Gesundheitsratgeber und Hausapotheke (German Edition)
gut mit einer leichten Decke zu.
· Lassen Sie den Wickel 30 Minuten bis mehrere Stunden einwirken.
· Nehmen Sie den Wickel dann wieder ab.
· Nach dem Wickel sollte der Patient mindestens eine halbe Stunde
in Ruhe liegen bleiben.
Kalter Umschlag und Wickel
Kalte Umschläge wirken zusammenziehend auf Schwellungen,
sodass sie eine abschwellende Wirkung haben.
Heiße, entzündliche Prozesse können durch einen kalten
Umschlag gekühlt und dadurch verringert werden. Bekannt sind kalte Wickel vor
allem als Wadenwickel gegen Fieber.
Ein kalter Umschlag hat eine Temperatur zwischen 18°C und
23°C. Ein kühler bzw. lauwarmer Umschlag kann bis zu 30°C haben.
Nur wenn er kurz eingesetzt wird, hat er eine deutliche
kühlende Wirkung. Nach etwa 15 Minuten sollte man solch einen kalten Umschlag
entfernen oder durch einen neuen kalten Umschlag ersetzen.
Wenn man einen kalten Umschlag länger einwirken lässt,
zwischen 45 und 90 Minuten, wärmt er sich auf, und die Wirkung verändert sich.
Es kommt nach einer Weile zu einer stärkeren Durchblutung und dadurch zu einer
Erwärmung von innen heraus. Solch ein lang einwirkender kalter Umschlag kann
beispielsweise gegen Kopfschmerzen helfen.
Merke:
· 15 Minuten kalter Wickel: wirkt kühlend.
· 45 - 90 Minuten kalter Wickel: wirkt durchblutungsfördernd.
So führt man einen kalten Wickel durch:
· Legen Sie, falls nötig, eine wasserfeste Unterlage auf das Bett
in Höhe der zu behandelnden Körperstelle.
· Breiten Sie ein Außentuch auf dem Bett aus.
· Legen Sie ein Zwischentuch auf das Außentuch.
· Gießen Sie Wasser in eine kleine Schüssel. Das Wasser sollte je nach
Bedarf zwischen 18°C und 23°C sein.
· Tauchen Sie das Innentuch in das kalte bzw. lauwarme Wasser.
· Wringen Sie das Innentuch leicht aus.
· Legen Sie das Innentuch auf das Zwischentuch.
· Lassen Sie den Patienten sich auf das Bett legen mit der zu
behandelnden Stelle auf der Mitte des Wickels.
· Wickeln Sie das Innentuch um die Körperstelle. Achtung! Beim Halswickel sollte man nicht zu straff wickeln.
· Wickeln Sie das Zwischentuch um das Innentuch.
· Wickeln Sie das Außentuch um das Zwischentuch.
· Decken Sie den Patienten gut mit einer leichten Decke zu.
· Lassen Sie den Wickel 15 Minuten bis 90 Minuten einwirken, je
nachdem, welche Wirkung Sie erzielen wollen.
· Nehmen Sie den Wickel dann wieder ab.
· Wiederholen Sie die Anwendung nach etwa einer Stunde falls nötig,
wenn Sie zuvor einen kurzen Wickel angewendet hatten.
· Nach dem Wickel sollte der Patient mindestens eine halbe Stunde
in Ruhe liegen bleiben.
Wadenwickel
Der bekannteste Wickel ist der Wadenwickel. Man wendet ihn
vor allem an, um Fieber zu senken. Falls das nicht möglich ist, soll der
Wadenwickel zumindest das weitere Ansteigen des Fiebers verhindern.
Außerdem verbessern Wadenwickel das Befinden des Kranken.
Fieber ist jedoch zunächst sehr wichtig für den
Heilungsvorgang. Es sollte daher nur gesenkt werden, wenn es zu hoch ansteigt,
beispielsweise über 39°C, bei kleinen Kindern sogar erst über 39,5°C.
Der Wadenwickel ist nur dann sinnvoll, wenn der Patient das
Fieber nicht nur im Inneren hat, sondern wenn die heiße Körpertemperatur schon
nach außen gedrungen ist, der Kranke also vor Hitze glüht.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten für Wadenwickel sind:
· Schlafstörungen
· Krampfadern
· Kopfschmerzen
· Durchblutungsstörungen in den Beinen
So führt man einen Wadenwickel durch:
· Legen Sie, falls nötig, eine wasserfeste Unterlage auf das Bett
in Höhe der Unterschenkel.
· Breiten Sie zwei Außentücher auf dem Bett aus, für jeden
Unterschenkel eines.
· Legen Sie zwei Zwischentücher auf das jeweilige Außentuch, sodass
es ein wenig übersteht.
· Gießen Sie Wasser in eine kleine Schüssel. Das Wasser sollte mit
etwa 30°C lauwarm sein.
· Wenn das Wasser zu kalt ist, wirkt es einerseits zu schockartig
und andererseits verengen sich die Blutgefäße so
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