die Luft durch die Nase fließt, das Heben und Senken Ihres entspannten Bauches. Wenn die Gedanken wandern, registrieren Sie die jeweiligen Gedanken oder Gefühle und kehren dann ohne Urteil oder Enttäuschung wieder zu Ihrem Atem zurück. Wenn Sie körperliches Unbehagen oder Schmerzen spüren, nehmen Sie auch dies einen Moment lang wahr. Grübeln Sie nicht darüber nach, wie es Ihnen mit dem Schmerz ergeht, sondern nehmen Sie das Gefühl einfach wahr, so wie es ist, und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf Ihren Atem.
KAPITEL 5
Ernährung
Die tägliche Nahrungsauswahl kann Gesundheit und Stabilität des Stütz- und Bewegungsapparats beeinflussen, wohingegen das Körpergewicht bestimmt, wie stabil das System letztlich sein muss. Mit einem gesunden Körpergewicht tut man der
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