Gesunde Muskeln - Gesunder Körper
Kortison oder Prednison ähneln körpereigenen Steroidhormonen. Wenn konservative Mittel wie Chiropraktik und Muskeltherapie nicht ausreichen, können Kortikosteroide einen sinnvollen Therapiebaustein darstellen. Bei zu häufiger Anwendung können sie jedoch die Sehnen und Bänder schädigen. Deshalb gilt die Faustregel, dass ein bestimmter Bereich nicht häufiger als drei solcher Spritzen pro Jahr erhalten sollte.
Operation?
Bandscheibenschmerzen im unteren Rücken (mit erheblichen neurologischen Symptomen)
Bei starken, anhaltenden, nach unten ausstrahlenden Nervenschmerzen mit zunehmender Schwächung der an diese Nerven angebundenen Muskeln sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Vermutlich ist ein operativer Eingriff sinnvoll.
Facettengelenksarthrose
Aus jedem Wirbel ragen kleine Knochenfortsätze heraus, die gemeinsam mit den Fortsätzen darüber und darunter Facettengelenke bilden. Diese Gelenke tragen zur Stabilisierung der Wirbel bei und gestatten Bewegungen in begrenztem Umfang. Genau wie Knie oder Hüfte unterliegen die Facettengelenke der Abnutzung und können deshalb bei älteren Patienten zu ständigen Rückenschmerzen führen. Wenn die Bandscheiben mit zunehmendem Alter schrumpfen und ihre Stoßdämpferwirkung verlieren, steigt der Druck auf die Facetten und damit die Wahrscheinlichkeit, dass der Knorpel sich abnutzt und schließlich Knochen auf Knochen reibt, was zu Arthrose führen kann.
Eine Operation zur Versteifung von Wirbeln und Facetten ist eine Behandlungsoption, die bei Bedarf gute Ergebnisse ergibt. Allerdings besteht aufgrund des meist fortgeschrittenen Alters der Patienten ein erhöhtes Operationsrisiko. Deshalb ziehen wir in der Regel einen möglichst konservativen Ansatz vor, bei dem wir uns darauf konzentrieren, was wir für die Patienten tun können (manuelle Behandlung verhärteter Muskeln, eventuell Kortikosteroidinjektionen)
und was die Patienten selbst für sich tun müssen (Gewicht abbauen, um den unteren Rücken zu entlasten, Krankengymnastik und tägliche häusliche Gymnastik, ein schonendes Bewegungsprogramm mit Gehen, Wassergymnastik oder Radfahren).
Wirbelkanalstenose
Die Wirbel- oder Spinalkanalstenose (Spinalstenose) ist ein strukturelles Problem, für das es meist keine wirklich gute Lösung gibt. Mit zunehmendem Alter verändert sich die Wirbelsäule. Es kann zu Knochenspornen an den Wirbeln oder zu Bandscheibenvorfällen kommen, welche den Raum innerhalb der Wirbelsäule verengen, durch den die Nervenfasern verlaufen. Wenn es hier so eng wird, dass die Nervenfasern unter Druck geraten, spricht man von einer Wirbelkanalstenose. Sie äußert sich durch Muskelschmerzen und Schwäche, mitunter begleitet von Taubheitsgefühlen und Prickeln. Meist sind die Patienten in einem Alter, wo eine operative Erweiterung des Wirbelkanals sehr riskant erscheint. Wenn eine Operation nicht in Frage kommt, verschafft mitunter auch eine symptomatische Behandlung Erleichterung.
In unseren Augen sind Diagnosen wie Facettengelenksarthrose oder Spinalkanalstenose keineswegs das letzte Wort zu dem, was man in seinem Leben noch tun kann oder nicht, auch wenn die strukturellen Veränderungen innerhalb der Gelenke die Funktion des unteren Rückens definitiv einschränken. Es geht vielmehr darum, die noch vorhandene Funktionsfähigkeit durch erhöhte Muskelkraft, ein gesundes Körpergewicht und Bewegung bestmöglich zu nutzen. Einer unserer Patienten ist ein Herr
von 92 Jahren, der sein Leben lang weite Fußmärsche unternommen hatte, bis er aufgrund der klassischen Symptome einer Spinalkanalstenose nur noch schlurfen konnte. Mehrere Termine mit manueller Therapie erbrachten nur begrenzte Fortschritte. Wir begegneten ihm wieder, nachdem er den Winter in Arizona verbracht hatte, wo eine fähige Physiotherapeutin die Beinmuskeln, die noch mit den Nerven verbunden waren, durch Kraftübungen gestärkt hatte. Inzwischen konnte er wieder eine Meile pro Tag zurücklegen. Er ist keineswegs geheilt, doch seine Symptome sind zurückgegangen.
DAS PROGRAMM
Im unteren Rücken setzen diverse Muskeln an, die den Rücken stabilisieren, gleichzeitig aber vielfältige Bewegungen ermöglichen. Dieser Bereich wird von der gesamten Rumpfmuskulatur beeinflusst, die Unterleib und Hüften mit einem festen Muskelkorsett umschließt. Jedes Ungleichgewicht und jede Einschränkung kann die Rückenmuskulatur belasten und die Haltung negativ beeinflussen.
Unterer Rücken
Ziel: Gezielte Beseitigung von Blockaden und
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