Gesunde Muskeln - Gesunder Körper
eigenständig so trainieren, dass sie ihren Job wieder aufnehmen konnte, ohne erneut die Grenze zur repetitiven Stressverletzung zu überschreiten.
Mühsame Arbeit mit den Händen wie Nähen oder Holzhacken oder – bei Ruth – am Fließband umfasst Dreh- und Greifbewegungen, welche die Daumensehnen überlasten können. Das gilt besonders, wenn das Handgelenk dabei gedehnt wird (Daumengrundgelenk nach hinten gezogen).
Bei jeder neuen Aktivität brauchen Muskeln und Sehnen ausreichend Zeit, auf die plötzliche zusätzliche Anforderung zu reagieren. Ein Baby zu halten, ist zwar kein Sport, doch eine gute
SELBSTHILFE
Die Handgelenke schützen
▶ Beim Schreiben an der Tastatur sollten die Handgelenke gerade gehalten werden. Die Ellenbogen sind rechtwinklig gebeugt. Ein Tastaturauszug kann hilfreich sein, um den richtigen Abstand zwischen Tastatur und Körper herzustellen. Die Unterarme sollten möglichst neutral gehalten werden und sich nach keiner Seite drehen.
▶ Beim Schreiben, bei der Hausarbeit oder bei häuslichen Reparaturen, die das Handgelenk stark beanspruchen, sollten Sie stets regelmäßig eine Pause einlegen, also alle viertel oder halbe Stunde.
▶ Halten Sie die Arme immer möglichst körpernah, egal ob Sie ein Baby hochnehmen oder mit dem Schraubenzieher arbeiten. Je mehr die Arme gestreckt sind, desto höher ist die Belastung von Ellenbogen und Handgelenk.
▶ Bei Problemen mit den Hand- oder Handgelenksnerven kann eine nächtliche Handgelenkschiene helfen. Viele Menschen schlafen mit gebeugtem Handgelenk, was diese Stelle weiter belastet.
▶ Tennis- und Golfspieler sollten ihre Technik regelmäßig von einem Trainer überprüfen lassen, besonders bei Schmerzen am Ellenbogen oder Handgelenk. Beim Tennisellenbogen lohnt sich auch ein kritischer Blick auf den
Schläger. Vielleicht ist er zu schwer, zu straff bespannt, oder der Griff ist zu dünn. All das kann das Problem verursachen oder verschlimmern.
▶ Nicht auf die Ellenbogen stützen.
▶ Wer durch Gewichtheben seinen Bizeps kräftigt, muss darauf achten, auch dessen Gegenspieler, den Trizeps, aufzubauen.
Allgemeinverfassung ist dabei genauso wichtig wie im Tennis. Bei frühzeitiger Diagnose liegt bei der Quervain-Krankheit nur eine Entzündung vor, die sich mit ein bis zwei Kortisonspritzen erfolgreich beheben lässt. Am besten ist jedoch dasselbe wie bei anderen Unterarm- und Handproblemen durch repetitiven Stress: Haltung korrigieren, die Muskeln manuell entspannen und mit gezielter Krankengymnastik kräftigen.
Muskel mit Gelenkbeteiligung
Karpaltunnelsyndrom
Die 25-jährige Studentin Julie saß pausenlos am Computer, um ihre Dissertation pünktlich abzugeben. Gegen Ende ließen die Hände sie im Stich. Der Daumen und die ersten beiden Finger der linken Hand wurden taub und begannen zu prickeln. Eine Untersuchung ergab, dass sie ein leichtes Karpaltunnelsyndrom aufwies. Der Arzt empfahl eine Operation, doch sie wollte es zunächst mit Muskelmedizin
versuchen. Dr. DeStefano lockerte alle Muskeln in Schulter und Unterarm, doch letztlich war wie vermutet ein kleiner Unterarmmuskel, der runde Einwärtsdreher, das Hauptproblem. Der verkürzte, entzündete Muskel hatte auf den Medianus gedrückt. Nach fünf Terminen bei Dr. DeStefano ließ sich der Muskel wieder normal bewegen, und die Symptome verschwanden. Julie erhielt ein Programm mit Dehn- und Kräftigungsübungen, mit denen sie sich während der letzten Kapitel ihrer Arbeit vor weiteren Problemen schützen konnte.
Die 50-jährige Martha arbeitete schon 20 Jahre als Sekretärin für eine Firma in New Jersey, wo sie jeden Tag ein hohes Schreibpensum hatte. Seit Jahren litt sie zeitweise an Schmerzen und Taubheitsgefühlen in den Händen, die sie jedoch immer wieder mit Schmerzmitteln betäubte. Schließlich wurde es zu viel. Die Arm-, Handgelenks- und Handmuskeln, auch der runde Einwärtsdreher, wurden manuell behandelt, doch das brachte keine große Erleichterung. Der Nerv war bereits so stark geschädigt, dass die Handmuskeln, die vom Medianus aktiviert wurden, schon schwächer wurden (Atrophie). Martha konnte kein Glas mehr aufschrauben und kaum noch ihre Bluse zuknöpfen. Dr. DeStefano schickte sie zu einem Handchirurgen, der das Karpalband durchtrennte und so den dringend erforderlichen Raum für den Nerv schuf. Die Operation verlief erfolgreich, doch die Narben erzeugten anschließend weiterhin Schmerzzustände in der Hand. Erst nach manueller Bearbeitung des vernarbten
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